Hallo,
seit 3 Monaten kämpfe ich mit meinen Gedanken und Gefühlen und jetzt habe ich mich entschlossen, hier um Hilfe zu bitten.
Ich bin seit über 3 Jahren mit meinem Freund zusammen. Vor 3 Monaten habe ich gemerkt, dass die Beziehung nicht mehr so ist wie es mal war. Wir sehen uns so selten, vielleicht einmal die Woche und dann auch nur für 2-3 Stunden. Zudem muss ich sagen, dass wir uns so kurz sehen, weil wir beide Studenten sind und er auch oft sagt, dass er lernen muss und nicht länger kann. Ich habe gemerkt, dass wir keine Gesprächsthemen mehr haben, dass ich allein nicht mehr das Bedürfnis habe ihm was zu erzählen, dass wir uns wegen Kleinigkeiten ständig streiten und dass wir uns gegenseitig gar nicht mehr so richtig vermissen, obwohl wir uns ja so selten sehen. Und ich merkte erst jetzt, dass es schon länger so geht, nämlich seitdem wir angefangen haben zu studieren, aber ich habe mir nie Gedanken gemacht sondern habe mich an alles gewöhnt, er ist mein erster Freund und es war schon immer ein Traum von mir, dass mein erster Freund mein zukünftiger Mann fürs Leben sein wird, darum habe ich diese negativen Gedanken ständig verdrängt.
Ich habe mit ihm darüber geredet und ihm gesagt, dass die Beziehung nicht mehr so läuft wie es mal war. Er war sehr optimistisch und hat gesagt, dass es wieder so werden kann wie früher. Ich merke auch, wie er sich versucht zu ändern aber irgendein Gefühl in mir sagt mir, dass es nicht das richtige ist. Wenn ich mit ihm bin habe ich ständig dieses Gefühl in mir, nicht 100% mich wohl zu fühlen und sicher bei dem allem zu sein... Es macht mir so viele Gedanken und ich weiß nicht was ich tun soll, denn die Beziehung macht mich so wie sie ist einfach nur noch kaputt. Dabei denke ich schon lange darüber nach Schluss zu machen, jedoch gibt es eine Sache die ich zusätzlich erwähnen muss....
Vor kurzem ist etwas schreckliches bei ihm passiert, was die ganze Situation nur noch komplizierter macht. Zunächst muss ich erwähnen, dass er schon seitdem er 12 Jahre alt ist, keinen Vater mehr hat. Er ist damals an Krebs verstorben. Vor 1 1/2 Monaten, bekam er die Nachricht, dass seine Mutter im Hospiz ist aufgrund Krebs. Seine Mutter starb abschließend 2 Wochen später. Nun ist er ganz alleine...
Es macht so fertig zu sehen was für ein schweres Leben er führt. Er muss momentan die ganze Beerdigung organisieren und ich kann ihn doch nicht in so einer Situation alleine lassen und mich von ihm trennen? Andererseits sollte man auch nicht aus Mitleid mit einer Person zusammen bleiben, ich habe garkeine Ahnung mehr was ich tun soll....
Er ist nur zu Hause, lernt, und unternimmt auch nichts mit Leuten (jedoch hat er auch davor nichts mit Leuten unternommen, er ist an sich eine Person die nicht viel freundschaftlichen Kontakt zu Menschen aufbaut und lieber alleine ist, er sagt auch oft dass er nur gerne mit mir seine freie Zeit verbringt). Ich habe Angst, dass er depressiv wird wenn ich mich nun von ihm trenne.. Ich habe allgemein Angst mich zu trennen von ihm weil ich ja merke dass er selber was an der Beziehung verbessern und verändern möchte, aber es ist immer ein Gefühl von mir, was ich nicht abschalten kann, was mir sagt dass ich damit aufhören soll aber ich weiß nicht ob ich auf mein Gefühl hören soll...
Was würdet ihr mir raten bei so einer Situation?