Private Nachricht funktioniert nicht...
Danke auch Dir... für Deine Antwort und einen "Teil" Deiner Geschichte.
Ich kann ALLES was Du schreibst nachfühlen!
Ich erzähle Dir zunächst ein bisschen von mir - vielleicht erkennst auch Du viele Parallelen...
Ich bin mit 23 Mutter geworden, meine Hannah ist jetzt 6 und - ergo ich, jetzt (fast) 30. Hannahs Vater war eine "Diskobekanntschaft" - und eine unendlich große Liebe! Hannah war wirklich "Heaven send". Er ist ein wahnsinnig guter Vater (er nahm auch die Erziehungszeit, ich ging immer arbeiten) und für mich einer der WICHTIGSTEN Menschen in meinem Leben. Er versteht mich, wir haben eine sehr "geistige" Ader zueinander... Die Trennung von ihm erfolgte vor 3 Jahren. Ich muss aber hinzusagen: im Guten. Wir haben uns zwar einerseits prima "ergänzt", andererseits waren da aber auch gravierende Unterschiede in den Auffassungen. Wie gesagt - es war eine Trennung im Guten.
Den Kontakt haben wir NIE abreissen lassen! Dadurch, dass wir nicht gestritten hatten, und ich finanziell nie von ihm "abhängig" war, bin ich nach der Trennung auch nicht "gefallen". Mir ging`s gut damit.
Meinen jetzigen Freund habe ich vor 2 Jahren "kennengelernt". Also: wir kennen uns schon seit wir 13 sind, hatten aber nie verstärkt Kontakt - bis dahin.
Anfangs war es eine Freundschaft - wir gingen ins Kino, in den Biergarten, schauten Filme zu Hause, tranken Wein und redeten viel... Nachdem wir dann nach ein paar Wochen einmal im Bett gelandet sind, habe ich ihm GANZ DIREKT und EHRLICH gesagt, dass ich "dafür" nicht zu gebrauchen bin. Ich habe ein Kind, ich will Sicherheit in meinem Leben und ich möchte eine ERNSTE Beziehung mit Zukunft. Außerdem habe ich ihm gesagt, dass ich mir das mit ihm vorstellen kann, dass ich verliebt bin und dass ich ihm jetzt die Zeit gebe, zu entscheiden...
Er hat sich gleich am nächsten Tag gemeldet, und ebenfalls DIREKT gesagt, er möchte mit mir zusammen sein. Ich war sehr glücklich - aber auch ein bißchen "blauäugig" :-)
Nach einem Jahr ist mein Freund bei uns zu Hause eingezogen (habe eine große Eigentumswohnung). Und da begannen unsere Probleme: Hannah war einfach eifersüchtig. Sie schlief nicht mehr durch, schrie Nachts manchmal 10 mal nach mir. Sie provozierte ihn wo es nur ging - ich: immer dazwischen!
Er "forderte" Mitsprache bei der Erziehung - die ihm meines Erachtens auch zusteht, wenn wir zusammen wohnen. Viele Argumente von ihm waren gut und sinnvoll - manchmal allerdings zu "rational" (für mich).
Das brachte viel Ärger in unsere Beziehung: wenn ich einmal wieder versucht habe, ihm klar zu machen wie mein Kind fühlt, kam von ihm: "dann heirate doch dein Kind!"
Weißt Du was? Irgendwie hat er damit ja auch Recht...
Jedenfalls: nach einem großen und BLÖDEN Streit vor 3 Wochen ist er bei uns ausgezogen. Die Beziehung führen wir jedoch weiter. Im Moment ist das ideal: ich habe meinen Freund, den ich auch wirklich brauche, und weiß, dass er es ernst meint.
Aber: mein Kind "leidet" nicht mehr... Sie mag ihn ja! Aber diese schnelle Vorgehensweise hat uns damals einfach überfordert.
Soviel einmal zu meiner derzeitigen Situation.
Jetzt aber zu den "Fakten".
