Meine (23) derzeitige Beziehung verlangt mir viel Kraft ab, da meine Partnerin (24) sehr fordernd ist und ich das Gefühl habe, sie nicht richtig zu verstehen.
Ein Beispiel wäre ein Samstagabend, an welchem ich von alten Freunden zu einer Party eingeladen war. Hab' meiner Freundin das frühzeitig gesagt, sie hat mir auch gesagt sie ha be keine Lust mitzukommen, für mich war daher alles in Ordnung. Als ich dann zur Party ging, sagte sie, sie wolle dennoch mitkommen. Fand ich cool, hab' ihr gesagt dass es mich freut. Sie meinte dann: sie wolle nur mit mir in die Stadt fahren, nacher gehe sie alleine weg. (Auch cool, dann erlebt sie 'mal wieder 'was.) Sie hat dann gesagt, sie gehe alleine in eine Bar und werde sich betrinken. Das hingegen fand ich weniger cool, da die Stadt nicht gerade sicher und sie mit ihren 40 Kilo nicht gerade eine Meisterin der Selbstverteidigung ist (zudem ist es auch nicht lustig, alleine etwas zu unternehmen, nur um den Freund zu "bestrafen", dass er nichts mit einem macht). Hab' ihr daher gesagt, dass ich das nicht wolle und sie doch einfach mit mir kommen oder eine Freundin besuchen soll. Wollte sie nicht, also liess ich sie eben.
Fünf Minuten nachdem sie das Auto in der Stadt verlassen hatte, kam ein Anruf, sie heulte und sagte Dinge zu mir auf die sie jetzt wohl nicht stolz wäre. Hab ihr gesagt es sei alles in Ordnung, sie könne ja immer noch zur Party kommen, sie müsse nur Bus xy nehmen und wäre in 10 Minuten da. (Abholen wollte ich sie nicht, da ich sonst - wie schon so oft gesehen - nie an die Party gekommen wäre und es nur ein weiterer Dramaabend geworden wäre). Sie kam nicht, ich durfte sie um ein Uhr früh dann abholen - sie redete natürlich auf der gesamten Heimfahrt kein Wort mit mir.
Derartiges spielt sich etwa jeden zweiten Tag ab (wahlweise natürlich mit anderen Kulissen wie Einkaufszentrum, Besuch der Grossmutter, Vorlesung, gemeinsames Filmschauen u.ä.). Wenn ich ausnahmsweise etwas oder jemandem (Studium oder Freunde) mehr Aufmerksamkeit widme als ihr, nimmt sie das sofort persönlich. Das ist für mich besonders dann hart, wenn das Studium gerade viel Aufmerksamkeit erfordern würde, mich ohnehin stresst und sie dann wütend wird, wenn ich mich ums Studium kümmere - anstatt dass sie mich dabei unterstützt oder mich zumindest in Ruhe lässt.
Ihr seht, dass wir in dieser Beziehung ziemliche Schwierigkeiten haben und wir uns nicht mehr so super verstehen. Also habe ich mir gedacht, dass ich das Ganze am besten beende. Hat aber nicht geklappt - denn sie ist abhängig von mir. Sie hat keine Wohnung, ihre Eltern sind arm und leben im Ausland, sie hat kein Geld und ist für ihr Studium finanziell von mir abhängig. Ich machte also Schluss mit ihr, zog aus unserer (eigentlich meiner) Wohnung aus zu Freunden und dachte, lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende. Sie akzeptierte dies aber nicht, heulte bei meinen Eltern und meine Eltern warfen mir schlussendlich vor, nicht Bindungsfähig zu sein und mich unmenschlich zu verhalten. Da ich nicht auf ewig bei meinen Freunden in der Wohnung leben wollte, ging ich dann eben zurück. Na dankeschön -.-
Für mich bleibt somit nur, die Beziehung irgendwie so hinzubiegen, dass sie sich mit meinem Leben vereinigen lässt. Ich bin inzwischen aber schwach, fühle mich kastriert und habe eine Depression entwickelt. Daher fallen mir eigentlich einfache Dinge wie arbeiten schreiben und so inzwischen sehr schwer und meine Leistungs- und Belastungsfähigkeit nahmen stark ab.
Wie würdet ihr mit dieser Situation umgehen? Muss ich jetzt noch zwei Jahre warten, bis sie ihr (Zweit-)Studium fertig hat, weil sie mit ihrem ersten keine Arbeitsbewilligung kriegt? Soll ich mich einfach aus der Verantwortung stehlen, mich nach neuen Damen umsehen und sie und meine Eltern vor vollendete Tatsachen stellen? Wie kann ich eine ausreichende Stressresistenz entwickeln, um trotz diesen Problemen mit meinem Studium und den anderen Verantwortungsbereichen in meinem Leben fertigzuwerden?