Hallo zusammen,
ich brauche einen Rat, bin verzweifelt.
Zunächst das Grundlegende:
Mein Freund und ich wären morgen ein Jahr zusammen und wohnen seitdem auch zusammen.
Unsere Beziehung und auch das Zusammenleben lief super, bis zu dem Zeitpunkt, an dem plötzlich mein Papa starb und ich herausfand, dass mein Freund mich mit seiner Ex-Freundin betrogen hat, angeblich keine Gefühle und hat mir alles gezeigt, dass er nur mich will. Ich habe soweit auch wieder Vertrauen aufgebaut und alles ist geklärt, nur manchmal habe ich nur Anflüge davon.
Nun ist es so, dass ich bedingt durch diese Ereignisse, Stress auf der Arbeit und diverse unerkannte Vitaminmangel und Eisenmangel sehr dünnhäutig, sensibel und reizbar geworden bin, was dazu geführt hat, dass ich meinen Freund öfters etwas böse angegangen bin und meinen aufgestauten Frust an ihm ausgelassen habe, ohne bewusst zu merken, wie sehr ich ihm damit wehgetan habe, da wir auch nie wirklich über diese Konflikte richtig geredet haben.
Nun kam es letzten Montag zum Super-Gau:
Ich hatte wieder einen meiner Mecker-Anfälle und das reichte ihm.
Er redete nicht mehr mit mir, sondern lief weinend zu seinem Vater und rief sogar meine Mutter an, ich solle bei ihr die Nacht schlafen.
Wie ich später erfuhr, haben seine Eltern auch gehört, dass ich nicht die Hälfte der Miete in der Wohnung bezahle, sondern das Essen und auch die größeren Anschaffungen habe nicht ich bezahlt sondern mein Freund (mit Absprache!) und das weil ich noch in der Ausbildung bin und 1.200 € weniger verdiene als mein Freund.
Das führte dazu, dass diese jetzt von mir denken, ich würde ihn finanziell ausnehmen! Was so ja überhaupt nicht stimmt!
Jedenfalls wurde der Freund seiner Schwester vorgeschickt, um uns beim Reden zu bewachen und weigerte sich partout aus dem Raum zu gehen und war sehr ungehalten und unfair gegenüber mir.
Die Situation eskalierte weiter:
plötzlich standen seine Eltern in unserer ("seiner") Wohnung, ließen mich nicht mehr ausreden, verboten auch ihrem Sohn den Mund, der verhindern wollte, dass das so eskaliert, warfen mich raus und nahmen mir die Wohnungsschlüssel ab, ich durfte nicht mehr mit meinem Auto fahren, da die Eltern der Meinung waren, ich stünde unter Medikamenteneinfluss (1 Ibuprofen wegen Migräne nachmittags und 1 leichte Beruhigungstablette) und so wurde ich auf den Rücksitz meines Autos verfrachtet, während mein Freund dazu gezwungen wurde, mich zu fahren, der Freund der Schwester vorne auf dem Beifahrersitz.
Endergebnis:
Mein Freund sagte mir dann er bräuchte Abstand, er wollte mich nur wachrütteln, dass er nicht so behandelt werden möchte, aber niemals, dass es so eskaliert. Er sagt er liebt mich über alles, zeigt mir das auch und ich vermisse ihn genauso wie er mich, aber
da ich ihn trotzdem nicht verstanden habe, habe ich so lange gebohrt, bis ich es wusste:
jetzt haben ihn seine Eltern nämlich vor ein krasses Ultimatum gestellt:
Entweder er entscheidet sich gegen mich (Zitat: wenn du zu der zurückgehst) oder sie seien für ihn quasi gestorben und er kann sie mal kreuzweise.
Nun sitzt mein Freund da, vermisst mich, will mir verzeihen und wird aber massiv unter Druck gesetzt, sodass er nicht mehr weiß wohin.
Er sagt, er will seine Eltern nicht verlieren, aber mich auch nicht und will unsere Beziehung aufrechterhalten. Nun die Zwickmühle.
Das ist doch emotionale Erpressung, was hat das denn noch mit wirklicher Liebe seitens der Eltern zu tun, dem Kind zu verbieten, was es möchte und wenn er es doch tut, die Liebe zu entziehen? Oder wie seht ihr das?
Bis auf diese Dinge mit meinem Frust hatten wir eine sehr glückliche, schöne Beziehung und auch das Verhältnis zu seinen Eltern war nie problembehaftet und nun so etwas!
Kleine Anmerkung auch noch: wir waren mitten im Umzug und er wohnt jetzt schon alleine in "unserer Wohnung".
Ich bin gespannt auf eure Antworten und vielleicht einen Rat.
Vielen Dank und liebe Grüße