Hallo in die Runde,
ich (m31) stecke aktuell in einer komplizierten Situation und freue mich über Ratschläge, wie ich damit umgehen kann.
Folgendes ist passiert:
Ich habe Ende Januar über ein befreundetes Ehepaar eine Frau (30) kennengelernt. Wie ich kurze Zeit später erfahren habe, war dies eine Kuppelaktion von dem Ehepaar. Die Frau wusste darüber auch Bescheid, ich war völlig ahnungslos.
Ich habe mich mit der Frau an dem ersten Abend, an dem wir zu viert unterwegs waren, sofort gut verstanden und fragte sie anschließend nach ihrer Nummer, die sie mir auch gab.
Ein paar Tage später folgte unser erstes Date. Alles lief super. Wir haben das ganze Date über gequatscht, gelacht und viele Gemeinsamkeiten entdeckt. Dies trifft auf alle Dates zu. Es gab nie Situationen, in denen wir uns angeschwiegen haben. Zum Abschied habe ich ihr einen ersten Kuss gegeben.
Ein paar Tage später folgen unsere Dates zwei, drei und vier.
Sie hat total rührig Anteil genommen, als es während dieser Zeit zu einem Krankheitsfall in meiner Familie kam und mir Ihre Hilfe in der Situation angeboten. Ich habe das gar nicht erwartet, da man sich erst ein paar mal getroffen hatte. Es hat mich aber in meinem Eindruck bestärkt, dass aus der Sache was wirklich tolles entstehen kann.
Wir trafen uns den Februar über zweimal die Woche und die Gespräche wurden intensiver und vertrauter. Man sprach z.B. über die eigene grundsätzliche Lebensplanung wie Kinder bekommen aber auch Ex-Beziehungen.
Wir haben an einem der Dates aber auch festgestellt, dass wir uns von Anfang März bis Ende April nicht sehen würden, da ich seit gestern 4 Wochen im Urlaub bin und sie genau auf den Tag nach meiner Rückkehr 2 Wochen nicht da ist. Ich fand das zwar schade, habe mir aber nichts weiter dabei gedacht.
Es folgen die Treffen fünf und sechs.
An unserem fünften Treffen landeten wir auf der Dachterrasse meines Büros, von dem man einen wundervollen Ausblick über die Stadt hat. Sie fand es total romantisch und wir waren bis in die Nacht dort oben und sind uns körperlich sehr nahe gekommen.
Zu unserem sechsten Treffen hat sie mich zu sich nach Hause eingeladen. Wir haben den Tag über einen Spaziergang gemacht, abends gekocht und anschließend einen Film geschaut. Wir sind uns körperlich noch näher gekommen, es kam aber nicht zum Sex, da sie ihre Tage hatte.
Dann folge das siebte Treffen. Wir waren essen und anschließend schlug ich ihr vor, dass wir doch zu ihr gehen könnten. Sie war darüber etwas überrascht. Daraufhin sagte ich, dass ich auch nach Hause fahre, falls es ihr nicht passen würde, was sie jedoch ablehnte. Ich habe mir überhaupt nichts dabei gedacht, da wir uns bei den beiden vorherigen Treffen immer näher gekommen sind und aus meiner Sicht auch sonst alles zwischen uns passte. Letztlich haben wir zwar bei ihr gepennt, aber ich habe gemerkt, dass irgendetwas zwischen uns stand.
Einen Tag danach bekam ich eine Nachricht von ihr in Bezug auf unser kommendes Treffen, welches bei mir stattfinden sollte. Sie sagte mir, dass sie sich gerne mit mir trifft, aber nicht bei mir schlafen möchte, da sie sich an dem Abend davor etwas überrollt gefühlt hat und das Tempo etwas zurückschrauben möchte. Ich habe ihr mitgeteilt, dass das kein Problem sei. Innerlich habe ich mich aber schon etwas gewundert, da viele Zärtlichkeiten und Nähe auch von ihr ausgingen und ich es so empfunden habe, dass wir emotional auf einem Level sind.
An dem dann folgenden Date bei mir bin ich aus allen Wolken gefallen, da ich mittlerweile total in sie verliebt bin...
Ich sprach das Thema vom letzten Treffen an und sagte ihr, dass ich sie nicht überrollen wollte.
