Hallo,
ich muss mir hier meinen Schmerz von der Seele schreiben:
Ich (26) war bis gestern über 3 Jahre mit meiner Freundin (21) zusammen. Fast 2 Jahre führten wir eine Fernbeziehung, dann lebten wir ein halbes Jahr zusammen und danach hatten wir 4 Monate wieder eine Fernbeziehung. Ab August lebten wir wieder zusammen. Die Fernbeziehung war notwendig, da ich ca. 500 km entfernt studiere.
Natürlich gab es in der Beziehung kleinere Streitereien, die waren auch fast immer harmlos. Nach etwas mehr als einem Jahr machte sie mir einen Heiratsantrag. Ich sagte ja mit der Einschränkung, dass ich nach unserer Ausbildung/Studium (was im Sommer 2016 gewesen wäre) noch einen richtigen endgültigen Antrag machen werde. Wir haben immer viel unternommen. Ging zusammen in die Stadt oder spazieren, fuhren Fahrrad und besuchten Veranstaltungen. Letzten Herbst fragte sie mich beim Kuscheln ob ich nochmal ja sagen würde. Ich antwortete mit zögern mit ja, aber erst nach der Ausbildung. Das kam wohl negativ rüber, sollte es aber nicht, das erklärte ich ihr auch danach.
Seit Oktober hat uns der Alltag eingeholt. Die letzte große Unternehmung gab es zu dieser Zeit. Wir arbeiteten bzw. ich machte mein Praktikum und kam abends spät nach Hause, da ich täglich 3h mit dem Zug fahren muss. (Ich stand ursprünglich vor der Wahl in den Ort meiner Praktikumsstelle zu ziehen, wollte jedoch mit meiner Freundin zusammenwohnen und wir entschlossen uns beide, dass ich nicht wegziehe). Nach der Arbeit war ich gegen 18:30 Uhr zu Hause, ich kochte dann meistens für uns und wir saßen dann vor dem Fernseher und spielten mit dem Handy, aber richtig was haben wir nicht gemeinsam gemacht. An den Wochenenden haben wir entweder rumgehangen oder sie musste arbeiten (macht Ausbildung in der Altenpflege). Anfang Dezember meinte sie zu mir, sie wünsche sich noch in diesem Jahr (also 2015), dass ich ihr einen Antrag mache. Ehrlichgesagt habe ich darüber nachgedacht und mit dem Gedanken gespielt. Aber es kam anders...
Sie sagte nicht mehr "ich liebe dich" und jede kleine Berührung wurde negativ bewertet, selbst kleinste Zärtlichkeiten gab es nicht mehr. Dann am 4. Advent saßen wir wieder vor dem TV, sie zog sich unseren Partnerring aus und legte ihn vor mir auf den Tisch, dann ging sie in den Nachbarraum. Ich folgte ihr einige Zeit später und stellte sie zur Rede. Sie beachtete mich erst nicht. Dann fing sie heulend an zu sagen, dass sie nicht mehr viel empfindet und wir nichts mehr miteinander machen, sie keine Aufmerksamkeiten bekommt und sie sehr viel im Haushalt machen muss.
Nach einigem Gerede beschlossen wir, es weiter zu probieren und stellten u.a. einen Haushaltsplan auf. Wir unternahmen seitdem viel, gingen spazieren und essen, spielten Spiele und Wii. Ich massierte sie zweimal, das letzte Mal vorgestern, dort kam es auch zu Zärtlichkeiten. Das war richtig schön und ich dachte, es geht wieder aufwärts, auch da wir nun wieder miteinander kuschelten. In ihrem Handy steht seit ca. 1 Woche " Du gehst mir nicht aus dem Kopf" mit einem Herz, dies steht übrigens immer noch da.
Gestern Abend schrieb sie mir, sie müsse dringend mit mir reden und ich ahnte schon was kommt. Eigentlich hatte ich vor, uns einen Döner zum Essen mitzubringen, jedoch hatte sich das in dem Moment für mich erledigt.
Ich verbrachte die Nacht noch neben ihr im Bett. Wir konnten beide nicht schlafen und sie nahm dann meine Hand für einige Zeit und umarmte mich.
Ich habe die Hoffnung, dass es vielleicht wieder was wird, sie möchte abwarten und wir sollten erstmal auf Abstand gehen, wollen aber noch schreiben und uns vielleicht auch mal treffen.