Hallo liebe ForenteilnehmerInnen.
Zur Einführung: Hier geht es um eine altbekannte "Stalking-Beziehung" - wer das also nicht lesen möchte, braucht es nicht tun. An die, die sich die Zeit nehmen: Vielen Dank.
Und bevor wieder mit der groben Kelle ausgeholt wird - ich habe gestern bei einer Beratungsstelle "stop-stalking" angerufen, bei der "Opfer" wie "Täter" beraten werden.
Ich habe nächste Woche einen 1. Termin mit einem Psychologen vor Ort.
Ich denke allerdings, dass es nicht leicht sein wird, hier "Täter" und "Opfer" voneinander abzugrenzen. Ich hoffe allerdings, aus dieser toxischen "Beziehung" endlich herauszukommen.
Wer mich nicht kennt; ich bin gewissermaßen der "Täter".
Allerdings einer, der von seinem "Opfer" kontrolliert wird. Klingt bescheuert, ist aber leider so und das nun schon im zweiten Jahr.
Hier ein paar Informationen:
Sie, 20 Jahre jünger als ich, wurde von mir ganz massiv mit Nachstellungen "beglückt".
Mein Ziel: ich wollte eine Anzeige oder einstweilige Verfügung gegen mich erzwingen um eine Angelegenheit zwischen uns (Verleumdung und üble Nachrede zu meinem Nachteil) vor Gericht zu klären.
(Ihre Rufmordkampangne fand VOR meinen Nachstellungen statt.)
Und dazu wollte ich sie als ZEUGIN und nicht als Beschuldigte vor Gericht sehen. (Ich hatte 6 Semester Jura im Studium; also ich wusste was ich tue.)
Mein Plan ging allerdings nicht auf, denn trotz der Tatsache, dass ihr Vater Polizist und ihre Mutter Juristin ist, wurde meine Mühe nicht belohnt. Besser noch, ihr Vater (u.a. Mitglied einer Spezialeinheit) ließ mich die ganze Zeit gewähren, obwohl er mich ohne viel Mühe in zwei Teile zerreißen könnte ...
Erst letzte Woche hätte er mich "schnappen" können, als ich mich gerade mit jemanden angeregt unterhielt und ihn nicht einmal bemerkte. Stattdessen beobachtete er mich die ganze Zeit und kam erst aus seiner Deckung (hinter einer Hecke auf der gegenüberliegenden Straßenseite) als ich mich verabschiedete und meinen Weg fortsetzte. Erst jetzt bemerkte ich ihn. Nach etwa 30 - 40 Metern drehte ich mich nochmal um; er stand immer noch vor seinem Wohnhaus und sah mir hinterher.
Tja, diesmal war es ihr Vater, der mich beobachtete; sonst ist es mein "Opfer", das stundenlang am Fenster (hinter dem Vorhang) auf mich wartet bis ich komme.
Ja, das ist leider kein Scherz und mittlerweile kann ich das auch schwarz auf weiß belegen.
Ich behaupte und bin darüberhinaus felsenfest davon überzeugt, hier auf einen Menschen gestoßen zu sein, der gestalkt werden möchte !
Die Motivation: Aufmerksamkeit ! (Es gibt übrigens noch andere Fälle, wie ich recherchieren konnte - sie sind selten, aber es gibt sie)
Ich habe zweimal versucht, aus diesem Teufelskreis auszubrechen - jedoch ohne Erfolg, weil sie es jedesmal schaffte mich wieder zu triggern. Tauche ich ab, taucht sie auf !
Erst vor Kurzem hat sie es wieder darauf angelegt.
Ende Februar brach ich aus und legte meine "Aktivitäten" weitgehend auf Eis. Weitgehend deshalb, weil ich wusste, dass von ihr wieder irgendwas kommen wird.
Und es kam ...
Am Dienstag vor zwei Wochen, ich hatte Urlaub, stand ich draußen an einem kleinen Kaffee und wartete auf meinen Coffee to go. Ich bemerkte sie plötzlich auf der anderen Straßenseite. Auch sie sah mich sofort. Sie traf sich offensichtlich gerade mit einer Freundin. Nachdem die beiden sich hinter einem parkenden Transporter abgesprochen hatten, kamen sie zu mir rüber und stellten sich direkt hinter mich (1m Abstand) in die Schlange. Ich beachtete sie nicht. Beim Rausgehen aus dem Kaffee (sie standen noch draußen) merkte ich aber, dass sie den Blickkontakt suchte.
Die letzten 1,5 Jahre ignorierte sie mich rigoros und brillierte mit einem Gesichtsausdruck, der selbst die Hölle zufrieren lässt. Diese Mimik nahm ich allerdings beim Vorbeilaufen überhaupt nicht wahr ...
Ich meine, es ist natürlich völlig normal, dass man mit seinem "Stalker", der einem 1,5 Jahre nicht von der Seite wich, auf Tuchfühlung geht ... *Ironie off*
Soetwas tat sie übrigens auch, wenn ich sie mal nicht gesehen oder (absichtlich) nicht beachtet habe - schwupp, machte sie sich bemerkbar oder stellte sich neben mich.
Unglaublich, diese Frau.
Aber es kommt noch besser !
