Guten Abend,
ich frage einfach mal und erhoffe mir ein Brainstorming oder Anhaltspunkte. Ich und meine Freundin haben uns über einen Zufall kennengelernt, typische Supermarktsituation. Wir haben uns vormittags im Supermarkt getroffen, nachmittags nochmal beim Tanken und Abends dann in einer Bar. Ich habe sie angesprochen, fand sie toll, finde ich noch immer.
Mittlerweile sind wir 3 Monate zusammen, bzw. besser formuliert wir waren es.
Ich bin ein Partylöwe, ich bin kein Kind von Traurigkeit (gewesen) und habe wirklich vieles im Leben mitgenommen. Sie eben nicht. Das gab am Anfang auch diverse Unstimmigkeiten, aber was gewesen ist, ist gewesen. Ich rauche, ziemlich stark sogar, bin mit Kumpels auch im Sommer mindestens einmal im Monat beim Zelten, sonst auch viel unterwegs. Meine Ernährung ist nicht die Allerbeste, ich bin 1,70m groß und wiege 90 Kilogramm, kein Optimalgewicht, mich stört das durchaus, aber ich beschreibe mich als wenig diszipliniert. Ich bin 25 Jahre alt, gut und gerne müssten 20kg runter.
Meine Freundin dagegen ist eine ziemliche Sportskanone, optisch der Hammer, eigentlich bin ich optisch überhaupt nicht passend für sie, muss ich zugestehen. Ich habe innerhalb der kurzen Zeit wahnsinnige Gefühle für sie entwickelt, aber ich kann sie nicht als oberste Priorität einstufen, da der Job vorgeht, außerdem haben meine Freunde alle meine Beziehungen überlebt. Am Anfang habe ich das natürlich zurück geschraubt, aber jetzt muss ich auch meine sozialen Kontakte wieder pflegen.
Meine Freundin hat dafür sogar Verständnis, sie hat mir nie Vorwürfe gemacht, sie hat mich nie gedrängt oder dergleichen. Ich hab sie total gern und fühle mich verdammt wohl bei ihr.
Umgekehrt das gleiche, sie fühlt sich auch wohl bei mir und sagt das auch, alles sehr harmonisch, wir haben noch nie gestritten, wir verstehen uns einfach super. Sex ist für mich mit ihr einfach das Beste, ich glaube, das liegt an meinen Gefühlen zu ihr.
Nun kommt der Haken. Ich zweifel seit knapp 4 Wochen, ob sie aufgrund ihres Lebensstils überhaupt zu mir passt. Sie ist ein Jahr älter als ich, überhaupt keine Partymaus, sie bleibt dann halt zu hause, wenn ich mit meinen Kumpels los ziehe und ich muss sagen, sie passt auch überhaupt nicht - und das ist entscheidend - in meinen Freundeskreis. Mein Freundeskreis ist .... recht einfach gestrickt, viele haben keinen Job und viele nehmen das Leben locker und leicht. Da ist auch der Griff zum Bier um 12 Uhr Mittags nicht unüblich. Wen juckts, wenn man eh keinen Führerschein hat.
Ich habe sie bis heute nicht getraut, meinen Freunden zu präsentieren, weil die mir die Beziehung erstens schlecht reden und glauben, dass das eh nicht hält und zweitens muss ich sagen, weiß ich, dass das nicht harmonieren würde. Sie würde vermutlich denken, ich bin genau wie meine Kumpels. BIn ich aber nicht. Ich habe studiert, mein Leben im Griff, bin Dipl. Ing (FH) und arbeite bei einem Autozulieferer.
Trotzdem hat sie meine Zweifel bemerkt, erkannt. Sie hat auch bemerkt, dass ich immer separat mit meinen Freunden los gezogen bin.
Wir haben darüber geredet und sie warf mir vor, dass ich ihr ja garkeine Chance geben würde, meine Freunde kennen zu lernen - womit sie Recht hat. Aber die sind eben so anders als sie.
Umgekehrt kenne ich ihre Familie und auch zwei Freundinnen.
Sie ist super tolerant, was mein Rauchen, meinen Körper angeht, das interessiert sie alles kaum bis garnicht, also sie macht mir keine Vorschriften o.a.
Nun hat sie die Beziehung aufgrund meiner ständigen Alleingänge unterbrochen bzw. beendet. Ich hab das erste Mal im Leben richtig geheult und gemerkt, wie sehr ich an ihr hänge. Aber das ist für mich ein Teufelskreis, ich hab sie wahnsinnig gern, aber sie kann nicht mitlachen, wenn ich vom letzten Vollrausch berichte, wenn ich irgendwas von Partys erzähle, wo jemand in den nächsten Gulli kotz****
Das ist alles nicht ihre Welt, sie stört das nicht, aber mich stört es, dass ich dann das Gefühl habe, dass sie mich nicht versteht.
Interessanterweise kann ich mit ihr über alles reden, sie versetzt sich in den letzten Blödsinn hinein.
Das ganze ist jetzt eine Weile her und ich habe es emotional geordnet, mich hat das Beziehungsende wirklich mitgenommen, ich verstehe sie aber, dass das so, wie es gelaufen ist, dauerhaft echt wenig Sinn gemacht hätte, parallel haben wir unser Leben gelebt und uns am Wochenende halt getroffen. Sie meinte, das sei eine Affäre, darauf habe sie keine Lust.
Jetzt kommt aber das Komplizierte: SIE will mich zurück. Sie meinte, sie habe die Beziehung nicht beendet, weil sie keine Gefühle mehr habe, im Gegenteil. Sie habe die Beziehung beendet, weil ich ständig an ihr herumgezweifelt hätte. Ich habe immernoch extreme Gefühle zu ihr.
Wir haben uns jetzt drei Mal gesehen nach der Trennung und jedesmal hab ich sie umarmt, geküsst, als wenns kein nächstes Mal mehr gebe und es hat sich alles so verdammt gut und richtig angefühlt.
Und anschließend, kaum ist sie weg, zweifel ich wieder, ob sie wirklich passt. Wenn ich mit den Freunden unterwegs bin und das erste Bier usw. dann sind die Fronten geklärt "Diese Frau ist nichts für mich".
Dieses Hin und Her macht mich fertig, insbesondere die Tatsache, dass sie mich auch noch zurück will oder nehmen würde, macht das alles noch schwieriger.
Ich weiß echt nicht mehr weiter, über den Fußballverein sehe ich sie sogar ab und zu noch mal, da ihr Bekannter/Kumpel dort auch mit spielt.