Hallo!
Ich bin seit über 1 1/2 Jahren mit einem verheirateten Mann zusammen. Seine Kinder sind alle erwachsen und er hat es seiner Frau schon nach ein paar Wochen gesagt, daß er mich hat. Sie reagierte total teilnahmslos. Mehrmals brauchten sie mich auch als Betriebshelferin am Hof. Dann kochte sie hinterher für uns alle, war freundlich zu mir und meinen mitgebrachten Kindern und sie schaute ganz tolerant zu, wie ihr Mann nach dem Essen und Wein trinken mit dem Auto hinter uns her mit in meine Wohnung fuhr, um bei mir zu übernachten :???: .
Die Situationen waren schon ziemlich bizarr damals. Ich mit meinen Kindern beim Fernsehen im Wohnzimmer meines verheirateten Freundes... Er kommt von der Arbeit heim, seine Frau in der Küche, und steht in der Tür, um mit mir zu flirten... Es sah alles danach aus, als hätten die beiden längst miteinander abgeschlossen und die Trennung stünde eh schon vor der Tür. :NON:
Aber es kam anders. Er redete schon bald von einer gemeinsamen Zukunft auf seinem Hof. Daß uns seine Frau einen Strich durch die Rechnung machen würde, darauf kam er gar nicht. Ich frage mich im Nachhinein, wie kaputt eine Ehe sein muß, daß es so weit kommt, daß man da tatenlos zusieht und sich nicht um den Mann bemüht oder um ihm kämpft. Sie hat einfach nur zugesehen, über ein Jahr lang, bis er ihr mitteilte, er habe sich endgültig für mich entschieden. Daraufhin besuchten er und ich, später, als sie merkte, sie müsse nun doch auch mal was dazu sagen, sie alleine und dann sie mit ihm eine Paarberatung. Uns brachte das weiter, mit ihr fuhr er im Auftrag des Beraters sogar in Urlaub um dort in einem Art "Workshop" eine Entscheidung mit ihr zusammen zu fällen. Sie machte gar nicht richtig mit und spielte nur die Beleidigte und das Opfer, anstatt die Chance wahrzunehmen und einen Neuanfang mit ihm zu versuchen. Ich glaube, er wäre damals dazu bereit gewesen, wenn sie es ernsthaft versucht hätte und nicht nur ihre aussichtslose Lage beklagt hätte. Ihm wurde damals erst bewußt, wieviel ihm seine Familie eigentlich wert ist und er war psychisch fertig und sagte mir, er könne sich nicht trennen, obwohl längst nichts mehr läuft zwischen ihnen und alles nur noch Gewohnheit ist und sie seine Bedürfnisse nach Liebe und Gemeinsamkeiten komplett ignoriert. Aber das ganze zu zerschlagen, das schaffe er nicht, seine erwachsenen Kinder würden ihm das nie verzeihen. Sie sei ja immer für die Familie dagewesen (als Mutti und nicht mehr als seine Liebe, sobald damals gleich nach der Heirat das erste Kind da war). Nun sind seit damals fünf Monate vergangen und wir sind soweit, daß er bereits vier Monate bei mir und meinen Kindern in der Wohnung lebt und nur noch zum Arbeiten auf den Hof in seine "Heimat" fährt. Seine Frau beschmeißt ihn seit Wochen nur noch mit Vorwürfen, obwohl er ihr zuliebe sogar auf Haus und Hof verzichten würde, um in Frieden mit mir zusammenzuleben. Sie möchte aber die finanziellen Verpflichtungen nicht übernehmen (Kredit) und und sagt, er würde sie rausschmeißen, wenn er sich trennt. Ach ja, bauen und investieren wollte SIE damals, nicht er. Wenn er geht, nennt sie das "Davonlaufen", wenn er bleibt, nennt sie es "Rausschmiß". Dabei hätte sie ja drei Jahre Zeit bis zu einer Scheidung, und mittlerweile bin ich bereit, so lange so beengt zu leben, wenn sie vorher in keine Scheidung einwilligt. Wir können uns, wenn er Unterhalt für sie zahlen muß und zusätzlich den hohen Kredit für die Ehewohnung abstottern, nichts größeres leisten, da ich wegen meiner Kinder auch nur Teilzeit arbeiten kann. Die einzige Lösung ist, abzuwarten, ob sie nach einer Scheidung bleibt oder geht.
Mittlerweile habe ich das Gefühl, wir sind nur noch ihr Spielball. Mal droht sie ihm mit dem Anwalt und total überhöhten Unterhaltsforderungen , dann wieder bemitleidet sie ihn und sagt, sie könne ihn doch im Falle einer Scheidung/Trennung nicht so ausbeuten... tut aber eh nichts, als ihn am Handy zu terrorisieren und die Kinder gegen ihn aufbringen. Sie hat nach wie vor Zugang zu seinem Geld, alles ist wie früher und sie hat sich so lange nicht gegen seine Außenbeziehung gewehrt, bis er und ich nun ein richtiges Paar sind und schon zusammenleben als Patchworkfamilie, eigentlich recht glücklich, nur ein wenig beengt.
Aber ich bin so froh, daß er sich für mich/uns entschieden hat und es nur noch eine Frage der Zeit ist, bis wir ein normales Leben führen können.
Anderen geht es hier viel schlechter. Sie sind seit Jahren heimliche Geliebte und lassen sich hinhalten.
Ich habe ihm damals auf Anraten des Beraters eine Frist gesetzt und wäre bereit gewesen, mich seiner Familie zuliebe zu trennen. Die Frist läuft in sechs Wochen ab und ich denke nicht, daß er seine Entscheidung bis dahin nochmal revidiert. Wir haben eine super Beziehung und mit Druck wird ihn seine Frau nicht wieder bekommen.
Sicher wird die Zeit nach der offiziellen Trennung/Scheidung nicht einfach werden, wenn er ihr Unterhalt zahlen muß und auch den Kredit/Betriebskosten für ein riesiges Haus, das wir aber nicht bewohnen können, weil sie dort lebt. Aber wir lieben uns und werden das gemeinsam schaffen, bin gerade auf Arbeitssuche und es sieht gut aus.
Wäre mal interessant, ob jemand schon in einer ähnlichen Lage war...
Viele Grüße!