Sie antwortete darauf, dass sich ihre Gefühle für mich gedreht hätten und sie das rational nicht erklären könne. Sie sagt, sie „habe wie ein Kind alles von sich weggestoßen“. Bis zu dem Abend, an dem ich vorgeschlagen habe zu ihr zu gehen, sei alles in Ordnung gewesen. Sie sagte dann noch, dass sie sich so einen Druck wegen unserer Urlaube macht und wegen der Verkupplungssituation an sich, da die Frau des Pärchens ihr immer geschrieben hat. Außerdem macht sie sich auch Druck, da sie einen Freund will und sich wünscht, dass alles funktioniert. Sie sagte außerdem, dass es ihr leid tut und ich bestimmt sauer auf sie sei und sie es verstehen würde, wenn ich sie jetzt an Ort und Stelle stehen lasse.
Ich habe ihr gesagt, dass ich das sehr schade finde und ihr erklärt, wie ich für sie empfinde und vorgeschlagen, dass sie sich doch nochmal alles in Ruhe überlegen soll, da ich die Situation zwischen uns als sehr schön, intensiv und richtig empfunden habe.
Mein Vorschlag war, nach den Urlauben nochmal „neu“ anzufangen und sich ohne den von ihr empfundenen Druck der 6 Wochen Trennung weiter kennen zu lernen.
Ich habe ihr aber auch gesagt, dass wenn sie meint, dass zwischen uns nichts mehr ist, sie die Sache heute komplett beenden soll. Was sie aber nicht tat.
Sie schlug dann ein Treffen am Samstag, also genau eine Woche danach vor, um nochmal zu reden. Sie sagte aber auch, dass sie nicht versprechen könne. Ich habe dann erstmal Funkstille gehalten um etwas nachzudenken. Am Montag kam von ihr eine Nachricht, in der sie mich fragte, wie es mir geht und wie mein Sonntag war und dass sie krank werden würde, sie es aber verdient hätte.
Ich habe auf ihre Fragen erstmal nicht reagiert und stattdessen das geplante Treffen für Samstag abgesagt, da ich keine Chance gesehen habe, dass sich ihre Gefühle in einer Woche wieder drehen würden. Insbesondere hätte sich an dem Druck wegen der Urlaube nichts geändert. Stattdessen habe ich ein Treffen nach den 6 Wochen der Urlaube vorgeschlagen (auch um den von ihr empfundenen Druck zu reduzieren). Dem hat sie auch zugestimmt.
Seit ein paar Tagen schreiben wir uns in unregelmäßigen Abständen wieder Nachrichten, die aber eher oberflächlich und recht unpersönlich sind und keinen Bezug auf das Geschehene haben.
Inzwischen habe ich erfahren, dass sie bei ihren beiden vorherigen Beziehungen jeweils von den Männern betrogen wurde. Eine 10-jährige Beziehung endete, da ihr Freund ein Verhältnis mit einer anderen hatte und bei einer zweiten Beziehung hat sie nach 6 Monaten herausgefunden, dass der Mann schon verheiratet war. Seitdem ist sie extrem vorsichtig mit Männern und unter 10 Dates „geht bei ihr nichts“.
Ich frage mich jetzt natürlich, ob noch Chancen bestehen, die Situation zu Gunsten eine Beziehung zu drehen.
Nach meinem Empfinden war die Sache zwischen uns "echt" und ich kann mir nicht vorstellen, dass sie dies "vorgespielt" hat.
Was ich aber nachvollziehen bzw. mir vorstellen könnte ist, dass die Kombination aus der enger werdenden Beziehung zwischen uns, der Angst vor einer erneuten Verletzung und ihrem Prinzip extrem vorsichtig zu sein Angst ausgelöst hat und sie die Reißleine zog und wie sie selbst gesagte, „wie ein Kind alles von sich weggestoßen“ hat...
Natürlich ist das nur eine Spekulation und es kann auch sein, dass sie komplett mit dem Thema abgeschlossen hat. Allerdings möchte ich die Hoffnung noch nicht aufgeben und überlege nun, wie ich mich verhalten könnte.
Meine Idee ist, ihr während meiner 4 Wochen Abwesenheit immer mal wieder zu schreiben und Fotos zu schicken, um den Kontakt während der Zeit aufrecht zu halten und weiterhin mein Interesse zu signalisieren. Natürlich in einem gesunden Ausmaß. Nach den Urlauben habe ich vor, mich mit ihr zu treffen, das ganze Thema was bisher war (Druck / gedrehte Gefühle usw.) jedoch nicht anzusprechen und einfach einen schönen Abend mit ihr zu verbringen. Wenn alles gut läuft, ein weiteres Treffen zu verabreden und dort anzuknüpfen, wo wir aufgehört haben, ganz ohne Druck wegen Urlaub. Auch dem Ehepaar habe ich klargemacht, dass es nicht förderlich ist, ihr ständig zu schreiben.
Was meint ihr, wie ich mich am besten weiter verhalten soll?
Danke für eure Ratschläge!