Das Reden
ist für mich nicht einfach. Man könnte es mit Panikattacken vergleichen. Ich kann es einfach nicht. Nicht mit demjenigen, der mir nahesteht, den es betrifft. Da hab ich nen Knoten im Hals. Ich krieg es einfach nicht raus.
Es passiert ganz selten, das mal alles passt und ich ein bißchen was anspreche. Seine Laune, die Gesamtsituation, mein Verlangen endlich was zu sagen...
Ich beneide die Paare in Filmen, die sich so richtig schön "fetzen" können.
ICH kann es nicht. Wenn es wirklich mal dazu kommt, das Wut und Verzweiflung bei mir so überhand nehmen, das ich ihn am liebsten anschreien würde, dann klappt das nicht...dann fang ich an zu heulen. Es mag vielleicht grad für Frauen unverständlich sein aber es gibt Geschlechtsgenossinnen, die nicht mit dem Partner über ihr Innenleben reden können, wenn es um was Negatives geht.
Das empfinde ich selbst als Mega-Mist aber ich habe in den 23 Jahren, in denen ich mich jetzt schon mit dem anderen Geschlecht abgebe, noch nicht gelernt wie das geht.
Und in diesem konkreten Fall: Was brächte das Reden? Zeig mir einen Mann, der unumwunden zugibt, das er ne andere hat, wenn man ihn darauf anspricht.
Vielleicht ist sogar das der schwerwiegendere Punkt am betrogen werden für mich: Die u.U. jahrelange Belügerei.
Da wird auf heile Welt gemacht, Bedenken mit Sprüchen á la: "Du spinnst doch" oder "Das bildest du dir nur ein" abgetan und am Ende stellt Frau fest, das sie sich über Jahre in so eine tiefe Depression manövriert hat, das sie in der Klinik landet.
Und warum? Weil sie sich hat einreden lassen, das ihre Intuition falsch ist.
Solange, bis sie selbst glaubte ihren Gefühlen nicht trauen zu können.
Das WILL ich nie mehr erleben!