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Ich persönlich finde es schwierig oder schade, dass ihr offensichtlich von Anfang an eine Aufteilung gemacht habt in "meine Kinder" und "seine/ihre Kinder". Vermutlich kann ich es mir nicht richtig vorstellen, aber das klingt für mich auch so, als ob Erziehungsaufgaben, Verantwortung übernehmen, Sorge für jemanden tragen bei euch auch danach aufgeteilt ist, um wessen Kind es gerade geht. Das wäre für mich persönlich nicht das Ziel, wenn ich als "Familie" zusammen leben möchte, auch wenn Patchwork vielleicht bei jeder Familie anders funktioniert und gut geht.
Ich kann deine Sichtweise durchaus verstehen. Und ich kann seine Sichtweise verstehen. Dass ich mehr auf deiner Seite stehe, liegt an der Verhältnismäßigkeit der Situation: zum einen sind seine Kinder erwachsen und brauchen keine eigenen Zimmer mehr, weil ihr Besuch - sofern es wieder dazu kommen sollte - vermutlich höchstens einen Rückzugsort und Schlafplatz erfordern würde, was das Gästezimmer auch erfüllt. Zum anderen leben deine Kinder mit euch und sollten daher durchaus Anspruch darauf haben können, als "vollwertige Familienmitglieder" ihren eigenen Raum zu haben. Sie zusammen im Gästezimmer unterzubringen verbinde ich fast mit einem Mangel an Respekt, weil es vielleicht mehr transportiert als die simple Botschaft, dass sonst keine Zimmer mehr übrig sind.
In diesem Sinne: so viel Verständnis ich für deinen Mann habe, wie sehr er unter der Trennung, Abweisung, Kontaktsperre seiner Kinder leidet - er darf nicht vergessen, dass Zugestehen nicht nur in die eine Richtung geht. Ich weiß nicht, wie ihr kommuniziert und ob er sich tatsächlich von dir verstanden, getröstet, aufgefangen fühlt - möglicherweise ist seine (Trotz-)Reaktion auch begründet in einem Sich-nicht-verstanden- und damit auch Sich-furchtbar-allein-fühlen hinsichtlich dieses Zustandes -, aber letztendlich würde ich tatsächlich überdenken, inwiefern ihr als ein Gemeinsam funktioniert resp. ob ihr übersehen haben könntet, aus zwei Einheiten eine zu machen.