Hallo,
sorry, aber du redest dir das schön.
Genauso könnte man nämlich umgekehrt argumentieren: Wenn sie der Meinung wär, dass du "der Richtige" für sie bist, warum ist sie dann nicht längst von ihrem "Freund" getrennt, der ja angeblich der Falsche ist?
Klar, in Langzeitbeziehungen trennt man sich meistens nicht von heute auf morgen, weil neben den reinen Gefühlen noch gemeinsames Hab und Gut, Alltagsorganisation, berufliche oder familiäre Verpflichtungen oder sogar gemeinsame Kinder mit dran hängen (wie sagte ein Comedian im Fernsehen gestern sinngemäß: "Jede gemeinsam gekaufte Schrankwand ist ein Trennungshindernis"). Aber deine Kandidatin war mit ihrem "Erstfreund" ganze drei Monate zusammen, als sie dich kennengelernt hat, da können solche Verflechtungen noch keine Rolle spielen. Außer sie hat sich sofort beruflich oder sonstwie von ihm abhängig gemacht - und dann hättest du so oder so schlechte Karten.
Zu deiner Auffassung mit dem "doppelten Stress": Wahrscheinlich ist es eher so, dass sie sich zwei Männer sucht, um sich auf keinen von beiden richtig einlassen zu müssen. Das ist eine von vielen beliebten Strategien von emotional nicht verfügbaren Menschen und Bindungsflüchtern. Anscheinend gibt sie dir trotzdem das Gefühl, eine emotional innige Beziehung zu dir zu haben, aber dann ist sie entweder ne gute Manipulatorin (und das wär für emotional nicht verfügbare Menschen auch nicht ganz ungewöhnlich) oder du bist extrem naiv.
Du meinst, du möchtest sie nicht unter Druck setzen, aber auch nicht durch zu großes emotionales Investment am Schluss leiden?
Prima, dann gibts nämlich nur eine sinnvolle Option: Rückzug. Und zwar mit der Erklärung, dass du dir wirklich mehr mit ihr vorstellen kannst, aber genau aus diesem Grund nicht weiter ihr inoffizieller Zweitfreund sein kannst - und dass du dich deshalb zurückziehst, und sie sich gern wieder bei dir melden kann, wenn sie sich von ihrem Freund getrennt und ihr Leben soweit sortiert hat, dass darin Platz für ne ehrliche Beziehung ist.
lg
cefeu