Es geht um folgendes Problem:
Mein Freund (19 Jahre alt) hat, wie ich gestern durch seine Mutter erfahren habe, weil sie mich auf der Arbeit angerufen hat (war schon peinlich genug), Schulden auf seinem Girokonto (minus 350,00 Euro) und anscheinend seit einigen Monaten seine Handyrechnungen (nunmehr insges. 250,00 Euro) nicht bezahlt. Mir hat er davon nichts gesagt, sondern im Gegenteil erzählt, es wäre alles okay, das Konto hätte er aufgrund eines neuen aufgelöst und sein Handy sei kaputt, er bekäme ein neues (ist natürlich gesperrt und das seit drei Monaten).
Mal ganz abgesehen von den Lügen, die er mir erzählt hat (diese begründet er damit, dass er mich nicht belasten und selber wieder aus der Sache heraus kommen wollte, war ihm wohl peinlich), bestehen diese Schulden ja nicht erst seit gestern. Auf Nachfrage der Mutter bei der Bank und Vodafone ist herausgekommen, dass beide Unternehmen kurz davor sind, Inkassounternehmen mit dem Mahnverfahren zu beauftragen (ich arbeite beim Anwalt, weiß also, wie unangenehm das werden kann; zusätzliche Kosten, Gerichtsvollzieher vor der Tür, womöglich noch eidestattliche Versicherung, sprich Eintragung in das Schuldnerverzeichnis etc.).
Auf den Anruf seiner Mutter habe ich ihn also gestern zur Rede gestellt, woraufhin er alles zugegeben hat und in Tränen ausgebrochen ist. Wir haben uns auch gestern noch lange mit der Mutter gemeinsam unterhalten, diese wird ihm die Handykosten bezahlen, die Schulden bei der Sparkasse wird er durch sein Sparkonto begleichen und zwar sofort und noch heute.
Worauf ich hinaus will: Ich kann nicht verstehen, wie ein Mensch sich dermaßen verschulden kann und trotzdem ganz normal mit allem Luxus weiterlebt. Mein Freund ist Auszubildender, verdient monatlich 400,00 Euro, wovon er 150,00 Euro für unsere Wohnung spart, ein Fahrticket (ca. 45,00 Euro) monatlich abgeht und natürlich die Handykosten. Außerdem putzt er freitags immer den Flur im Haus der Eltern und bekommt dafür wöchentlich 25,00 Euro. Ich denke, das ist doch eigentlich ein Geld, mit dem auskommen kann, oder? Ich verdiene nur 50,00 Euro mehr und habe auch noch ein Auto, ich spare auch 150,00 Euro im Monat und leiste mir auch mal schöne Dinge und Ausflüge. Was ist daran so schwer, diese doch wirklich überschaubaren Kosten im Blick zu behalten? Wie kann man wissentlich so ins Minus gehen? Ich verstehe nicht, wie er meint, da einfach wieder raus zu kommen. So was kommt wohl kaum von selber!
Was meint ihr, geht in ihm vor, ich möchte ihn gerne verstehen. Glaubt ihr, dass man finanzielles Verantwortungsbewusstsein lernen kann oder wird ihm so etwas immer wieder passieren? Wäre im Hinblick auf eine gemeinsame Zukunft wichtig zu wissen, ich möchte irgendwann nicht wegen ihm von Schulden überladen sein! Wie kann ich ihm klar machen, dass es so nicht geht und dass er vor Allem mit mir reden soll?
Wenn er mir nichts anvertraut, wem dann? Wir sind 14 Monate zusammen und wollen nächstes Jahr wahrscheinlich heiraten.
Ich hoffe auf Beiträge, die mir weiterhelfen können... Vielen Dank im Voraus für's Lesen und Antworten!!!
Lieben Gruß
magiceyes