Anfang März machte ich mich im Internet auf die Suche nach ihr und fand sie tatsächlich bei Instagram. Ich installierte die App und sah, dass ihr Profil auf "privat" gestellt war. Den Namen konnte man trotz "Umschreibung" zuordnen und auch das Profilbild zeigte sie verschwommen deutlich. Ich wusste, dass sie es war.
Da ich von Insta Null Ahnung hatte, klickte ich einfach mal auf "abonnieren" und wollte gucken was passiert - erstmal nix, nur "angefragt".
Nach einigen Tagen guckte ich wieder und da stand dann wieder "abonnieren". Ich drückte einfach erneut ohne zu wissen was ich da eigentlich mache,
Mein Fake-Profil wies übrigens nur einen Phantasienamen auf und keine Bilder oder sonstewas. Es war also kein Wunder, dass sie mich wieder ablehnte.
Ich drückte trotzdem wieder .... das tat ich 3 oder 4 Mal über drei Monate hinweg, bis sie plötzlich weg war. Ich guckte in die Röhre und dachte, sie hätte den Account gelöscht: "dieses Profil existiert nicht".
Zumindest durch ihre abgegeben Kommentare bei anderen Profilen, konnte ich ihre Freundinnen ausloten. Deren Konten waren offen und ich abonnierte kurzerhand mit dem Fake-Account ihre beste Freundin. Ich stand also in ihrer Liste.
Merkwürdige Beobachtungen brachten mich schließlich dazu, einen zweiten Fake-Account anzulegen - und siehe da, sie hatte ihr Profil gar nicht gelöscht, sondern meinen 1. Account geblockt. Ich hätte nicht gedacht, dass das Profil dann gänzlich verschwindet.
Ich versuchte nicht erneut sie zu abonnieren, sondern wartete. Worauf, wusste ich allerdings auch noch nicht und übte mich in Geduld.
In der Zwischenzeit, stöberte ich mit meinen beiden Profilen in denen ihrer Freundinnen und guckte mir ihre Storys an.
Das war ein Fehler, wie ich heute feststellen durfte.
(Noch kurz: Auch mein zweites Profil, wies weder Bilder noch sonstige Informationen auf.)
Letzen Freitag, als ich um 5.00 Uhr völlig übermüdet wach wurde, stellte ich plötzlich fest, dass mein "Opfer" das Profil geöffnet hatte ! Und die Bilder die ich sah, verschlugen mir die Sprache. Sie hatte etliche Selfies veröffentlicht, die sie in reizender Unterwäsche zeigten.
Ich wusste in dem Moment nicht, ob ich wach bin oder träume. Nein, die Bilder waren echt !
Wie auch Tage/Wochen zuvor, schaute ich mir abwechselnd mit meinen Fake-Profilen ihre Storys und die ihrer Freundinnen an. Und heute musste ich feststellen, wie bescheuert ich bin ... ! Denn bis vorhin wusste ich nicht, dass man nachvollziehen kann, wer sich die Storys angeschaut hat. Sie hatte mir eine Falle gestellt und ich Idiot bin voll hineingelatscht; schon wieder.
Und in solchen Momenten wird mir klar, warum mich diese Frau so begeistert. Und je länger dieser "Krieg" dauert den wir führen, umso mehr bewundere ich sie. Noch nie hat es jemand geschafft, mich so durch den Kakao zu ziehen. Die Wut schwindet, die Liebe obsiegt.
Und genau das will ich nicht.
Deswegen der Beratungstermin nächste Woche !
Warum schrieb ich in der Headline: sehr clever oder sehr dumm?
Würde ein "Stalking-Opfer" so fahrlässig handeln?
Jedem Opfer hätte doch nach 1,5+ Jahren massiven "Stalking", klar sein müssen, dass sich hinter den plumpen Aboversuchen eines Null-Informationen-Profils nur der Täter verbergen kann, oder?
Man ist doch sensibilierst oder etwa nicht?
Wäre ich wirklich ein Stalker und hätte böse Absichten, dann könnten diese Bilder mich doch zu anderen, weitaus schlimmeren Taten animieren.
Ich habe in der Vergangenheit schon Stalking-Opfer beraten, damit sie wissen, wie sie sich gegen schlagende oder belästigende Täter wehren können.
Aber keines der Opfer ist jemals auf die Idee gekommen, mit dem Täter zu "spielen".
Ich bin gespannt, wie mir der Psychologe das nächste Woche erklären möchte ...
Was denkt ihr über die Veröffentlichung solcher Bilder, wenn man ihren Hintergrund (aus der Opferperspektive) kennt?
Und was könnte die Motivation des Vaters sein, nichts zu unternehmen? Ich weiß, dass die beiden ein sehr sehr enges Vater-Tochter-Verhältnis haben und viele, die den Vater kennen, haben mich eindringlich vor ihm gewarnt. Niemand versteht, dass er mich in Ruhe lässt. Durch sein autoritäres Auftreten, hätte wohl schon ein kurzes Gespräch unter 4 Augen gereicht. Aber nix. (Ich wohne übrigens nur 500 Meter entfernt und sie weiß das)
Ich behaupte, und da geben mir viele recht, dass JEDER Vater schon längst etwas gegen einen Stalker unternommen hätte.
Es sei denn ... er weiß, dass sie das braucht (meine Mutmaßung) Ergo: Er weiß, dass sie krank ist?
Danke für's Lesen
Wackelzahn
(Durch das Schreiben und eure Denkansätze kann ich diese Konstellation besser analysieren)