Hallo zusammen,
ich muss mir einfach mal den Frust von der Seele schreiben, da ich einfach nicht mehr weiter weiß.
Ich (22) bin seit Januar mit meinem Freund (27) zusammen. Wenn wir zusammen sind verstehen wir uns super, lachen viel zusammen und eigentlich bin ich total glücklich und gern in seiner Nähe.
Aber dann fangen ständig die Streitereien an. Eigentlich schon von Anfang an, aber momentan habe ich das Gefühl das sie sich häufen und immer schlimmer werden. Und dabei handelt es sich nur um banale Sachen, die uns aber anscheinend beide total auf die Palme bringen.
Und zwar geht es eigentlich hauptsächlich darum, wie wir unsere "Beziehung führen", also unsere gemeinsame Zeit verbringen und so. Anfangs hatten wir immer feste Treffen (die auch nie abgesagt wurden) und wir waren total froh uns zu sehen. Mittlerweile habe ich das Gefühl, dass es sich bei ihm geändert hat.
Ich bin ein Typ, der gerne alles plant und halt gern Freitag früh schon weiß, was ich Freitag Abend machen möchte. Er hingegen ist sehr spontan.
So passiert es in letzter Zeit immer wieder, dass wir uns eigentlich fest ausmachen, dass wir beispielsweise Samstag Abend zusammen DVD schauen und er dann 4 Stunden vorher absagt und etwas besseres zu tun hat.
Ich finde das sehr verletzend, weil ich einfach gern Zeit mit ihm verbringe und er dann anscheinend etwas findet, was ihm wohl mehr Spaß macht. Fühle mich wie die "zweite Wahl".
Wie gesagt, das passiert ständig. Er geht dann mit Freunden weg, vertröstet mich auf ein anderes Mal und ich kann dann zusehen was ich mache (meine Freunde haben alle schon Kinder, für mich ist es daher nicht so einfach, spontan etwas zu machen).
Zumal ärgert es mich, dass er das nur bei mir so macht. Wenn er mit einem Kumpel etwas ausmacht, dann kann das auf keinen Fall verschoben werden und wenn er mit mir etwas ausmacht, scheint es nicht so wichtig zu sein.
Letzte Woche hat es dann richtig gekracht. Auch wieder wegen so einer banalen Sache.
Wir haben uns dann getroffen und ausgesprochen. Und wir waren uns sicher, dass wir es noch einmal probieren wollten. Er sagte mir einerseits, dass er sich eingeengt fühle (was ich aber nicht verstehen kann, weil die Vorschläge für gemeinsame Aktivitäten sehr oft von ihm kommen) und andererseits meint er, dass er mehr mit mir unternehmen möchte (wir sehen uns meistens nur abends, weil ich tagsüber arbeite und er meistens Spätschicht hat). Für mich ein totaler Widerspruch. Was soll ich machen? Auf Abstand gehen oder mehr mit ihm unternehmen? Was will er denn? Eine Antwort darauf bekomme ich leider auch nicht direkt.
Nun ja, zwei Tage nach dem Gespräch dachte ich, wir bekommen es jetzt bestimmt in den Griff. Und dann kam gleich wieder der Rückschlag. Er sagte noch zu mir, dass er sich ändern möchte und heute sagt er wieder ein Treffen fürs Kino ab (was er vorher schon zweimal abgesagt hat), weil er mit einem Kumpel was trinken will. Und das eine Stunde vorher.
Was bin ich denn für ihn? Ich habe das Gefühl, dass er es überhaupt nicht ernst meint mit Neuanfang, obwohl ich bei unserer Aussprache das Gefühl hatte, das ihm das aller sehr nah ging.
Ich weiß momentan nicht weiter. Ich liebe ihn. Aber ich sitze heulend zu Hause während er sich einen schönen Abend macht. Er weiß wie emotional ich bin. Bei unserem Gespräch habe ich so schlimm geweint und er hat noch gesagt: "Hör auf, ich kann dich nicht weinen sehen." Dabei müsste er genau wissen, dass ich wieder heulend zu Hause sitze während er sich einen schönen Abend macht.
Es tut irgendwie so weh.
Denkt ihr auch ich reagiere über? Ist es zuviel verlangt, ein Treffen einzuhalten? Ich frage mich manchmal echt, ob ich ihn mit so etwas einenge, aber bei anderen Paaren klappt es doch auch...