cengiz_18663792Die Beziehung zum Vater des Kindes würde ich beenden.
Dann Gesundheitliches klären und dir die Frage stellen, ob du das Kind willst.
Ein paar Gedanken und meine Meinung kann ich dir noch auf den Weg mitgeben:
Man kann ein Kind auch zur Adoption freigeben.
Abtreibung ist nicht Verhütung. Die Entscheidung will gut überlegt sein und sollte eine fundamentale sein, ungeachtet dessen, wie sie ausfällt.
Es gibt sicher Umstände, unter denen eine Abtreibung eher gerechtfertigt ist: wenn man sich ein Kind nicht leisten kann, wenn man schon sehr viele Kinder hat, wenn man sich überfordert fühlt, wenn man missbraucht oder vergewaltigt wurde etc.
Eine Abtreibung ist nichts Schönes. Wenn du dich für diese entscheidest, lass dir keine Schuldgefühle oder ein schlechtes Gewissen einreden. Wenn das Kind zur Welt kommt und du es nicht zur Adoption freigeben möchtest, bist du für das Kind verantwortlich und solltest bereit sein.
ABER: Das Leben lässt sich nicht am Reißbrett planen. Wenn du Kinder willst, überleg dir, ob der Zeitpunkt wirklich so ungünstig ist. Manchmal muss man flexibel sein.
Und: Man wächst an den Aufgaben und du stehst nicht allein da.
Lass dich professionell beraten. Und denke gut nach. Triff keine überstürzte oder unüberlegte Entscheidung. Du kannst deinen Entschluss nicht rückgängig machen und musst mit den Konsequenzen leben.
Ich hatte früher selbst Kontakt zu Drogenabhängigen und habe aus Neugierde und als Zaungast in der Szene selbst das eine oder andere probiert. Einer meiner Freunde (nur Freund, keine Beziehung) ist mehrmals eingesessen und letztlich an einer Überdosis Heroin gestorben. Er war ein lieber Kerl. Ich habe, da mich der ganze Drogenkram nach einer Weile nicht mehr interessierte, versucht, diesem Freund ein drogenfreier Kontakt zu sein, vergebens. Die Droge holt das Schlechteste aus dem Menschen heraus, sie entstellt seine Seele. Ein Abhängiger kennt nur sich und seine Sucht. Er ist nicht paktfähig. Du merkst ja selbst, dass dein Freund mit zweierlei Maß misst. Wenn ihm deine Gesellschaft genehm ist, ist er vereinnahmend und will dich immer um sich. Wenn er seiner Sucht nachgehen will, sollst du dich in Luft auflösen. Glaub mir, du verschwendest deine Zeit. Und Besserungsgelöbnisse sind selten etwas wert. Wer eine Geschichte mit Suchtgiften hat, muss meistens sein Leben radikal verändern, um einen Schlussstrich zu ziehen. Da ist ein Entschlossenheitsgrad gefragt und sehr viel Mut und eine Vision für ein neues Leben. Nicht jeder ist so stark. Und wenn du das Kind bekommen solltest, so ist dieser Vater ein sehr schlechter und schadhafter Einfluss. Er wäre nur da, wenn es ihm beliebt. Und sonst bist du verantwortlich. Ganz zu schweigen von Vorbildwirkung, gesundheitlichen Risiken und fragwürdigem Umgang durch den Freundeskreis. Abtreibung oder nicht. Ich rate dir, deine Beziehung zu beenden. Du kannst deinem Freund nicht helfen, wirst ihn nicht ändern, von seiner Sucht befreien. Auch ein Kind wird nichts ändern. Das hat sich in der Schwangerschaft gezeigt. Nicht das Kind ist das große Problem, der Vater ist es.