Hallo liebe Schreiberinnen,
zuerst, bevor ich mein Herz hier ausschütte, will ich zu diesem gelungenen Forum gratulieren. Was hier geleistet wird, geht weit über normale Foren heraus. Nun bin ich schon fast ein Jahr heimlicher Leser bei diversen Themen und dachte mir - trau Dich, die Damen werden schon nicht beissen, auch wenn es hier nicht gomaskulin heisst. Also bitte, wer sich darüber ärgert, dass ein Mann hier um Rat bittet - einfach nicht beantworten. Für alle, die mir einen ehrlichen und guten Rat geben können, bin ich mehr als dankbar.
Und nun zu mir:
Ich bin Mitte 30 und mit meiner Frau über 15 Jahre zusammen. Ich bin vom Typ her nach aussen hin hart gebend, aber in der Beziehung eher mehr als fürsorglich (regelm.Blumen, tolle, spontane Events, helfe im Haushalt, mache aufwendige Geschenke und lobe, bzw. unterstütze meine Frau wo ich kann).
Und genau hier scheint auch schon das erste Problem zu sein. Ich vermute, dass zuviel (auch von netten Dingen) schlecht sein kann. Ja, ich kann mich wohl durchsetzten, sage ihr, wass mir nicht gefällt. Aber achte ich doch darauf, dass ich nicht verletzend bin. Nun ist es so, dass wir uns beruflich auch jeden Tag sehen und quasi rund um die Uhr zusammen sind. Für mich ist das ok, es reicht, wenn ich ab und zu meinen Freiraum bekomme. Was halt wirklich schwierig ist, ich bin mit meiner gezeigten Zuneigung fast alleine. Sie war nie der besonders kuschelige Typ, aber es wurde immer weniger. Das sie von selbst mal auf die Idee kommt mich in den Arm zu nehmen (öffentlich oder zuhause), oder kuscheln etc., das kommt geschätzt einmal im Jahr vor. Die Initiative muss immer von mir ausgehen.
Kurz: Sie sagt sie liebt mich und sie fängt auch sofort mit Heulkrämpfen an, wenn das Thema einer Diskussion mal Richtung Trennung kommt. Aber sie zeigt es sonst garnicht. Was ist daran so falsch auch nach Jahren der Beziehung romantisch sein zu wollen? Ich empfinde es sogar als eine zwingende Notwendigkeit in einer Partnerschaft.
Nun kommt es noch besser. Wir planen Nachwuchs. Dies war vor Jahren mein Herzenswunsch und ich konnte mir nichts schöneres wünschen, als mit ihr Kinder zu bekommen. Leider hatte es nicht auf anhieb geklappt und wir haben es erstmal wieder gelassen. Nun wollen wir es nochmal angehen und sie zeigt auch den Wunsch Kinder zubekommen. Ich bin mir jedoch nicht mehr sicher, ob das so klug wäre, da unsere Beziehung dann nur noch auf dem Papier bestände. Aus dem Bekanntenkreis weiss ich, dass die Romantik bei vielen nach der Geburt weniger wurde (was bei denen mit vorher voll intakter Zweisamkeit kein Problem ist).
Ist es egoistisch diese Zweisamkeit als Mann zu benötigen, oder sollte ich einfach dringend was in meinem Kopf ändern und akzeptieren, dass Frauen eben nur im Kino romantisch dargestellt werden, sie aber mit der heutzutage zu hohen Anforderung: eine "perfekte alles-managende" Frau zu sein, schlicht überfordert werden und für Liebe und Schmusen dabei kaum noch Platz bleibt.
Hier meine Frage an die Ladies: Wird euch zunehmend auch alles zuviel und da draußen sind keine Frauen mehr, die sich gern versorgen, bewundern und auf Händen tragen lassen wollen?
Will die Frau heute lieber die Verantwortung für alles im Leben tragen und dabei auf Romantik verzichten?
Meine letzten Männergesrpäche haben dies leider eher bestätigt, daher ist "hier die Damen der Zunft direkt zu fragen" quasi meine letzte Hoffnung in das ehemals schwache Geschlecht.
Macht euch keine Sorgen, was ihr schreibt, ihr werdet keinen kompletten Einfluß auf meine Beziehungsentscheidung nehmen. Ich bin in den Gedanken frei und habe mich sogar schon länger Richtung Trennung bewegt. Ich habe den Schritt bisher jedoch vermieden, da wir viele schöne Jahre hatten und für uns beide auch finanziell eine Menge dran hängt (Wobei mich das liebe Geld letztlich weniger belastet, als meine Frau, da sie mehr dran hängt. Falls wir uns trennen wird sie sogar gut bei wegkommen, ich habe keine Lust auf Schlammschlacht und jeder soll das behalten, woran er hängt und weiter gut leben können).
In meinen letzten Zeilen merke ich, dass ich sogar beim Thema Trennung daran denke, dass sie keinen Schaden nimmt - sagt mir, dass ich mir noch Gedanken um sie mache.
Nur ist es noch Liebe? Ich weiss es nicht mehr. Wenn man so wenig zurückbekommt, fühlt es sich nicht danach an und ich denke auch um der Zukunft aller ungeborener Kinder willen sollte man in so eine Beziehung keine Kinder setzten.
Somit laufen wir auf eine unvermeidbare Katastrophe zu, die nur noch heruasgezögert wird.
Wenn man diese Gedanken hat, kommen auch sehr essentielle Fragen auf, die mich nachts oft wachhalten:
-Wie schaffe ich es mich endlich von ihr zu trennen?
-Bin ich nachher wirklich glücklicher, oder werde ich es immer bereuen (ist sie doch die große Liebe?)?
[Kennt jemand zur Entscheidungsfindung einen Ratgeber, oder eine Art Pro-Contra Fragestellung für sich selbst?]
Das in einer Beziehung immer zwei Schuld sind, wenn etwas nicht gut läuft ist mir auch klar. Nur warum reden Frauen über die Fehler ihrer Männer nicht mit ihnen darüber. Ich sage ihr reglmäßig, was mich bedrückt und was schöner wäre. Ich frage jedesmal, was sie denn stört, oder was ich besser machen könnte, aber sie scheint nicht reden zu können und blockt nur ab.
Gibt es das, eine Frau, die nicht gerne über ihre Probleme redet?
Naja, ich hör erstmal an der Stelle auf, denn wenn ich noch weiter schreibe, fülle ich ein Buch damit.
Danke für alle Antworten
Carlito
Ps.: Ihr braucht nicht zimperlich sein, man kreist oft in seiner eingefahrenen Denke umher bzw. kann leider die eigene Situation nicht in der Vogelperspektive betrachten. Ich benötige also dringend andere Gedankengänge und Anregungen.