Ich weiß mir nicht anders zu helfen als hier mein Problem zu schildern und vielleicht den ein oder anderen Rat zu bekommen, denn leider habe ich nichts vergleichbares in den Foren gefunden.
Ich (Deutsch, 25) bin seit über einem Jahr mit meinem Freund (27) zusammen, wobei seine bosnisch-muslimischen Eltern erst seit ungefähr einem halben Jahr von mir wissen. Ich habe bereits einen für mich sehr bedrohlichen Anruf von seinem Vater erhalten, seinen Sohn doch gefälligst in Ruhe zu lassen, wobei ich nicht weiß, ob ihm überhaupt klar war, wen er da zurückgerufen hat. Das sagt schon alles über seine Eltern: Sie blocken jeglichen Kontakt ihres Sohnes mit nicht bosnischen Frauen im vorhinein ab - keine Ausnahmen - obwohl sie mich nicht einmal kennen, geschweige denn kennenlernen wollen.
Meine Ängste hinsichtlich dieses Einflusses, den sie auf ihn haben, stiegen nun noch mehr an, als er vor ungefähr 4 Monaten aus finanziellen Gründen wieder bei ihnen einzog. Das hat alles verändert. Vorher haben wir eine normale Beziehung geführt, beieinander übernachtet und viel Zeit miteinander verbracht - nun sehen wir uns nur noch 2-3 mal in der Woche, meist nur kurz und nachts nun immer allein zu sein macht mich zusehends trauriger.
Er meinte, er könnte solch einen Lebensstil (sprich seinen alten) seinen Eltern nicht beibringen, da er dann ihren ständigen Diskussionen ausgesetzt sei und sie es nicht verstehen würden, was sich nur negativ auf unsere Beziehung auswirken würde. Auerdem sei es ja nur vorübergehend, wobei noch ungefähr 1 Jahr bedeutet.
Man muss dazu erwähnen, dass er genau diese Geschichten bereits mit seiner Exfreundin durchlebt hat.
Hinzu kommt ebenfalls, dass er sich momentan sehr auf sein Studium konzentriert weil er "nicht noch mit 30 studieren will" und kurz vor seinem Abschluss steht (ca 1 Jahr).
Ich möchte weder, dass sein Studium wegen mir leidet oder er gar seinen Abschluss nicht schafft, noch, dass er wegen mir mit seinen Eltern bricht. Dennoch bin ich in letzter Zeit nur noch traurig und verzweifelt und sehe schwarz für unsere Zukunft, wenn in dieser seine Eltern einen ebenso großen Einfluss haben werden.
Dazu muss noch gesagt sein, dass ich nicht-gläubig bin, er das jedoch voll und ganz akzeptiert und damit leben kann (umgekehrt genauso), seine Eltern es meiner Meinung nach NIEMALS dulden werden.
Was soll ich tun? Abwarten und traurig sein? Eine Trennung in Betracht ziehen, auch wenn seine Eltern dann recht haben? Ich habe ihn zu gern, um ihn einfach so zu verlassen - wir verstehen uns sehr gut, doch meine Gefühle sind momentan nicht so stark, da ich mich sehr vor der Zukunft fürchte.
Das war jetzt sehr viel, trotzdem hoffe ich ihr könnt mir konstruktive Hilfe geben.