Ich hatte auch ...
... ein glückliches Leben bestellt.
Hallo Birgit und Rennschneckchen,
das einzige was mir momentan ein kleines Lächeln auf die Lippen zaubert, sind eure Zwie"gespräche", die ich amüsiert mitlese. Ja, mir geht es schlecht, so richtig schlecht. Vor 3 Jahren, da dachte ich, ich hätte meinen Traummann, den Mann für's Leben, sozusagen das Sahnestück kennengelernt. Irgendwie weist unsere Anfangsgeschichte verblüffende Ähnlichkeit mit den Anfängen von Rennschneckes Beziehung auf. Es war bei uns so, dass er mir zuerst den Mund wässrig machte, dann sich doch dafür entschieden hat, zu seiner Frau zurück zu kehren (die ihn betrogen hatte, er ihr aber nochmal eine Chance geben wollte, wegen des Kindes!!), nicht ohne vorher noch einen Abstecher zu einer "Bekannten" und noch zwei-, dreimal bei mir zu machen. Drei Monate lang hörte ich dann nichts mehr von ihm, bis eines Tages im Januar 2003 das Telefon klingelte. Auf dem Display sah ich, dass es eine Handy-Nummer mit österreichischer Vorwahl war. Ich wusste genau, dass nur er es sein konnte und mit dem Abnehmen des Telefons nahm mein Schicksal seinen Lauf. Ja, ich ließ mich wieder von ihm einlullen.
Wisst ihr, was passiert war? Seine Frau hatte die Affäre mit ihrem Lover wohl nie ganz beendet und an Weihnachten hat er das mitbekommen. Dreimal könnt ihr euch denken, wer die nächstbeste Wahl war. Naja, wie auch immer, bald darauf ist er bei mir eingezogen und ich war erst einmal glücklich. Nach und nach kamen einige Lügengeschichten heraus, er ließ Post verschwinden etc. Es stellte sich heraus, dass er außer seinem Privatkonkurs (von dem ich wusste) noch weitere "Altlasten" mit sich herumtrug, unter anderem auch das uneheliche Kind, für das er Unterhalt hätte zahlen sollen. Das alles ließ sich natürlich auf Dauer nicht vor mir verheimlichen. Die ganzen Lügereien stellten unsere Beziehung sozusagen von Anfang an auf eine harte Probe. Wir stritten deswegen natürlich viel, da ich fand, er könne mir doch vertrauen. Er zeigte, aufgrund der vielen Streitereien, Interesse an einer anderen Frau, die angeblich so verständnisvoll war, von seinen finanziellen und sonstigen Problemen hat er ihr sicher nichts erzählt, nur was er für einen bösen verstrittenen Teufel zu hause hat, der Arme. Natürlich ging auch das nicht ohne die "notwendigen" Lügen ab. Jedenfalls, auch diese Hürde meisterten wir und fanden wieder zusammen. Er begriff, dass er mir vertrauen konnte. Es lief dann ca. 1 Jahr lang harmonisch, bis ihm mal wieder einfiel, dass er seine "Probleme" mit einer Arbeitskollegin besprechen musste, die ja wieder ach so viel Verständnis für ihn zeigte, die Lügerei ging von vorne los, irgendwann kam es heraus und gab natürlich weiteren Streit, weshalb er sich dann an die oben erwähnte alte Bekannte wandte, mit der er schon zu Ehezeiten und vor meiner Zeit etwas gehabt hatte. Dort verbrachte er auch 2-3 Wochenenden, natürlich ohne, dass da etwas gelaufen wäre und mit den üblichen Lügereien, er sei bei einem Arbeitskollegen etc.!! Noch einmal rauften wir uns zusammen und mühsam baute ich mein total zerstörtes Vertrauen wieder auf. Im Januar diesen Jahres nahm er dann wieder Kontakt zur alten Bekannten auf, wieso auch immer, brach diesen aber wieder ab, und ich glaube, jetzt ist sie weg gezogen. Im Juni kam eine weitere Lüge heraus (da ging es aber nicht um eine Frau), nichtsdestotrotz blieb ich immer noch standhaft.
In der letzten Zeit hatten wir deshalb wieder vermehrt Streit, da ich ihm aufgrund der letzten Aktion einfach nur noch misstraue. Und nachdem er jetzt mir wieder eine Story erzählt hat, weil er ca. 70km mit dem Auto (und ca. die selbe Strecke an einem anderen Tag mit dem Motorrad) gefahren war, die ich nicht nachvollziehen konnte, zerbrach in mir etwas. Es war der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte, ein kleiner Tropfen nur. Er könnte ja wirklich nur eine Tour gemacht haben und mit dem Auto den Chef irgendwo hin gefahren, aber soll/muss ich das nach dieser Vorgeschichte noch glauben? Die ganzen Lügereien, Verletzungen der vergangenen insgesamt 3 Jahre laufen jetzt vor meinen Augen immer wieder ab wie ein Film. Ich kann ihn nicht mehr anfassen. Wenn er aus dem Haus ist und ich meine Ruhe habe, geht es mir besser, als wenn er da ist. Ich vermisse ihn nicht mehr, bin nur noch erleichtert, wenn er nicht da ist und mich löchert.
Ich muss noch dazu sagen, dass ich wirklich alles für ihn getan habe. Der Privatkonkurs ist im Griff, nachdem er, vor er mit mir zusammen war, fast zwei Jahre lang keine Raten gezahlt hatte und diese sich natürlich entsprechend erhöht hatten. Eine Haftstrafe wegen Unterhaltspflichtverletzung ist abgewendet. Ein Vaterschaftsverfahren wegen des unehelichen Kindes, das aller Wahrscheinlichkeit nach gar nicht von ihm ist, läuft. All das hab ich in die Wege geleitet und ihn dabei nach besten Kräften unterstützt. Einmal haben sie ihn sogar nach einer Gerichtsverhandlung in Österreich in den Knast gesteckt, weil er Strafgelder nicht bezahlt hatte. Ich habe innerhalb von 16 Stunden (also quasi über Nacht) 1100 aufgetrieben und ihn da wieder rausgeholt, bei seiner Arbeit angerufen und etwas vorgelogen, damit er seinen Arbeitsplatz nicht verliert.
Was muss Frau sich noch alles antun, und sich dann noch, wenn sie nicht mehr will, nicht mehr kann, einfach keine Kraft mehr hat, auch noch beschimpfen lassen?
Ich danke euch, wenn ihr meinen Beitrag gelesen habt und würde mich freuen wenn ihr mir auch ein bisschen was von eurem Beistand und Trost zukommen lassen würdet.
Traurige und liebe Grüße
Watte