Hallo Zusammen
Ich bin weiblich und bin seit bald 4 Jahren in einer Beziehung mit meiner Freundin.
Sie wird in einem Monat 27 Jahre alt und ich bald 26.
Ich bin sehr früh von Zuhause ausgezogen (16) und habe seither entweder alleine, mit meiner Schwester oder mit meiner Ex-Partnerin zusammengewohnt.
Mit folgendem Anliegen verfasse ich nun diesen Beitrag: Ich möchte sehr gerne mit meiner Partnerin zusammenziehen.
Ihr gefällt meine Wohnung wirklich sehr gut und sie fühlt sich bei mir sehr wohl. Sie hat selber einmal gesagt, sie möchte irgendwann einmal mit mir hier wohnen und es ist ihr zweites Zuhause.
Ich habe schon mehrere Anläufe gestartet und mit ihr darüber geredet. Sie möchte nicht mit mir zusammenziehen und plant bis mind. nach ihrem Studienabschluss Zuhause bei ihren Eltern zu wohnen. Sie wäre mit ca. 30 mit dem Studium fertig. Ihre Eltern sind Christen und haben das Prinzip: wer einmal auszieht - darf nicht mehr einziehen.
Meine Partnerin befindet sich wie gesagt im Studium und verdient nichts. Daher könnte sie sich alleine keine Wohnung leisten. Sie hat Angst, dass wir uns einmal trennen könnten und ich sie dann aus der Wohnung schmeissen würde und sie sich keine Wohnung leisten kann und auch nicht mehr zu ihren Eltern ziehen dürfte. Ich habe selber mit meiner Ex-Partnerin noch ein gutes halbes Jahr zusammengewohnt nach der Trennung (ist vielleicht nicht die beste Lösung aber ich würde niemals einen Menschen den ich liebe oder geliebt habe, auf die Strasse setzen!). Meine Partnerin weiss das und ich habe ihr ausserdem ganz klar gesagt, dass wir eine Lösung finden würden wenn dies zutreffen sollte, sie aber auf keinen Fall Angst haben muss von mir rausgeschmissen zu werden.
Ich frage mich nun, wie es weitergehen soll. Ich liebe sie und kann mir eine Zukunft mit ihr vorstellen - sonst wäre ich nicht mit ihr in einer Beziehung. Allerdings möchte ich mit ihr ein eigenes Zuhause aufbauen und den nächsten Schritt gehen. Ausserdem kommt sie nicht mehr ganz so oft zu mir wie früher. Der Grund dafür ist folgender: Sie hat Angst, wenn sie zu oft bei mir ist, dass sie von ihren Eltern Zuhause rausgeschmissen wird, da sie kaum noch Zuhause ist. Mir sagt sie, dass mein Zuhause auch für Sie ein zweites Zuhause ist und nennt dies auch so. Letztens als wir bei ihr Zuhause waren, fragte sie mich: "Wollen wir nach Hause fahren? Sie bemerkte plötzlich, dass ihre Mutter in den Raum kam und korrigierte die Frage mit: ..also ich meine zu dir". Das war das erste Mal und neu für mich, also habe ich sie darauf angesprochen und sie sagte mir, dass sie Angst davor hat, dass ihre Mutter denkt wir würden zusammenwohnen und sie dann Zuhause rausschmeisst.
Zudem kommt, dass ich nicht bei ihr übernachten darf (wie bereits gesagt sind ihre Eltern Christen und ein weiteres Prinzip von ihnen ist "Kein Sex vor der Ehe").
Was mich stört ist: Sie ist fast 27 und pant bis mind. 30 Zuhause zu bleiben. Sie hat Angst, dass ich sie rausschmeissen würde. Sie verleugnet ihr "zweites" Zuhause aus Angst vor ihrer Mutter. Mich stört das und ich habe es ihr auch gesagt und mit ihr darüber geredet. Sie wurde wütend und es gab einen Streit.
Ich verstehe mich wirklich sehr gut mir ihrer Familie. Ich akzeptiere die Prinzipien ihrer Eltern. Auf keinen Fall möchte ich meine Partnerin drängen oder ihr Druck machen. Sie soll zu mir ziehen, weil sie das möchte und nicht, weil ich möchte. Trotzdem, finde ich es nicht in Ordnung, wenn sie aus den obengenannten Gründen nicht mit mir zusammenziehen will (eben aus Angst etc.) Ich soll jetzt also 4 Jahre warten. Ausserdem möchte sie noch Zuhause sein, weil sie gerne Zuhause ist und auch in der Umgebung. Das verstehe ich. Andererseits verstehe ich es wohl trotzdem nicht so sehr - da ich eine andere Ansicht darüber habe. Ich möchte in diesem Alter eine Zukunft/Leben mit dem Menschen aufbauen, den ich liebe und eine Beziehung führe. Da ist auch Platz um ein Zuhause zu schaffen etc. Ausserdem wohne ich 10 Minuten Autofahrt von ihr entfernt. Sie/wir könnten ihre Familie ohne Probleme immer besuchen ohne einen langen Weg auf uns nehmen zu müssen. Auch in der Umgebung spatzieren oder worauf sie Lust hätte wäre keine Ursache.
Mein Bauchgefühl sagt mir, dass sie Angst vor ihrer Mutter hat und mich dafür hinten anstellt (dieses eine Beispiel mit dem nach Hause gehen). Weiter sagt es mir, dass sie ihr Nest mit 27 nicht verlassen will und Zuhause bleiben will.
Ihre Mutter ist wirklich sehr lieb und ich kann mir nicht vorstellen, dass sie nie wieder einziehen dürfte. Aber meine Partnerin kennt ihre Mutter natürlich und kennt die Regeln dort besser als ich es tue.
Meine Frage an euch: Was würdet ihr tun in meiner Situation? Was sind eure Gedanken dazu? Ich bin auf eure neutralen Meinungen gespannt. Vielleicht kennt diese Situation ja auch jemand und kann mir einen guten Ratschlag geben.
Vielen Dank - ich bin wirklich an euren Meinungen interessiert und freue mich diese bald lesen zu dürfen!