Psychologen sagen, damit jemand süchtig ist (und das gilt dann auch für Sexsucht), müssen mindestens ein paar (nicht alle!) der folgenden Kriterien zutreffen:
- unbeherrschbares Verlangen nach dem Suchtmittel (auch als "craving" bezeichnet)
- mindestens teilweiser Kontrollverlust über Beginn, Menge und Ende des Konsums - also, man kann seinen Konsum unter Umständen nicht verringern oder ganz damit aufhören, obwohl man's eigentlich will
- körperliche oder seelische Entzugserscheinungen, wenn man durch Zwang oder Versuch der Selbstkontrolle längere Zeit nicht konsumiert
- Toleranzentwicklung - man braucht im Lauf der Zeit ne höhere Dosis, um dieselbe Wirkung zu erzielen
- man erhöht den Aufwand, um sein Suchtmittel zu beschaffen, und vernachlässigt darüber andere Interessen
- Weitermachen trotz eingetretener Folgeschäden (z.B. bei zwanghaftem Fremdgehen trotz Trennungsdrohung des Partners)
"Hängt das von der Quantität ab oder von dem "wie"?"
Mit der Quantität hat das nur begrenzt oder nur in einer Richtung was zu tun, wie z.B. bei der Alkoholabhängigkeit auch: Wenn jemand süchtig und nicht "trocken" ist, dann konsumiert er höchstwahrscheinlich ziemlich viel, aber nicht jeder, der viel konsumiert, ist automatisch süchtig.
Man ist auch nicht automatisch süchtig, wenn man direkt an Sex denkt, sobald man seinen Partner sieht - aber wenn der sich schon belästigt fühlt, weil er zu nix anderem mehr kommt, wenn man ihn trotz deutlichem "Nein, jetzt nicht" immer weiter betatscht (oder Schlimmeres), wenn man andere Pflichten oder Interessen dafür vernachlässigt, und wenn man sich schlecht fühlt, sobald man keinen Sex bekommt - also, wenn sich das Ganze nicht mehr gut anfühlt, sondern eher zwanghaft, dann muss man schon von ner Sexsucht ausgehen.
lg
cefeu