Hallo!
Ich habe z. Zt. ein für mich schier unlösbares Problem vor der Brust, aus dem ich alleine keinen Ausweg finde. Ich weiss nur, dass es so auf Dauer nicht weitergeht. Vielleicht kann mir ja einer von Euch weiterhelfen.
Zu meiner Lebenssituation: Ich bis 42 Jahre alt, geschieden, alleinerziehend und habe einen 15jährigen Sohn. Seit 8 Monaten lebt mein Freund (mit dem ich schon seit 8,5 Jahren zusammen bin) bei mir/uns. Ich habe einen guten Job, mein Sohn funktioniert in Schule und privat. Uns geht und ging es immer gut und das ist auch nicht das Problem. Das Problem ist mehr mein Freund, der vor 8 Monaten von seiner Frau vor die Tür gesetzt wurde, nachdem er sich auf ihre Aufforderung nicht von mir trennte und der dann vor meiner Tür stand. Ich fand diese geklärten Verhältnisse gut und freute mich schon auf eine nunmehr zweisam-gemeinsame Zukunft. Als seine Frau aber erkannte, dass er sich wohl für mich und gegen sie (und die gemeinsame 17jährige Tochter) entschieden hatte und nicht zurückkam, fing der Ärger an. Sie bombardierte und bombardiert ihn mit e-mails, in denen Forderungen jeglicher Art an ihn gestellt werden. Da wir auch gemeinsam arbeiten und er einer meiner Vorgesetzten ist, sollte er mir kündigen, was er gar nicht könnte. Ferner schickt sie ewig die Tochter vor, um unter irgendwelchen fadenscheinigen Ausreden dafür zu sorgen, dass er sich kümmern muss und dafür in die gemeinsame Wohnung muss. Fast jedes Wochenende stehen irgendwelche Termine der Tochter an, wo er sie hinfahren, oder abholen soll/muss. Später stellt sich dann heraus, dass sie da ist und ohne weiteres hätte selbst fahren können. Von öffentlichen Verkehrsmitteln, die mein Sohn für solche Dinge nutzt, mal abgesehen. Der Auszug aus der gemeinsamen Wohnung im gemeinsamen Haus wurde von ihr so organisiert, dass er jeweils Kartons gepackt bekam, in dem der von ihr nicht benötigte wertlose Kram bzw. Müll war. Bei jedem besuch bekam er einen neuen Karton, als er sie nicht mehr mitnahm, wurde seine Garage damit vollgestellt. Mittlerweile nutzt sie auch diese, die Kartons sind ja alle weg. Jegliche Wertgegenstände wurden für die Tochter (und sie) gesichert und nicht herausgegeben, damit er nicht ihr gemeinsam sauer verdientes Geld mit mir verschleudert. Allein diese Unterstellung verletzt mich, da ich, wenn ich das gewollt hätte, dies schon seit über 8 Jahren hätte tun können.
Ostern kam es dann zu dem ersten richtigen Knall, als er am Ostersonntagmittag zum Osterkaffee mit Osterbescherung rüber musste. Um 18h erlaubte ich mir dann per SMS anzufragen, ob es nicht langsam reichen würde und er heimkäme. Darauf erhielt ich keine Antwort. Um 20h versuchte ich ihn dann mobil zu erreichen, doch das Handy war ausgeschaltet. Daraufhin rief ich unter der gemeinsamen Festnetznummer an und bekam von ihm mitgeteilt, dass es noch dauert, da er noch arbeiten müsse. Daraufhin habe ich eine Freundin angerufen, mit der ich ein Bier trinken gegangen bin, da ich des Wartens müde war. Um 21.30h rief mich dann mein Sohn an und teilte mir mit, dass mein Freund gepackt hätte und ausgezogen wäre. Ich bin daraufhin heim und der Großteil seiner Sachen war weg. Bis Dienstag nach Ostern war das Handy war ausgestellt und am Festnetz ging niemand dran (ich habe es bis 4h morgens versucht, was nicht gut war, aber ich verstand die Welt nicht mehr). Dienstagmorgen kam er zu meinem Arbeitsplatz und wollte mit mir reden. Es war nie die Rede davon, dass Schluß wäre, sondern, dass er eine Auszeit bräuchte. Er wohnte zu der Zeit im gemeinsamen Haus in der freistehenden Souterrainwohnung, was ich auch nicht gut fand wegen der räumlichen Nähe zu seiner Frau, gestand ihm aber diese Zeit zu. Donnerstag telefonierten wir lange miteinander und verabredeten uns, ich kam ihn abholen. Daraufhin gab es eine Riesenszene von seiner Ehefrau, in deren Verlauf wir zusammen mit seinem Auto zu mir nach Hause fuhren. Freitags zog er wieder bei mir ein. Im Verlauf dieser Szene stellte sich aber heraus, dass er seiner Frau erzählt hatte, dass mit mir Schluß sei, denn das war wohl die Voraussetzung Ihres Einverständnisses zum Einzug in das Appartment. Nun ja, Samstags er war wieder drüben und packte - hatte ich dann eine von ihr gegen mich erwirkte einstweilige Verfügung wegen angeblichen Telefonterrors und Stalkings im Briefkasten. Er kam dann nach Hause und meinte, ich solle keinen Widerspruch einlegen, die Gerichtsgebühr würde er zahlen. Ich wollte die Angelegenheit auch nicht weiter auf die Spitze treiben und erklärte mich damit einverstanden unter der Voraussetzung einer schriftlichen Erklärung seinerseits, dass die eidesstattliche Versicherung falsch war und die Darlegung des richtigen Sachverhalts. Dieses Schreiben bekam ich nach mehrmaligem Nachfragen dann auch, stark für seine Frau geschönt in der Ausdrucksweise.
