alexus_12900916Hm, ich hoffe,
daß das hier keine allzu fiesen Erinnerungen in Dir aufwühlt und wie schrecklich Sehnsucht sein kann, weiß ich genau - wenn es auch nicht auf diesen Fall zutrifft.
Ich möchte dazu noch etwas erklären, was hier vielleicht noch nicht ganz deutlich geworden ist:
Er wohnt weit von mir weg und gesehen haben wir uns genau ein Mal, als er beruflich in Hamburg zu tun hatte über ein Wochenene.
Ich war vorher sehr gespannt, wie er nun genau aussieht (ist ja doch immer was anderes, alls auf Fotos, auch wenn in einem Dreivierteljahr viele zusammengekommen sind) und ob er von der Art her auch genauso ist, wie ich ihn aus dem Chat und vom Telefon her kannte.
Ich habe etliche Menschen zuvor getroffen, die ich online kennengelernt hatte und niemand davon entsprach dem Bild, daß ich mir von ihm gemacht hatte. Die Menschen können sich hier gut verstellen...
Also hab ich ihn aus dem Hotel abgeholt, wir waren Essen und dann bis morgens auf dem Kiez unterwegs - und genau wie im Netz war es auch in Natura, als ob wir uns schon ewig kennen würden.
Es hat in beiden Fällen nicht eine Minute der Irritation gegeben.
Ich hatte eigentlich einen ganz schlechten Tag, weil ich mittags mit meiner großen Liebe aus dem Urlaub zurückgekommen bin und mir in dem Moment ziemlich klar war, daß es vorbei ist.
Ich hatte die Wochen zuvor Frustfressen betrieben, sah aus, wie ein Hefekloß, bekam meine Haare nicht in den Griff und hatte aufgrund zweier vorhergehender Reisen keine gescheiten sauberen Klamotten mehr im Schrank - dazu noch diese Depri-Phase... Ám liebsten wäre ich einfach zuhause geblieben!
Und was passiert? Nach einer kurzen Begrüßung fragt er nach dem Urlaub und wie es da jetzt weitergeht, ich kotze mich aus, er macht seine Anmerkungen dazu - und mir geht es immer besser.
Eine Stunde später habe ich Tränen gelacht!
Morgens hab ich ihn wieder am Hotel abgesetzt und nichts ist passiert.
Selbst, wenn man die ungünstigen Umstände wegläßt, ist er niemand, der mich beim ersten Treffen dermaßen vom Hocker gehauen hätte, daß ich meine Augen nicht mehr hätte abwenden können.
Wenn man zwei Jahre überwiegend alleine ist, läßt man sich schon mal ab und zu in Gedankenspiele verwickeln, die durchaus verlockend sein können.
Und dazu kommt tatsächlich grenzenloses Vertrauen, daß ich sonst nur zu ganz wenigen Menschen (eigentlich nur zweien) habe.
Und ein Wissen, eine Mischung aus Instinkt und der Erfahrung, die ich mit ihm gemacht habe, daß alles irgendwie ein gutes Ende nimmt.
Im Moment würde ich von meiner Seite aus diese Pläne sofort beenden, wenn seine Freundin etwas merken würde.
Sicher nicht ohne Bedauern, vielleicht auch mit ein wenig Trauer, aber ohne verletzt zu sein.
Ich hab es hier in einem anderen Beitrag schonmal geschrieben, möchte es aber nochmal wiederholen:
Irgendwie scheint ihm an der ganzen Sache (und an mir) noch mehr zu liegen, als es umgekehrt der Fall ist. D.h., scheint nicht nur, sondern ich weiß das. Und das gibt mir ein relativ gutes und ruhiges Gefühl.
Ich habe nicht das Gefühl, mir ernsthaft Sorgen machen zu müssen.
Das kann ein böser Trugschluß sein, aber eigentlich kann ich mich auf mein Gefühl immer gut verlassen.
Liebe Grüße vom harten Kern, der im Notfall aber auch wirklich einen harten Kern hat!