Hallo zusammen,
ich habe letztes Wochenende einen netten Mann kennen gelernt, mit dem ich in ein Gespräch über Beziehung verwickelt wurde. Ich möchte noch hinzufügen, dass er wirklich ein netter Kerl war, der offenherzig mal aus dem Nähkästchen plauderte:
Sein Statement war, dass es in einer Beziehung noch immer ganz klare Rollenverteilungen geben müsse, auch wenn es niemand wirklich ausspricht oder wahrhaben will.
Er meinte jedoch damit nicht, dass Frau kocht und putzt und der Mann arbeiten geht, sondern dass der Mann in gewissen Sinne in der Beziehung der Entscheidungsträger sein möchte. Er geht hierbei davon aus, dass trotzdem beide Partner noch ein eigenes Leben führen, ihren Hobbys und Berufen nachgehen und eigene Freundschaften pflegen, aber auch gerne zusammen kochen, verreisen, gemeinsame Freunde haben usw. Also eigentlich eine ganz normale Beziehung.
Wenn es dann aber zB darum geht, dass der Mann den Job wechselt und hierfür 250 km umziehen muss, dann würde er erwarten, dass die Frau mit ihm mitgeht und ihren Job dafür aufgibt und sich dort dann einen neuen Job sucht, aus dem einfachen Grund, weil Frauen einfach nicht so karrierefixiert und dominant seien und doch weniger das Gefühl bräuchten, in der Beziehung die Hosen anzuhaben. Auch würde ein Mann es einfach wollen, dass die Frau ihn um Hilfe bittet, ihm diese dankt und ihn ein wenig anhimmelt aufgrund seiner Stärke und seines Geschlechtes.
Es geht hierbei, wie hoffentlich klar geworden ist, nicht darum, dass der Mann die Frau unterdrücken sollte oder über sie bestimmt, nein, er meinte, dass natürlich jeder in einer Beziehung zu seinem Recht kommen müsse, aber dass die Grundeinstellung der Geschlechter einfach immer noch eine gewisse Rollenverteilung in der Beziehung verlangen würde, weil diese durch die Genetik einfach so festgelegt sei und wenn eine Beziehung funktionieren soll, dann müssten Mann und Frau sich das bis zu einem gewissen Grad einfach klar machen.
Nun meine Frage, unterteilt an Geschlechter:
:arrow: An die Mädels:
Habt ihr so eine Einstellung bei Männern oder gar bei euch selbst schon ein Mal wahrgenommen oder sogar darüber mit einem Mann gesprochen? Denkt ihr, dass es tatsächlich ein gewisses Rollenverteilen in der Beziehung geben sollte oder dieses genetisch in uns programmiert ist? Und lebt ihr ein solches Rollenverhalten in euren Beziehungen oder versucht ihr es bewusst einzusetzen, zB im richtigen Moment das Richtige sagen, vielleicht am besten noch vor seinen Freunden?
:arrow: An die Männer:
Könnt ihr das Statement von diesem Mann unterschreiben? Möchten Männer tatsächlich ein wenig von ihren Freundinnen angehimmelt werden und würdet ihr erwarten, dass ihr in wichtigen Entscheidungen wirklich das letzte Wort habt? Würde es euch gefallen, wenn eure Freundin euch zu einem gewissen Grad anhimmelt und dass das vielleicht auch gerade dann auffällt, wenn eure Freunde dabei sind? Würdet ihr es mögen, wenn eure Freundin euren Freunden gegenüber äußern würde, dass ihr es seid, der in eurer Beziehung die Hosen anhat? Oder wäre es euch eher peinlich und ihr würdet euch fühlen, als würdet ihr die Frau unterdrücken? Oder ist es euch schlicht egal?
Ich betone noch einmal, dass es hier nicht darum geht, dass einer den Macho heraushängen lässt und seine Frau/Freundin unterdrückt, schlecht behandelt oder Dinge verbietet, sondern darum, ob auch oder gerade in einer gesunden Beziehung ein gewisses, einheitliches Rollenverhalten geben muss/sollte.
Viele Grüße!