Guten Abend,
ich bin männlich und würde mich über ein paar Ratschläge freuen, weil meine Situation verfahren ist.
Ich befinde mich seit knapp 2 Jahren in einer Beziehung mit meiner Freundin. Inzwischen wohnen wir auch zusammen.
Unsere allgemeinen Vorstellungen und Interessen harmonieren auch gut, so dass ich mir von der Seite her gut vorstellen kann, lange mit ihr zusammen zu sein. Es gibt allerdings einen Punkt, der maßgeblich zu Konflikten führt. Hierzu würde ich mich über eure Ansichten freuen.
Ich selber bin 30 und habe die meiste Zeit als single verbracht. Damit bin ich immer sehr gut zurecht gekommen. Außerdem bin ich sehr genügsam und bei Aktivitäten schloss ich mich einfach immer an. So habe ich mir prinzipiell die Gruppen und Personen ausgesucht, mit denen ich viel gemeinsam hatte und selbst wenn etwas nicht unbedingt meine favorisierte Aktivität war, war es trotzdem oookay bzw ich habe mich einfach enthalten. Das passte für mich eigentlich immer ganz gut und führte auch nie zu Konflikten.
Jetzt befinde ich mich in einer Beziehung und da ist es, zumindest in meinem Fall, deutlich enger/verbindlicher und das führt zu Konflikten (mit dessen Umgang ich schlichtweg überfordert bin).
1. In der Beziehung ist es so, dass ich mich - zumindest für mich gefühlt - zu sehr zurücknehme, was insbesondere in einer für meine Freundin schweren Zeit verstärkt begonnen hat. Sie war dort krank und ich habe in der Zeit sämtliche anderen Aktivitäten (außer Arbeit) sein gelassen. Seitdem habe ich Probleme damit, die eigenen Aktivitäten wieder hoch zu fahren. Und wenn ich dann etwas machen möchte (insbesondere mit Arbeitskollegen oder der Familie, auch ganz besonders spontanes), fühlt sie sich von mir heruntergesetzt/ herunterpriorisiert und lässt es mich so sehr spüren, dass ich die Aktivitäten dann idr doch wieder absage.
2. Ich habe auch das Gefühl, dass sie nicht versteht, was für mich wie wichtig oder interessant ist, da sie immer nur sagt, dass ich es nur mache, weil es von mir erwartet wird bzw ich emotional erpresst werde (was zum Teil auch stimmen mag. Aber mein Problem ist, dass es per se so angenommen wird - der Fall, dass 'Ich etwas von mir aus wollen könnte' also von vornherein abgetan wird)
3. Das führt dann dazu, dass - wenn ich etwas wirklich machen möchte - ich es vorher eher nicht anspreche und einfach mache, um der 'emotionalen Erpressung ' zu entgehen. So führt sie sich natürlich und verständlicherweise hintergangen und es wird nicht besser nur eher schlechter (ein teufelskreis).
Die Frage lautet also: wie kann der teufelskreis durchbrochen werden?
Ich hoffehoffe, es istist nicht zu verwirrend und zu viel Text. Ist mein erstes mal mit so etwas...
Vielen lieben dank im voraus!
Der späte vogel
Ps: noch zum Hintergrund:
ich, 30, arbeite, Eltern haben sich in jungen Jahren getrennt, bin mit bruder zusammen bei alleinerziehendem vater aufgewachsen (daher vermutlich emotionale Verarmung, aber auch höhere selbstständigkeit)
Sie, 25, studiert noch (5sem), intaktes elternhaus, einzelkind