Er selbst bekam dann vom Anwalt einen Brief, in dem sie die Schlüssel für das gemeinsame Haus forderte, Unterhalt für sich und das Kind (sie sind beide selbständig), eine Auflistung der gemeinsamen Vermögenswerte und insgesamt 6 mal einforderte, dass er sich von mir zu trennen hat und sie dann gewillt wäre, die eheliche Gemeinschaft wieder aufzunehmen. Er ärgerte sich, wollte die Schlüssel nicht abgeben, gab sie dann aber doch nach 14 Tagen ab. Er hat eine schriftliche Vereinbarung mit ihr getroffen, deren Inhalt ich nicht kenne.
Er behauptet immer, sie sei seine Freundin, was ich bezweifle, denn dann würde sie nicht nur einfordern.
Mir wird oft erst in letzter Sekunde erzählt, was an Terminen ansteht, damit ich nicht ewig meckere. Denn meine Unmutsäußerungen sind bei ihm Gemecker. Ich empfinde die Situation so unhaltbar. Ich hatte vorgeschlagen, feste Tage einzuführen, die ihm und der Tochter gehören (und nicht immer mit Ehefrau/Mutter), sondern nur den beiden. Aber dieser Vorschlag wurde nie wieder von seiner Seite angesprochen.
Gestern war es dann wieder so weit für die nächste Störwelle. Am Sonntag bimmelte permanent und lang sein Handy, er wollte nicht drangehen, da er wusste, dass es seine Tochter ist, die wieder wegen einer Kleinigkeit anruft und zu faul ist, es selbst zu regeln. Daraufhin rief gestern morgens eine Ehefrau an und teilte ihm mit, wie traurig das Kind nicht wäre und sie hätte ihn so dringend bei den Hausaufgaben gebraucht. Seine Tochter hatte ihm wohl auch schon eine vorwurfsvoll e-mail geschickt und erwähnt, dass sie Hilfe braucht. Mittags als wir gerade beim Essen waren, bimmelte wieder sein Handy und seine Tochter war dran, ob er abends zum Lernen käme. Andere Tage gingen nicht, da sie da Termine hätte. Also war mir klar, dass der Abend auch wieder hin ist. Vorher hatte er mir aber mitgeteilt, dass er am Donnerstag rüber müsse um etwas zu installieren. Auf seine Anfrage letzte Woche hin, hatte ich aber gesagt, dass ich den Tag gerne für uns hätte. Das ging aber nicht, da die Damen am Wochenende nicht da sind und er ja keinen Schlüssel mehr hat. Seine Tochter ist Donnerstag auch weg, so dass sie mal wieder alleine sind. Ich äußerte meinen Unmut darüber, dass mal wieder über meinen Kopf hinweg entschieden wurde, was er wieder als Gemeckere abtat. Nach Feierabend ging ich dann heim und mein Sohn und ich schlossen schon Wetten ab, wie spät es diesmal wieder werden würde. Je später es wurde, desto ungehaltener wurde ich und als er dann endlich um 22h heimkam (es ist 15min Fahrtzeit), war ich geladen und machte ihm Vorwürfe wegen dem Donnerstag und dem ad hoc Abkommadieren durch seine Familie. Es gab ein Wort das andere, in dessen Verlauf es auch zu Handgreiflichkeiten meinerseits (Ohrfeige) kam, die er abwehrte, indem er mich schubste, wobei ich fiel. Ich habe Angst, dass sich alles weiter hochschaukelt und es zu weiteren Eskalationen kommt. Ich fühlte mich so ohnmächtig, da ich nicht an ihn herankam und er nur sagte, er könne ja gehen. Ich verliere aufgrund seiner Haltung aber langsam auch den Respekt vor ihm und er kommt mir vor wie ein Feigling/Weichei. Ich sehe und merke nicht, dass er Wert auf unsere Beziehung legt, da er den Konflikt bzw. die Klärung der Fronten mit seiner Ehefrau vermeidet. Jetzt reden wir mal wieder nur das Nötigste miteinander und mich zerfrisst diese Situation langsam, da das Theater schon seit 8 Monaten so geht und ich keine Lösung/Änderung der Situation sehe. Ich reagiere mittlerweile auch schon körperlich, indem ich viel abgenommen habe und die Magenfalten im Gesicht habe.
Ich habe Angst, dass unsere Beziehung sich langsam aber sicher dem Exitus nähert, liebe diesen Mann aber und will ihn nicht verlieren. Ich weiß, dass man an einer Beziehung arbeiten muss, weiss auch, dass es für ihn keine leichte Zeit ist, sehe aber langsam keine gemeinsame Zukunft mehr von seiner Seite aus.
Dazu kommt, dass ich in der letzten Zeit häufiger Alkohol trinke. Ich weiß, dass das keine Lösung ist, er wirft mir jetzt aber auch das vor.
Weiss jemand von Euch Rat?