Gestern sah ich einen Bericht.
In dem ging es um einen Türken, der in den 60ern als Gastarbeiter nach Deutschland kam.
In der Türkei hatte er mit 19 geheiratet und war nach Deutschland gegangen, als er mit seiner Frau zwei Töchter bekommen hatte.
In Deutschland fand er eine Freundin.
Sie wurde schwanger. Er ging zurück in die Türkei und kam - aus angeblich bürokratischen Gründen - nicht mehr zurück.
D. h. das Kind kam zur Welt, die Frau erzog den gemeinsamen Sohn.
Zurück in der Türkei zeugte er zwei weitere Töchter.
Seine Frau erfuhr bald von dem halbdeutschen Sohn.
Er wollte den Sohn in die Türkei holen, doch die deutsche "Geliebte" zog nicht.
Jedenfalls, 40 Jahre später trafen sich alle Familienmitglieder.
Man fragte den Mann, ob es ihn nicht belastet, dass er seine Frau betrogen hat.
Er meinte, wenn sie wirklich verletzt gewesen wäre, hätte sie ihn ja wohl verlassen.
Seine Töchter lachten laut und meinten, dass das in einem kleinen türkischen Dorf doch niemals möglich gewesen wäre - mit vier Kindern.
Sie sei natürlich sehr verletzt, hätte aber alles in sich hineingefressen.
Er war total baff und konnte sich das nicht vorstellen.
Sie hätte jederzeit gehen können, wenn es ihr nicht gepasst hätte, blieb seine Meinung...
Tja, ich würde mir sehr genau als Ehefrau überlegen, ob ich meinem Mann einen Betrug verzeihe. Manche empfinden das als Bestätigung oder Freibrief für die Zukunft.
Islam hin oder her, er hatte seine Frau betrogen. Denn ich denke, dass selbst Moslems keinen Betrug dulden, höchstens weitere legitime Ehefrauen.