1. Zeit:
Zeit für sich ist wirklich wichtig. Zeit zu zweit ebenso. Und auch die Zeit mit Kindern, als Familie.
So steif das jetzt auch klingen mag - uns hat da eine feste Regel geholfen:
- Unter der Woche ist mein Kind "mein" - da gehört natürlich der Alltag dazu, aber auch mal ein Spielplatzbesuch oder Kino... damit hab nur ICH und meine Tochter was zu tun. (So merken die Kinder auch ihren Stellenwert bei der Mama!!!)
- Freitag übernachtet Hannah bei ihrem Papa. Dort bleibt sie bis Samstagabend. Das war unsere Zeit zu ZWEIT. Ein Abend Kino, Essengehen, Sternegucken... Samstags Flohmarkt, Ausschlafen, Frühstück im Bett...
- Sonntag war dann UNSER "Familientag". Der war mir besonders wichtig, damit Hannah uns auch als FAMILIE erleben kann.
Zu Deinem Freund: ich kann das verstehen. Irgendwie hat er das Gefühl, sich "umstukturieren" wollen / zu müssen. Und das stimmt ja auch...
Daher helfen solche "Regeln" - sie geben Euch den roten Faden - davon profitiert jeder.
Wichtig finde ich auch, dass Familie ja nicht immer gleich "Selbstaufgabe" bedeutet.
Beispiel: Ihr könnt Eure Zeit als Familie nutzen, indem ihr schwimmen geht. Auch da kann jeder Zeit für sich haben. Der eine geht mal ALLEIN in die Sauna, der andere ALLEIN zum Rutschen - zum Essen trifft man sich wieder...
2. Geld:
Das ist ein mit Sicherheit wichtiger Punkt.
Bei uns war das so: wir haben die Kosten für die Wohnung geteilt, wir haben die Einkäufe durch zwei geteilt. Er war also bei uns finanziell involviert. Soweit.
Ehrlich gesagt, hätte ich mir manchmal doch mehr erhofft... Ich habe mich dadurch immer noch als "alleinerziehende" gefühlt - die ihr "eigenes" Geld verdienen muss (tu ich ja auch gerne)...
SEIN Geld hat er für Oldtimer, Platten etc. rausge"jagd" und ich habe mich oft gefragt, wie das einmal sein wird, wenn ich tatsächlich von ihm "abhängig" werde (zweites Kind...).
Zu Eurem Fall muss ich Dir sagen: es ist verständlich, dass er das so sieht! Er kennt das ja alles gar nicht. Wenn er "geschockt" ist, wieviel Geld Du brauchst (:-) auch das kenne ich) - dann stoß ihn doch irgendwann einmal "zufällig" darauf - wieviel Geld Du bekommst (Kindergeld, Unterhalt, etc.) ...
Das muss man ja alles in Relation sehen.
Natürlich kosten Kinder Geld - aber für uns bleibt doch auch noch was... :-)
Ach - ja - die Beziehung zu Deinem Ex.
Ex ist Ex und bleibt Ex. Ich finds gut, dass Du da so ehrliche Worte gefunden hast.
Er soll sich ruhig einmal überlegen, wie es wäre, wenn Du und Dein Ex streiten würden, bös zueinander wären...
So wie`s ist, ist es doch der Idealzustand!
Sag ihm doch auch, dass Du Dich für IHN entschieden hast - und eben NICHT für den EX.
Mir (und uns) hilft es immer, wenn ich die VORTEILE meines Freundes betrachte.
Mir auch klar mache, was er alles für mich tut (mehr geht immer, weißt Du)...
Ich kann mir meinen "Mann" nicht basteln - aber ich kann ihm Eigenschaften, die nerven, auch positiv auslegen...
Eines noch zum Schluss: DU hast eine Beziehung - nicht Deine Kinder. DU brauchst diesen Mann - und DU liebst ihn (sonst würdest Du dir nicht diese Gedanken machen).
Fühl Dich verstanden und umarmt,
es freut sich auf Deine Antwort,
die Mia