an0N_1195912499zAnsichtssache
Hallo zusammen,
das ist doch ein Thema, das sehr verschieden angesehen werden kann.
Ist man als Frau glücklich und kann sich keinen anderen Mann vorstellen, als den, den man hat, dann ist das oft unverständlich, wenn man fremdgeht. Umgekehrt ist das bei den Männern nicht in allen Fällen so, es gibt da Situationen, die nicht zu akzeptieren sind.
Fremdgehen ist außerdem nicht immer das richtige Wort. Es gibt auch Situationen, in denen man es 20 Jahre und länger aushält, weil man Kinder hat und durchhält, obwohl man unzufrieden ist und es eigentlich unerträglich ist. Aber man hält durch, fängt alles ab, bringt die Kinder groß und alles funktioniert irgendwie. Aber glücklich ist man nicht, weil man nicht liebt und nicht geliebt wird. Am Anfang noch ein bisschen, dann gar nicht mehr oder noch nie geliebt wurde.
Wenn man dann nach 20 Jahren immer noch auf der Suche nach der Liebe des Lebens ist, weil man nicht länger in Kälte leben will, dann kann man diese Menschen auch verstehen. Wenn man noch jung ist, hat man so viele Jahre nicht erlebt und kann es nicht einschätzen. Da ist Treue das oberste Gebot. War es für mich auch, als mein Kind klein war. Ich wollte bedingungslose Treue, auf beiden Seiten, auch von mir.
Auf einmal begegnet man dann einem Mann, dem es genauso ging. Er hat alles abgefangen, er war aktiv, während sie nur zu Hause vor dem Fernseher saß. Der Wunsch nach einer ebenso aktiven Partnerin entsteht.
Ich verstehe alle und bin da sehr tolerant. Denn auch ich bin im Grunde treu und würde mich nie umsehen, wenn ich über die Jahre glücklich gewesen wäre.
Zumindest hat man ja durchgehalten, weil man Verantwortung hatte.
Jetzt kommen wieder die Meinungen auf: wie ging es denn den Frauen früher? Hat man die gefragt, während sie ohne Verhütung ein Kind nach dem anderen bekamen und beim Mann bleiben mussten, weil sie sonst total hilflos gewesen wären?
Da kann ich nur sagen: wir leben jetzt. Und jeder sollte das Recht haben, nach seinen Vorstellungen zu entscheiden.
Und so leicht fällt uns das unmoralische Leben doch allen nicht, oder etwa euch? Immer hat man etwas auf dem Gewissen, immer plagt die Moral, obwohl man doch meint, dass einem im Leben doch irgendwann einmal etwas zustehen dürfte.
Allerdings bin ich in einem Punkt immer zweifelhaft. Einerseits heißt es, wenn jemand fremdgeht, ist in der Ehe etwas nicht in Ordnung. Stimmt. Allerdings, wenn die Männer fremdgehen, ist es wirklich manchmal des Triebes wegen. Wenn jemand kleine KInder hat, finde ich das unmöglich. Man sollte auf die Frau und Mutter zugehen und ihr zur Seite stehen. Sie ist überlastet und hat deshalb wohl kein Ohr für den Mann und auch keine Lust auf Sex. Wer dann in eine Geliebte flüchtet, wird auch von mir verurteilt. Es ist das schlimmste für eine junge Mutter, wenn der Mann fremdgeht.
Ich persönlich meine aber die andere Variante, wenn es einem jahrelang schlecht geht, wirklich jahrelang. Dann muss man das nicht weiterführen, man muss es sich nicht bieten lassen, man hat nur ein Leben. Dann hat man ein Recht auf Glück.
Vor Angst trennt man sich nicht gleich, weil man nicht weiß, was wird. Und allein möchte man auch nicht sein.
Manchmal fügt sich das Schicksal von ganz allein.
Dass wir alle etwas durchmachen mit einer Scheidung, dass wir dabei dürr werden und verzweifelt, das haben wir uns nicht gewünscht. Und eine Scheidung auch nicht. Aber manchmal geht es eben nicht anders. Und es geht auch nicht immer, dass man erst eines beendet, dann das andere anfängt. Obwohl das der richtige Weg wäre.
An Tonis Stelle würde ich das KInd behalten. Der Mann entscheidet, was er tun will, ob seine Ehe noch etwas wert ist oder nicht.
Das alles ist jetzt bald 5 Jahre her, wie ist es Toni ergangen? Das würde mich interessieren.
Fenestra