Nun ja...
... auch als Frau, die eigentlich gerne kommuniziert, muss ich zugeben, dass ich ab und an auch mal schweige. Nämlich dann, wenn ich merke, dass mir ein Mann Gefühle entgegenbringt, von dem ich diese Gefühle aber nicht annehmen möchte und von dem ich das auch nie erwartet hätte. Dann gehe ich auf Distanz und schweige auch. Weil ich eben denke, dass die Sache nicht einfach angesprochen werden kann, weil man sich eben nicht gut kennt. Man möchte kein Riesentheater machen, und dann scheint eben Rückzug ein leicht zu verstehendes Signal zu sein... Ich denke, manchen Männern geht es in der Hinsicht genauso. Wenn ihnen eine Frau Gefühle entgegenbringt, die sie nicht erwidern können/ wollen, was immer, dann scheint es ihnen leichter, sich zurückzuziehen, als möglicherweise zu der Frau zu sagen: Tja, tut mir leid, ich empfinde leider gar nichts für Dich! Das wäre dann zwar deutlich, aber auch äußerst verletzend.
Was anderes ist es, wenn man schon so halb in einer Beziehung steckt, jemanden schon besser kennengelernt und sich da schon was entwickelt hat. Wenn einer dann einfach noch nicht genau weiß, was er empfindet, kann es auch sein, dass er/ sich ausschweigt, denn Worte könnten dann noch mehr Durcheinander anrichten. Es hilft nur die Zeit, um Klarheit in das Gefühlswirrwarr zu bringen.
Ich bin auch kein Fan von unangekündigtem Rückzug. In so einem Fall ist es mir auch lieber, wenn mir der Mann sagt: Hey, ich brauche Zeit, um über alles nachzudenken. Ich meld mich dann aber und wir reden demnächst. Totaler Rückzug ohne Worte macht mich auch fassungslos und wütend, das sollte man seinem Gegenüber nicht antun.
LG