ilhan_12046685Na da widersprech' ich Dir doch nahezu in allen Punkten!
Ich sehe Deine These allein schon darin widerlegt, wenn man sich den unterschiedlichen Status ansieht, den Single-Frauen und Single-Männer geniessen.
Männer können in jedem Alter Single sein und als Freigeister und Lebemänner gelten - für Frauen würde mir da keine entsprechende Bezeichnung oder Status einfallen.
Zudem wirst Du auf dem "Heiratsmarkt" wesentlich mehr partnerschaftswillige Frauen finden, als Männer.
Auch wird "Beziehung" von seiten der Männer oder zumindest von deren Umfeld immer ein Stück weit als Einschränkung empfunden, Männer neigen mit Sicherheit eher weniger dazu, sich gegenseitig dazu zu ermuntern, eine Freundin zu finden ("oje, dann können wir ja keine Männer-, Party-, Fussball-, oder sonstwas für Abende mehr haben").
Es ist für Frauen gewiss nicht schwer, eine Geschichte für eine Nacht zu finden.. aber einen Partner? Da wird's heikel. Eben, weil halt sehr viele (vor allem begehrte Männer) doch recht bindungsunwillig sind.
Auf der anderen Seite: wenn ein (attraktiver) Mann eine Partnerin sucht, muss er eigentlich einfach nur noch auswählen, genug beziehungswillige Frauen (interessanterweise unäbhängig von ihrer Attraktivität) gibt's en masse.
Wobei es da noch die Ungleichheit gibt in Bezug der Attraktivität: Frauen *müssen* gut aussehen, für Männer reicht es immer noch "interessant" zu sein.
Wenn ein Mann natürlich weder attraktiv ist, noch interessant, hat er natürlich schlechtere Karten.
Und was Deine "Lange-auf-dem-Trockenen-gelegen"-Theorie betrifft: na so ein Schwachsinn!
Mann sieht es weder dem Mann, noch seinem besten Stück an, wie oft und wieviel er "in Gebrauch" war.
Diese Theorie klingt für mich sehr nach langer ungewollter Abstinenz - welche mit Sicherheit ihre Gründe haben wird, aber sie wird dadurch nicht selbst zur Ursache.
Keine Frage, bei den Bettgeschichten haben/hätten Frauen natürlich die Wahl - einfach eine simple Rechnung von Angebot und Nachfrage. Das Ungleichgewicht was es zu Ungunsten der Frauen in Bezug auf Partnerschaft gibt, gibt es für die Männer auf dem Sexmarkt, denn es gibt weniger Ons-willige Frauen, als Männer.
Wie verzweifelt oder schmerzfrei manche Männer da anscheinend sein müssen, sieht man daran, in was für alkoholisierten Zuständen sie die Frauen aus den Diskos mit nach Hause schleppen. Auch werden sie selbst mit fortschreitender Stunde immer anspruchsloser - Hauptsache zum Zuge kommen.
Ich habs echt noch nie nie nie erlebt, das eine Frau einen Mann bis zur Bewusstlosigkeit abfüllt um ihn dann ins nächste Bett zu schleppen. Allein die Vorstellung ist ebenso absurd wie dieses Vorhaben technsich nicht durchführbar.
Die unterschiedlichen Chancen von Männern und Frauen sind also ganz klar vom Ziel abhängig (was ja auch einfach nur logisch ist). Dass Frauen dort grundsätzlich im Vorteil sind, ist einfach falsch und eben zu einfach gedacht.
Um es mal ganz simpel mathematisch auszudrücken:
Rechne es Dir doch einfach mal selber aus, was für Verhältnisse entstehen bei einer 60-40-Verteilung: 60% der Frauen wollen Beziehung, 40 Ons; umgekehrt 40% der Männer Beziehung, 60 Ons. Selbst bei dieser doch einigermaßen ausgeglichenen Verteilung gehen auf beiden Seiten 20% leer aus.
Und ich denke, in der Realität tendiert es sowieso eher zu 80-20-Verteilungen.
Mir ist schon völlig klar, dass das eine Michmädchenrechnung ist, aber es skizziert ganz gut, was ich meine.
LG
Endymia
PS: Für Frauen ist der Nachteil übrigens größer, da es - was Beziehungen betrifft - natürlich folgenreicher ist, "Kompromisse" einzugehen, als bei Ons.