bavarian335Versteh ich jetzt nicht so ganz... ;-)
"Ausserdem wenn Du die ganze spiessige Kiste willst, dann solltest Du Dir auch einen Mann suchen, der das auch will. Einer der Karriere machen will, ist da nicht der richtige."
Was bitte ist spießiger als ein Typ, der mit seinem Job verheiratet ist und denkt, die Welt geht unter, wenn er statt 14 nur 10 Stunden täglich rackt? :mrgreen:
Ich glaube ohne weiteres (und sehe es ja in meinem Berufsleben auch), dass eine Arbeit, die einen ausfüllt und in der man vorankommen will, viel Zeit in Anspruch nimmt. In der Regel - also wenn man die Arbeit gerne macht - nimmt man das ja auch in Kauf. Und ja - Führungskräfte müssen und sollten mehr leisten als normale Angestellte - schließlich werden sie auch viel besser bezahlt. Das ist nur recht und billig (oder teuer, je nach dem).
Trotzdem lässt sich meiner Meinung nach Beruf und Privatleben sehr gut verbinden - das sehe ich an mir, meinem Mann und vielen Freunden, die in ganz unterschiedlichen Bereichen tätig sind, auch Führungskräfte dabei. Da ist aber niemand, der klagt, er hätte keine Zeit für eine Beziehung oder soziale Kontakte. Wo Menschen sich an ihrem Job so aufreiben, dass keine Zeit für Privatleben bleibt, ist was faul - entweder an dem Job selber, oder am System (Vorgesetzte, die zuviel verlangen etc.), oder es liegt an dem Menschen selber, weil er sich für unentbehrlich und unersetzlich hält.
Kein Job der Welt ist es wert, sein Lebensglück dafür zu opfern, wie auch immer das aussehen mag. Wer natürlich seine Erfüllung als Workaholic findet - das ist dann was anderes. Nicht umsonst gibt es "Berufe", die die Partnerlosigkeit sogar vorschreiben (ob das sinnig oder unsinnig ist, ist wieder ein ganz anderes Thema). Aber wer klagt, er arbeite zuviel und hätte deshalb keine Zeit für ein Privatleben, macht was falsch - oder den falschen Job.
Im Übrigen gebe ich dir, bavarian335, in dem Punkt recht, dass heute niemand mehr sein Leben lang in den vier Wänden sitzen muss, um seinen Kindern eine gute Mutter oder ein guter Vater zu sein (es sei denn, man möchte das so und kann es sich leisten). Arbeit soll einen - im Idealfall - erfüllen, soll Freude machen, soll entsprechend der Leistung Geld einbringen. Der Idealfall tritt leider nur sehr selten ein - sei es, dass die Arbeit ein notwendiges Übel ist, oder aber, dass die Arbeit alles andere auffrisst. Da muss sich an dem ganzen System Arbeit-Leistung-Entlohnung gewaltig was ändern. Aber ein bisschen davon hat man auch selber in der Hand.