Ich bin neu hier und weiß auch garnicht, ob das Thema hier richtig ist, aber ich fange einfach mal an zu erzählen, denn ich muss mich einfach Jemandem mitteilen...
Mit 18 Jahren habe ich meinen heutigen Mann kennen gelernt. Zu damaliger Zeit ging es mir sehr schlecht. Ich hatte eine Beziehung hinter mir, mit einem 28 Jährigen, der mich hin und wieder geschlagen hat, der mich regelrecht fertig gemacht hat. Des weiteren kommt hinzu, dass sich meine Eltern ( beide Alkoholiker) so gut wie garnicht um mich gekümmert haben. Jedenfalls lernte ich meinen heutigen Mann kennen und er verliebte sich scheinbar so sehr in mich, dass er mir vorerst eine eigene Wohnung meitete, dann täglich nach mir sah, mit mir ausging, mir den Führerschein bezahlte, später ein eigenes Auto und irgendwann zogen wir zusammen 400 km von meinem zuhause weg in eine erste gemeinsame Wohnung. Zu dem Zeitpunkt war ich ihm mehr als dankbar, schlief mit ihm, bekochte ihn, tat alles für ihn, weil ich so dankbar war und auch irgendwie weil ich ihn sehr gerne mochte und nicht mehr ohne ihn sein wollte. Er hatte dann seinen Job, wo er häufig eine Woche lang weg war und nur an den Wochenende bei mir war, aber das störte mich nicht. Ich empfand es nicht als Befreiung, aber ich hatte auch keine große Sehnsucht nach ihm. Na jedenfalls bin ich dann schwanger geworden, also haben wir geheiratet. Und kurze Zeit später wurde ich wieder schwanger. So hat sich das dann alles hochgeschaukelt und ans nachdenken kam ich nicht mehr und so war es an der Zeit, fand mein Mann, ein Haus zu bauen. Normalerweise wollten wir noch warten. Nachdem wir in unserem haus halbwegs alles fertig hatten, wurde ich nochmals schwanger und wir erfuhren, dass es Zwillinge werden würden. Mein Mann war darüber hoch erfreut, aber ich nicht so sehr.
Mit unseren beiden Mädchen hatte ich zu dem Zeitpunkt schon genug zu tun, ein drittes ja, aber Zwillinge???
Nun ja, heute sind die 4 aus dem Gröbsten raus, die Zwillinge sind 2 1/2 Jahre, der Mittlere ist 6 und die Älteste wird 7. Mein Problem ist nur, dass ich mich meinem Mann gegenüber so schäbig fühle. Ich habe ihn nach der SS der Zwillinge nur noch vier Mal an meinen Körper gelassen und auch nur, weil er wirklich schon nervös drängte und ich innerlich Panik hatte. Er ist der beste Mann, den man sich wünschen kann. Er arbeitet fleißig, verdient gut, wir haben ein wunderschönes Haus, die Kinder haben alles, was sie möchten. Man könnte wirklich sagen, dass es perfekt ist. Alles! Ich kann mir fast alles kaufen, was ich möchte, mir mangelt es an nichts, aber ich komme einfach nicht dahinter, was da in mir rummohrt. Irgend etwas in mir ist sich nicht sicher, ob dieser Mann, der Richtige ist. Ich sage mir immer wieder, wie undankbar dieser Gedanke von mir ist, aber ich sehe auch häufiger Paare, wo ich denke, dass diese Frau ihren Mann sicher über alles lieben muss, weil er gut aussieht, weil er der ist, den sie immer wollte.
Bei mir ist es nicht so! Und ich fühle mich schlecht deshalb, aber ich möchte meine Ehe auch nicht aufgeben, weil mein Mann schon irgendwie ein Teil von mir ist, aber mehr ein Teil inniger Freundschaft, Vertrautheit. Er kennt mich in und auswendig und er akzeptiert jede meiner kleinsten Macken und ich??? Ich merke immer öfter, dass mich alles anekelt, was er macht und das ich ihm das Leben schwer mache, indem ich ihn beschimpfe, wenn er etwas nicht so gemacht hat, wie ich es ihm gesagt habe. Er sagte mir auch schon mal, dass er unglücklich darüber ist, weil ich ihn wie einen dummen Hund behandle und er das, seiner Meinung nach nicht verdient hätte- und JA, er hat recht. Er hat es nicht verdient, aber ich kann ihm doch nicht sagen, was in mir vorgeht. Es würde ihn so extrem verletzen. Ich kann ihm das nicht antun und den Kindern auch nicht.
Hm,... ich hoffe, es war nicht zu lang. Vielleicht hat ja jemand auch so ein ähnliches Gefühl in sich. Bitte keine Antworten, die auf Scheidung tendieren- das wird nicht geschehen. LG Eure Irma