Hallo zusammen,
ich werde euch erst kurz die Ausgangssituation erläutern und dann auf mein Problem zu sprechen kommen. Mein Freund und ich sind seit 8 Jahren zusammen (beide 28) und wohnten jetzt fünf Jahre zu zweit zusammen. Leider musste ich wegen einer vorübergehenden Fortbildung für anderthalb Jahre unter der Woche an einen anderen Ort ziehen (100km entfernt), sodass wir uns momentan nur noch am Wochenende sehen. Da wir beide einen Hund als Haustier haben und er beruflich auch sehr eingespannt ist, benötigte dieser Hund für anderthalb Jahre eine Rundum-Betreuung. Nun war es so, dass seine Eltern aus ihrer Wohnung wegen Eigenbedarfs ausziehen mussten und bei uns im Obergeschoss eine Wohnung frei war. Da unsere Wohnung auf absehbare Zeit sowieso zu klein wird, fanden wir die Idee gut, dass seine Eltern dort einzehen (hauptsächlich wegen des Hundes). Seine Mutter liebt den Hund abgöttisch und geht super gerne mit diesem spazieren. Gesagt getan, seine Eltern leben jetzt seit diesem Sommer dort.
Nun habe ich vorab nur die Vorteile gesehen, aber mittlerweile bin ich einfach nur noch genervt, auch wenn ich am Wochenende da bin. Meine Schwiegereltern haben einen riesengroßen Balkon und einen separaten Eingang am anderen Ende des Hauses. Trotzdem ist seine Mutter einfach omnipräsent. Die Eltern haben uns am Anfang gefragt, ob sie den Garten, der auf unsere Wohnung geschrieben ist, auch MAL zum Grillen benutzen dürfen, weil ja auch der Balkon noch nicht fertig war. Da ich unter der Woche nicht da bin, ist mir das alles entglitten. Seie Schwiegermutter hat den Garten nach ihren Wünschen umgestaltet, pflanzt überall neue Sachen ein und hält sich gefühlte 24/7 im Garten auf. Es gibt keinen Tag, an dem ich nicht meine Ruhe habe. Sobald ich in den Garten gehe, ruft sie vom Balkon und will mit mir über irgendetwas sprechen. Ich möchte aber einfach meine Ruhe haben, am liebsten komplett. Sie kommt ungefragt runter, setzt sich dazu. Sie fragt meinen Freund ständig wegen Unternehmungen etc.. Der Vater meines Freundes ist eher häuslich. Der Hund gehört momentan quasi komplett ihr. Mich nervt das alles so, so sehr. Ich möchte mein eigenes Leben und meine Ruhe, möchte von mir aus nackt in der Wohnung rumlaufen, ohne Angst zu haben, dass sie gleich rein kommt (auch wenn die Tür nur angelehnt ist). Ich bin sowas von genervt, dass mittlerweile ein Kommentar reicht und ich mich entnervt zurückziehe. Manchmal habe ich das Gefühl, sie hat unter der Woche einfach meine Stelle eingenommen.
Vielleicht hätte ich das vorher besser abschätzen und reflektieren müssen und auf der anderen Seite macht sie mit dem Hund auch echt viel für uns. Aber ich kann einfach langsam nicht mehr. Das ganze kratzt an der Beziehung und oft habe ich das Gefühl, dass ich lieber hier an meinem jetzigen Wohnort bleiben möchte, als am Wochenende nach Hause zu fahren, weil ich hier einfach mein eigenes Leben führen kann.
Unsere gemeinsame Wohnung ist so schön, mit einem tollen Garten. Sowas finden wir bestimmt nicht nochmal und schon gar nicht mit Hund. Zwar ist sie etwas klein, aber zu zweit geht das noch.
Habt ihr Tipps für mich, wie ich die Situation entschärfen kann?
LG
Noch ein Zusatz: Ich komme mit der Einstellung seiner Eltern überhaupt nicht klar und wurde anders "erzogen". Mein Freund hat eine 21-jährige Schwester, die arbeitslos ist und seit einem Jahr nur daheim rumhängt und NICHTS macht, außer feiern gehen. Jetzt bleibt sie sogar noch ein Jahr daheim. Ich kann nicht verstehen, wie man so etwas durchgehen lassen kann. Stattdessen wird sich beim Essen über irgendwelche Kleinigkeiten unterhalten, wie welche Tischdenke als nächstes gekauft wird. Das regt mich zusätzlich richtig auf.