Ich habe echt ein blödes Problem. Ich bin seit einem halben Jahr mit meinem Freund zusammen und wir sind sehr glücklich miteinander. Endlich habe ich das Gefühl "angekommen" zu sein. Ich könnte mir keinen anderen an meiner Seite vorstellen. Leider ist es aber so, dass ich seit Jahren an einer Depression (inkl. Angst- und Zwangsstörungen) leide. Im Moment ist sie wieder sehr stark, sodass ich nicht studieren und auch nicht meine Nebentätigkeiten ausüben kann. Nicht mal der Sport macht mir noch Spaß und ich quäle mich nur noch einmal in der Woche hin, um nicht zu dick zu werden (58 kg bei 170 cm). Das tut alles eigentlich nichts zur Sache.
Das eigentliche Problem ist, dass mein Freund nun 4 Monate in Kambodscha ist. Wir wussten das beide schon länger und waren uns einig, dass wir das zusammen schon überstehen und unsere Beziehung dadurch nur fester wird. Ich will auch auf jeden Fall, dass wir zusammen bleiben. Nur mache ich ihm ständig Vorwürfe, warum er mich mit meiner Krankheit alleine gelassen hat und einfach weg gegangen ist. Ich fühle mich im Stich gelassen von ihm. Wenn er hier wäre, könnte er mich wenigstens in den Arm nehmen, mich an die Hand nehmen und mit mir zum Arzt gehen, weil ich es alleine nicht schaffe. Eben einfach nur da sein. Nun ist er aber so weit weg und dadurch wird meine Krankheit noch schlimmer. Ich muss dazu sagen, dass er die Sache jederzeit hätte absagen können (es war kein Zwang, wegzugehen, da es keine beruflichen Gründe hat). Aber ich wollte ihm auch nicht sagen, dass er es absagen soll, weil ich das unfair gefunden hätte. Denn er soll ja seine Erfahrungen machen und da will ich ihm nicht im Weg stehen. Wenn eben meine Krankheit mir nicht einen Strich durch die Rechnung gemacht hätte. Von so weit weg kann er mir natürlich nicht helfen. Aber er versucht mich so oft anzurufen, wie es nur geht und mich aufzubauen und oft weint er selbst am Telefon, weil er so hilflos ist (wodurch ich mich dann wieder so schuldig fühle, weil es ihm doch gut gehen soll!). Trotz allem bin ich oft wütend auf ihn und denke, wieso er nicht einfach wiederkommen und mir beistehen kann. Das aber zu verlangen bringe ich nicht übers Herz. Wie schaffe ich es, nicht diese Wut auf ihn zu empfinden, denn er kann einfach nichts für meine Krankheit!
Sorry für diese überlange Nachricht!