...was macht ihr dagegen?
Ich bin nicht depressiv, Freunde und einen schönen Beruf habe ich auch, aber so manches Mal vermag einen dann doch so gar nichts aufzumuntern.
Gerade diese Totenstille auf so einen Sonntagabend oder so wie jetzt, am Feiertag, ist dann irgendwie so "aufdringlich", während alle anderen mit ihrem Partner entspannen, keiner was unternehmen will sondern alle froh sind, wenn sie zu Hause ihre Ruhe haben.
Dann fühlt man sich halt doch allein.
Trotz Freunden, Job und vielen anderen Dingen, die man tun kann/könnte.
Und jede Woche denkt man wieder mit einem Ziehen im Bauch an eine sehr schöne, aber leider sehr kurze Phase des Glücks zurück, die nun auch schon mehr als ein halbes Jahr vorbei ist und weiß, dass diese Gedanken absolut einseitig sind. Und man bemitleidet sich fast selbst, weil man es trotz der Zeit einfach nicht schafft, einen emotionalen Schlussstrich zu ziehen. Fast, weil man weiß, dass es wichtigere Dinge im Leben gibt, dass andere auf der Welt mit ganz anderen Problemen zu kämpfen haben und dass Selbstmitleid einen nur tiefer in den Teufelskreis zieht.
Dann zieht man sich wieder selbst an den Haaren aus dem Sumpf, in dem man Dinge tut, die beschäftigen, macht seine Wohnung schöner, bildet sich weiter, arbeitet viel, freut sich über das Glück anderer, schenkt Freunden, denen es schlechter geht, ein offenes Ohr und gibt gute Tipps, kocht, wäscht, verreist.
Verquatscht sich abends bei einem Wein zu viel so lange, bis man zu Hause nur noch dringend ins Bett fällt und man erst wieder mit dem Weckerklingeln die Gedanken einschaltet.
Könnte Bäume ausreißen. Alles schaffen, was man sich vorgenommen hat.
Und dann geht es wieder von vorne los.
Und spielt wieder mit dem blöden Smartphone rum und fragt sich, was man denn noch schreiben könne, damit der Mann seine Meinung wieder auf Null schiebt, weil man diesmal ja alles anders machen würde.
Ärgert sich ins Unerträgliche, dass man ihm nicht einmal Vorwürfe machen kann. Wenn es nicht passt, passt es nicht. Er hat ja Recht.
Erkennt, dass man offenbar trotz allen gedanklichen Widerstandes zu dem "Schlag" Frauen gehören muss, die ihre Zufriedenheit von einem anderen Menschen abhängig machen.
Ärgert sich noch mehr.
Ich kenne solche Stimmungsschwankungen nicht von mir. Ist das das "Alter"? Ist das normal? Werde ich doch depressiv? Ich will das nicht. Ich will mir auch gar nicht diese ganzen Gedanken machen. Ich habe viel um die Ohren, vor allem beruflich momentan, aber trotzdem scheint für so einen Schwachsinn immer eine Synapse auf Reserve gehalten zu werden.
Was tut ihr in diesen Sonntagsbluesmomenten?