Hallo liebes Forum,
manchmal habe ich das Gefühl, dass du nur über meine Fernbeziehung nachdenke, wenn ich für eine längere Zeit bei meinem Freund bin und dann genug Zeit zum Grübeln habe. Das ist doch schon merkwürdig, denn eigentlich habe ich schon genug Stress und Ärger: Ich stehe einen Monat vor meiner Zwischenprüfung und habe noch nicht viel gelernt, weil ich irgendwie keine Lust dazu habe, weil ich das Theoretische eh nicht an meinem Ausbildungsplatz anwenden darf.
Das belastet mich sehr! Das Schlimme an meiner Situation ist, dass mein Freund immer für mich da ist, was ja dann doch wieder sehr gut ist, versteht mich nicht falsch :-).
Auf der einen Seite ist er diese liebe nette Mann, der immer für mich da ist und auf den ich mich fest verlassen kann. Diesen Teil von ihm liebe ich von ganzen Herzen und will ihn auf keinen Fall aufgeben. Es ist dieser Mann, in den ich mich verliebt habe, der diese treuen Augen hat, von denen man denkt, dass sie nie etwas Böses ausstrahlen können.
Aber dann gibt es auch die Seite, die mir sehr weh tut und wo ich echt manchmal am überlegen bin, was ich eigentlich von diesem Mann will, der mich die ganze Zeit verletzt. Diese andere Seite von ihm macht immer absichtlich das, was mich nervt und auch verletzt. Ich sage ihm so oft das ich mir Zärtlichkeit wünsche und nicht nur dann, wenn er mit mir schlafen will. Ich könnte jetzt viele Beispiele aufzählen, wann er mich verletzt. Ich habe auch keine Lust mehr, ihm diese Dinge immer wieder zu sagen, auch wenn er mir eh nicht zuhört.
Ich hoffe, ihr könnt hierraus entnehmen, dass ich manchmal das Gefühl habe, dass ich es mir zwei verschiedenen Menschen zu tun habe.
Oft denke ich und versuche mich damit zu trösten, dass es in jeder längeren Beziehung so zu sein scheint, dass der Alltag in selbige kommt.
Sobald ich an eine Trennung denke, fallen mir viele Gründe ein, warum ich mich von ihm trennen sollte. Aber andererseits denke ich auch, dass es auch wieder besser werden kann und ich mir das, wie er auch meint, nur immer einbilde. Und schon allein der Gedanke macht mich traurig, wenn er nicht mehr da wäre, weil ich dann nicht mehr die Nummer eins in seinem Leben wäre. Ich denke dann, dass ich ohne ihn nicht leben kann und, dass es mir nur schlecht gehen würde. Wir haben über das Zusammenziehen gesprochen, wenn ich meine Ausbildung (sind noch zwei Jahre bis dahin) beendet habe. Es waren immer schöne Gedanken, doch dann denke ich auch wieder das ich erst allein in seiner Stadt wohnen möchte, weil ich dann wieder Angst habe, dass unsere Beziehung unter dem Alltag, wie wir ihn ja abschnittsweise, wenn ich für längere Zeit bei ihm bin, erleben, nicht standhalten würde. Das diese Angst aber besteht, weiß er nicht: Wie soll man denn auch in einer sonst gut funktionierenden Beziehung sagen, dass man sich ein Hintertürchen für den Fall der Fälle offen lassen will/muss. Ich möchte nicht auf ein Mal auf der Straße stehen, wenn unsere Liebe erloschen ist und wir gemeinsam in einer Wohnung wohnen. Außerdem gibt es viele Sachen, die mich an ihm und ungekehrt nerven.
Bitte versteht mich richtig, ich denke nicht wirklich über eine Trennung nach, weil er mir dafür wohl noch nicht genug weh getan hat. Oder sind wir vielleicht gar nicht für einander bestimmt?
Was meint ihr, wird sich die Situatin noch ändern oder wird, wie im Titel beschrieben, meine Liebe mit jedem Streit und jeder Enttäuschung immer mehr absterben? Hab ich auch vielleicht einfach nur Angst davor wieder allein zu sein und wieder einen neunen Lebensweg zu finden? Oder ist es die Monotonie, die uns bei dem Partner hält, obwohl wir vieles gerne ändern würden, wenn dies die Trennung bedeuten würde?
Ich danke euch schon jetzt für eure Antworten und möchte euch sagen, dass ich es wirklich schön finde, wenn man sich hier anonym austauschen kann.
Viele Grüße
Eure Zauberin