Hallo,
ich hoffe, dass ich auf diesem Weg Rat oder Meinungen einholen kann, die mir bei meiner Grübelei weiterhelfen können.
Ich bin nun seit circa 7 Monaten mit meiner Partnerin zusammen. Ich bin 22 Jahre alt, sie 21. Wir beide sind am Ende unserer Studiums. Kennen gelernt haben wir uns vor 2 Jahren und hatten seitdem viel Kontakt. Wir konnten über extrem viele Themen diskutieren, über alles reden, es fühlte sich stets so gut an mit dieser Person zu schreiben. Da wir beide sehr wählerisch sind, hat es erst spät gefunkt, jedoch hat es sich so richtig angefühlt. Unser Verhältnis war schon in den ersten Wochen sehr vertraut, es fühlte sich so an, als kenne man die Person schon ewig. Wir harmonieren in vielen Bereichen, haben die gleiche Weltanschauung und Werte. Es kommen von beiden Seiten Wertschätzungen, kleine Aufmerksamkeiten, Verständnis, Geborgenheit, etc. Jedes mal, wenn wir zusammen sind, fühlt sich alles so perfekt an.
Bis auf ein Thema, welches mich schon länger verfolgt und mich oft nachdenken lässt...
Ich hatte vor ihr bereits eine längere Beziehung, in der wir sexuell sehr aufgeschlossen waren. Auch nach 3 Jahren hatten wir eigentlich immer Sex, wenn wir uns sahen. Dabei ging die Initiative zu 60% von ihr und zu 40% von mir aus. Wir waren beide sehr experimentierfreudig, haben offen über Vorlieben gesprochen und konnten uns gut aufeinander abstimmen.
Nun ist es so, dass meine Freundin vorher diese Erfahrungen noch nicht in dem Ausmaß gemacht hat. Es hat bei uns lange gedauert, bis wir das erste mal miteinander geschlafen hatten (ca. 2 Monate). Soweit so gut, ich hatte damit kein Problem und wollte ihr die Sicherheit geben, die sie brauchte. Ich war immer zärtlich, zuvorkommend und habe sie nie zu irgendetwas gedrängt. Sie hat auch mit mir ihre ersten oralen Erfahrungen gemacht (BJ). Verspielt gingen wir damit um, und ich machte ihr durch meine Bewegungen, Atmung, Stöhnen, eigentlich gut klar, wie es mir gefällt, ohne ihr Anweisungen zu geben. Sie erzählte mir auch, dass sie es sehr genossen hat, mich so zu verwöhnen. Die nächsten 2 Monate hatten wir, wenn wir uns sahen, jedes mal Sex, auch mehrmals am Tag. Ich war wirklich zufrieden.
Dann allerdings kam irgendwann der Punkt an dem ich realisierte, dass wirklich zu 99% die Initiative von mir aus ginge. Ich kuschle mit ihr, streichle sie, gebe ihr ein schönes Vorspiel, auch sehr oft durch sinnliche Massagen, die sie sehr genießt. Allerdings vermisse ich dieses Gefühl des "begehrt werdens". Dieses Gefühl, dass die Frau dich nun wirklich "will". Oftmals liegt sie nur da und müht sich kaum, dass sie das alles bekommt. Fast wie eine Selbstverständlichkeit. Ich weiß, dass mich diese Art von Sex auf Dauer nicht erfüllen kann.
Auch während wir im Bett lagen, habe ich versucht durch subtile Bemerkungen, Positionen und Bewegungen sie dazu zu bringen, dass sie von sich aus etwas tut. Aber nein. Ich habe dann auch mit ihr darüber offen geredet und ihr lieb gesagt, dass ich es "sehr schön finden würde, wenn...". Daraufhin meinte sie, dass Sex für sie nicht diese Priorität, oder besser gesagt diesen Wert hat, den ich ihm zuspreche. Ich finde, dass Sex in einer Beziehung sehr sehr wichtig ist. Nirgendwo anders ist man sich näher, intimer und kommt dem Partner so nahe.
Weiterhin hat sie gesagt, dass sie sich während dem Sex des öfteren Gedanken macht, ob sie es denn richtig macht. Ich habe sie in den Arm genommen und gesagt, dass das total belanglos ist und ich gerne hätte, dass sie sich der Sache mehr hingibt. Ich will nicht mal viel... einfach nur das Gefühl begehrt zu werden und dass sie Lust von sich aus zeigt. Mich einfach mal berührt, mich packt, mir zeigt, dass sie mich will. Ich bin, ohne überheblich klingen zu wollen, ein erfolgreicher junger und auch attraktiver Mann. Wenn man doch wirklich liebt, dann hat man doch nach 7 Monaten Beziehung das Verlangen nach dem anderen?! Auch sexuell, oder nicht?
Natürlich habe ich auch den Fehler bei mir gesucht und gefragt, was bzw. wie sie denn gerne hätte. Ob sie gerne xyz ausprobieren mag, aber sie sagt stets, dass sie den Sex mit mir wirklich toll findet und sie so froh ist, mich als ihren Freund zu haben. Sie kommt auch zu 95% jedes mal zum Orgasmus, was ich auch an der Kontraktion ihrer Beine und ihrer Vagina merke.
Sie schreibt mir oft, dass sie mich vermisst, wenn wir nicht zusammen sind. Dass sie nicht alleine einschlafen will, dass sie so glücklich mit mir ist, dass ich der Typ von Freund bin, den sie sich immer gewünscht hat und so lange auf ihn gewartet hat. Auch bei Ihren Freunden ist sie wirklich verliebt, in der Öffentlichkeit sucht sie meine Nähe und schaut mich immer mit dem süßesten Lächeln der Welt an. Ich versuche ihr wirklich alles zu geben, was ich kann und spüre auch ihre Wertschätzung. (Koche ein Candlelightdinner, Überrasche sie oft, les ihr zum Einschlafen vor, etc pp.)
Ich verstehe nicht, wie ihr Verlangen nach mir in allen Bereichen so groß ist, aber sexuell so auf der Strecke bleibt. Oder bin ich einfach geblendet und habe eine falsche Vorstellung von Beziehungen?