Hallöchen,
da ich schon oft auf diese Seite gestoßen bin und immer super Antworten auf verschiedenste Fragen lesen durfte, hab ich entschlossen mich hier zu registriern und erhoffe mir einige Rückmeldungen auf mein persönliches Problem:
Und zwar bin ich, 19 Jahre, seit drei Jahren mit meinem Freund, ebenfalls 19 Jahre, zusammen und habe mittlerweile leider Zweifel an unserer Beziehung. Wir haben uns "damals" in der Schule kennengelernt und sind nach knapp vier Monaten ein Paar geworden, worauf ich immer überaus stolz war, weil ich ihn immer über mich gesetzt und als unerreichbar empfunden habe :FOU:
Wie es in der ersten Zeit so ist, haben wir jede freie Minute miteinander verbracht und ich habe nach und nach feststellen müssen, dass er außer mir eigentlich niemanden hat, mit dem er über alles (!) reden kann. Auch ich habe oft Freundinnen abgesagt und sie teilweise sehr vernachlässigt, weil ich mit ihm zusammen sein wollte.
Es folgten gemeinsame Urlaube, spontan Trips und all der schöne Kram, den man in einer harmonischen Beziehung halt so macht.
Allerdings wuchsen Probleme, die ich bisher eher ausgeblendet hatte: Ich komme überhaupt nicht mit seiner größeren Schwester klar und ich merke, sie mag mich auch nicht sonderlich. Generell sind unsere Familien die kompletten Gegensätze; meine lebt eher bescheiden, spart hier und da mal und hat kein Problem damit ja!-Aufschnitt zu kaufen (warum auch?). Seine unterhält sich - wie es mir vorkommt - rund um die Uhr über irgendwelche Finanzen und Nachbarn, trägt und konsumiert hauptsächlichen Markenprodukte und ist wie gesagt das völlige Gegenteil von meiner.
Ich komme mit seiner Familie wenig klar, bin dementsprechend auch kaum bei ihm, er hingegen liebt meine Familie und sie ihn auch. Er hat mir auch gesagt, dass er mit meiner Mutter teilweise besser und über alles sprechen kann, als mit seiner.
Na gut, es ist alles irgendwie total kompliziert, aber der Punkt ist, dass ich nicht mehr sicher bin ob ich ihn liebe. Nein, viel mehr, ob ich mit ihm zusammen sein kann.
Mein Freund ist nämlich ein super anhänglicher Typ, denn während ich bemerkt habe, dass meine Freundschaften mir fehlen und super wichtig sind, hat er sich dran gewöhnt nur mich zu haben und ist sehr fixiert. Anfangs endete es immer im Streit, wenn ich vor hatte mit meinen Mädels feiern zu gehen, er hatte Eifersuchtsattacken und war strikt dagegen. Auch wenn sich das nun geändert hat, sehr anhänglich ist er trotzdem noch. Er sieht es z.B. nicht ein, mich zwei Tage (48 Stunden!!) nicht zu sehen und meint, es wäre das Normalste der Welt sich mindestens nach diesen zwei Tagen sehen zu müssen. Er steht unangekündigt vor meiner Haustür und ist dann angesäuert, wenn ich kurz daraufhin wegen einer Verabredung weg muss. Er wirft mir ständig vor, andere wären mir wichtiger als er. Ich kann damit nicht umgehen, dass ich mein Leben nicht so leben kann wie ich es möchte und dass er so extrem anhänglich ist. Dazu kommt, dass er letztes Jahr Abitur gemacht hat und seitdem Zuhause sitzt und (noch) nicht wirklich was zutun hat.
Er war letztes Jahr dann allerdings knapp 4 Monate im Ausland. Vor und beim Abschied stand erstmal großes Geheule an, allerdings ging es mir in der Zeit, in der er weg war, erstaunlich gut. Ich war irgendwie so "frei", konnte mich wann und wo treffen mit wem ich wollte (hierbei geht es um FreundINNEN) und musste kein schlechtes Gewissen haben, wenn ich mal feiern gehen wollte.
Seit dieser Zeit hat sich irgendwie viel geändert. Ich bin etwas abgeneigt ihm gegenüber, habe auch überhaupt kein Interesse mehr daran mit ihm zu schlafen und fange sogar an, andere Typen genauer anzuschauen :shy:
Hinzu kommt das Problem mit der Familie, welches mich teilweise wirklich belastet.
Ich weiß nicht, was ich tun soll, ich hab ihn gern, ja, aber ich weiß nicht, ob man das noch Liebe nennen kann. Ich weiß auch nicht, wie ich es ihm beibringen könnte, weil er leider überhaupt nicht ahnt, was in meinem Kopf vorgeht und wie viele Gedanken ich mir mache. Deswegen würde er mich wahrscheinlich gar nicht richtig ernstnehmen. Ihn ganz aus meinem Leben löschen zu können, kann ich mir auch momentan gar nicht vorstellen.
Zusätzlich würde ich von meinem schlechten Gewissen ihm gegenüber wahrscheinlich aufgefressen werden, weil ich weiß, dass er keinen wirklich hat, mit dem er über seine Sorgen und Ängste sprechen kann..
Freue mich über ehrliches Feedback :???: