Direkt das wichtigste Vorweg, es geht nicht um mich, sondern um eine gute Freundin, die mir sehr nahe steht, welche aber in ihrer Beziehung sehr leidet.
Ich verzweifle gerade an ihr.
Sie ist mitte 20. Sie ist liebesbedürftig, mitfühlend, nett, ein wenig zickig und teilweise auch devot. Sie lässt sich bei einem Streit auch nicht alles gefallen und kontert verbal.
Er ist gerade 20 Jahre alt geworden. Die Beiden sind vor einem Jahr zusammengekommen und gleich von Anfang an musste sie zurückstecken. Er ist sehr machomäßig veranlagt, schnell eifersüchtig und gegenüber ihr wohl sehr herablassend. Er wohnt offiziell noch bei seinen Eltern, mit denen er eine schlechte Beziehung hat. Inoffiziell ist er aber bei ihr eingezogen und wird da von ihr bedient, wenn er von der Arbeit zurück kommt.
Er macht sie oft nieder und bei Streiten hat er sich teilweise nicht mehr unter Kontrolle und kann dann auch mal handgreiflich werden. Er respektiert sie und ihre Arbeit nicht und verhält sich ganz im uneinklang mit seiner Machoseite ist er oft sehr unreif und kindisch.
Die Beiden streiten sich wirklich sehr häufig richtig heftig. Sie leidet sehr unter der Beziehung. Sie hat viel von ihrer eigenen Persönlichkeit weggeworfen und wird zusätzlich noch von ihm psychisch angegriffen. Sie ist nervlich total am Ende und körperlich angeschlagen(wahrscheinlich durch die Beziehung).
Ihr fragt euch bestimmt, warum die sich noch nicht getrennt haben?
Sie hat schon sehr oft in diesem einem Jahr Beziehung versucht sich von ihm zu trennen, es aber nach ein-zwei Tagen abgebrochen und hat ihm seine Fehltritte verziehen. Oder bekommt er auch plötzlich irgendwelche ominösen Wehwehchen, wenn sie "wiedermal" Schluss machen wollte. Wenn sie dann mal Schluss macht, kommt sie oft auf den verschrobenen Gedanken, dass sie ja eigentlich an der Situation schuld war und rauft sich deshalb wieder mit ihm zusammen. Sie hat schon so oft "Schluss" gemacht, dass er sie da gar nicht mehr ernst nimmt und sogar Beifall klatscht, wenn sie es wieder tun will.
Wenn sie nach der "Trennung" wieder zusammen sind, werden Versprechen zur Besserung abgebeben. Dann klappt es ein paar Tage bis Wochen mal gut, bis sie ihn nicht mehr erträgt und alles wieder von vorne anfängt.
Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass er besonders glücklich in der Beziehung ist, er aber eine Menge verlieren würde, wenn sie nicht mehr zusammen wären und er deswegen auch noch sehr an ihr festhält und von sich aus nicht los lässt. Ohne sie müsste er zu seinen Eltern zurückziehen, müsste die "Freiheit" der eigenen Wohnunung, dazu noch ihre Bedienung und den Sex mit ihr(den sie eher nur sehr selten genießt) aufgeben.
Sie schreibt sehr häufig mit mir, wenn es mal wieder kracht oder sie sich getrennt hat. Ich bin immer auf ihrer Seite und kommentiere böse das Verhalten ihrer Freundes. Rede ihr ihn quasi zusätzlich(aber mit richtigen Argumenten) noch madig. Von ihrer Seite aus ist sie in der Phase dann auch so felsenfest davon überzeugt mit ihm endgültig abzuschließen.. und meistens dann am nächsten Morgen stellt sie für sich fest, dass es ein Fehler gewesen wäre mit ihm Schluss zu machen. Ich kippe dann immer aus den Latschen und raufe mir die Haare. Das ging jetzt schon so oft so, dass sie sich gar nicht mehr richtig traut es mir dann zu "beichten", obwohl ich ihr oft gesagt habe, dass ich ihr immer zur Seite stehen werde, egal was sie für eine Entscheidung treffen würde.
Aber so langsam weiss ich echt nicht mehr weiter und habe auch nicht mehr viel Kraft übrig, mit ihr immer und immer wieder das Gleiche zu erleben. Irgendwo ist es auch sehr verletzend immer wieder ihre Umkehr miterlben zu müssen.
Ich hab das Bedürfnis sie da raus zu holen. Sie geht wirklich kaputt daran.
Sie braucht wahrscheinlich einfach mal Abstand von ihm. Aber ich habe selbst eine Partnerin und leider auch im moment nicht die Möglichkeit ihr mal ein paar Tage Urlaub von ihm zu ermöglichen.
Wie kann ich ihr aus meiner Position aus helfen? Was würdet ihr mir oder ihr raten?