Hallo zusammen,
ich befinde mich zur Zeit in einer emotionalen Zwickmühle und würde mich freuen wenn ich ein paar andere Meinungen hören würde.
Vorab meine Situation:
Ich bin Ende 30, seit 12 Jahren verheiratet und meine Frau entbindet unser drittes Kind in zwei Wochen. Die anderen beiden sind 7 und 4.
Unsere Ehe war immer schon recht kühl. Meine Frau tut sich offensichtlich schwer ihre Gefühle zu zeigen und körperliche Nähe beschränkt sich eigentlich schon immer auf gelegentliches Rücken Kratzern und etwa 1-2 Mal Sex im Monat. "Ich liebe dich" habe ich in unserer ganzen Ehe vielleicht zweimal gehört - ziemlich zu Anfang. Zu einem Bussi oder einer Umarmung muss ich sie fast schon nötigen. Beides wird nicht erwidert oder zu 90% abgelehnt.
Warum ich das solange mitmache? Sie hatte eine schwere Kindheit und ich vielleicht ein leichtes Helfersyndrom... Ich hatte immer die Hoffnung, dass es besser wird. Wir haben geheiratet. Um aus der Arbeitslosigkeit zu kommen habe ich kurz darauf einen neuen Job angenommen der unsere Ehe in eine Wochenendbeziehung drängte. Sie ging fremd, dass erste Kind kam. Ich entschied mich sie nicht sitzen zu lassen und hoffe, dass dieses Kind unsere Beziehung inniger macht. Fehlanzeige - es herrschte wieder Eiszeit aber mit besseren und schlechteren Zeiten. Wir zeugten nun die nächsten zwei Kinder, hatten zwischenzeitlich ein Haus und nun ist wieder eine extreme Phase, die mich daran erinnert wie ich mir eigentlich eine Ehe bzw. Beziehung vorstellen würde. Und das geht offensichtlich mit der meiner Frau ziemlich auseinander.
Nachdem sie mir bei einem Besuch bei ihren Eltern vor versammelter Mannschaft Gegen mein Schienbein getreten hat (Grund war, dass unser 4 jähriger beim rumalbern gestürzt ist und weinte) hatte ich eine Aussprache mit ihr. Ich sagte, dass mich das psychisch verletzt wenn sie sowas tut (geschlagen hat sie mich im Streit schon öfter, aber vor anderen ist eine neue Dimension). Was mich allerdings richtig geschockt hat war ihre Aussage, dass sie ihr Verhalten "in der Situation" richtig fand.
Ich liebe meine Frau, aber ich bin es leid in einer Eishöhle zu wohnen und vor allem, dermaßen verletzt zu werden... Ich bin ehrlich, ich will so eine Ehe nicht. Deshalb sage ich ihr, dass ich mit ihr zu einer eheberatung will. Sie schrie mich daraufhin an. "Ich entbinde in zwei Wochen! Danach habe ich Wochenbett. Da habe ich für so einen Scheiß keine Zeit!" - Original Aussage.
Ich fühle mich so schlecht. Einerseits habe ich hier eine Familie. Frau, bald drei Kinder, ein Haus und ein sicheren Job.
Andererseits glaube ich nicht, dass sich meine Frau ändern wird. Ich hätte gerne eine Frau die mir Zeugen kann das sie mich liebt. Die mich nicht nur weg stößt. Gerade im Streit zeigt sich sprichwörtlich die Bestie. Sie schreit, beleidigt, schlägt, zerstört Gegenstände... Ich hasse das und es verletzt mich. Momentan ist jede Tag ein Tanz um die rohen Eier. Jedes falsche Wort könnte die Bombe zum platzen bringen.
Ich würde mir gerne professionelle Hilfe holen. Da meine Frau auf "so einen scheiß" ja keine Lust hat, müsste ich da alleine hin... Wenn ich das meiner Frau sagen würde, wären die Höllentore wieder offen.
Was soll ich also machen? Heimlich hin? Das wäre nicht so leicht weil wir momentan beide Zuhause sind. Ich müsste sie belügen und einen anderen Grund nennen.
Und noch etwas. Ich habe panische Angst davor was passiert wenn ich mich trennen würde. Ich denke nicht nur ans finanzielle. Es wird mein Ruin, aber ich akzeptiere das. Mich belastet eher die Situation mit den Kindern. Ich liebe sie über alles und habe Angst, dass ich ihnen ihr kleines Herz damit raus reißen würde.... Hat hier jemand Erfahrung?
Danke für eure Zeit.