Oh man... wo soll ich bloß anfangen...
Vor etwas mehr als zwei Jahren habe ich eine Frau kennengelernt, wir haben lange eine Fernbeziehung geführt und haben es vor einigen Monaten endlich geschafft, zusammenzuziehen. Ich bin jetzt Mitte dreißig, hatte schon Beziehungen, sie ist etwas jünger als ich und hat sich zum ersten Mal darauf eingelassen. Als ich sie das erste Mal gesehen habe, hat es sofort gefunkt und sie hat es geschafft, dass ich wieder optimistisch in die Zukunft sehe, was davor nicht der Fall war.
Seit dem wir zusammen wohnen merke ich, dass sie unter ihrer Oberfläche sehr unglücklich ist, und zwar mit ihrem Aussehen. Zuerst habe ich das abgetan, weil sie - in meinen vielleicht nicht ganz objektiven - Augen eine wunderschöne junge Frau ist, aber sie scheint das wirklich so sehr zu belasten, dass sie sich seit einigen Wochen nur noch mit den Möglichkeiten beschäftigt, sich operieren zu lassen. Die Kosten überschreiten unsere finanziellen Möglichkeiten bei weitem, sie hat sich deshalb auch schon mit dem Thema Kredit eingehend befasst, wovon ich alles andere als begeistert bin.
Heute Abend scheint sie nach langer Suche zu der Einsicht gekommen zu sein, dass sie sich diesen Traum in naher Zukunft nicht wird erfüllen können und sagt, dieser Traum sei gestorben. Nach allem, was ich in den letzen Wochen und Monaten mitbekommen habe, glaube ich nicht, dass sie diese Idee so einfach verworfen hat, ich gehe eher davon aus, dass sie mit jedem Blick in den Spiegel unglücklicher werden wird.
Es ist komisch für mich, auf einmal in der Rolle des OP-Befürworters zu sein, wie gesagt, ich bin nicht der Meinung, dass sie eine OP nötig hat, aber am wichtigsten für mich ist, dass sie glücklich ist, weil ich sie wirklich von Herzen liebe.
Soll ich mich jetzt dafür stark machen, dass sie an der OP-Idee festhält?
Danke für eure Antworten...