Ihr Lieben!
Erst einmal vielen lieben Dank für soooo viele Antworten, die ich sehr interessant finde - unterschiedliche Meinungen sollen ja den Horizont erweitern :-).
So...der Stand der Dinge ist Folgender: Bis dato wollten wir ja Anfang Oktober gemeinsam in ein Haus ziehen. Vor ein paar Tagen sagte mein Freund, er wolle sich evtl. ein Zimer in Nähe seiner Schule nehmen, damit er sich mal in den Freistunden zurückziehen kann (wäre zu weit, nach Hause zu fahren). Vielleicht würde er dort auch mal übernachten, er fand, wir hatten bislang keine Zeit, jeder für sich die langjährigen, hinter uns liegenden Beziehungen zu verarbeiten.
In diesem Punkt stimme ich zu. Dazu sei aber gesagt, dass ich im X-Mal, als er noch zuhause mit seiner Frau wohnte, sagte, dass er sich doch mal um ein Not-Domizil kümmern möge, denn das wäre gut, wenn er sich von seinetr Frau trennt. Nun, es kam zur Trennung - und er kam zu mir, weil er nix anderes hatte. Mir ist das auch alles viel zu schnell gegangen, immerhin war da mein Mann erst 12 Tage ausgezogen.
Nun, vor 6 Tagen suchten wir gemeinsam etwas nicht ganz billiges für das Haus aus, wofür wir die Kosten teilen wollten.
Vorgestern sagte er, er hätte sich ne kleine Dachwohnung in Nähe der Schule angesehen, die er haben könnte.
Mich hat das umgehauen. Erst wars ein Zimmer, nun ist es eine Wohnung. Hab ihn gestern darauf angesprochen, dass ich das Gefühl habe, dass unser gemeinsames Ziel nicht mehr existiert.
Er sagte mir, dass er Angst vorm Scheiteren des Zusammenlebens hat und dass er wohl ein wenig ängstlich sei, ob wir alles gut hinkriegen würden.
Ich bin total verunsichert. Soll ich ihm den Freiraum lassen, diese Wohnung zu mieten (er fragte mich, ob das klappt, an 2 Orten zu wohnen, mal bei sich, mal bei mir im Haus) - oder soll ich ihm sagen, dass er sich bitte entscheiden möge: entweder will er mit mir leben und das heisst dann auch, dass wir uns gemeinsam allen uns betreffenden Schwierigkeiten stellen, oder er lebt in seiner Welt und hat nicht das Problem, dass ich mal eine rauche.
Ich bin echt halb platt, wie jemand innerhalb von einigen Tagen alles kippt. Ich finde, er kann nicht alles haben wollen.
Wir haben einen irrsinnig langen schweren Weg von 8 Monaten hinter uns, bis wir beide uns von unseren Partnern trennten, um gemeinsam unser Leben zu starten.
Jetzt, nach 7 Wochen des Zusammenlebens unter unnormalen Umständen in einer halbrenovierten Wohnung, die auch nicht mehr mein Zuhause ist...sieht er, dass ich auch Macken habe und dass nicht alles wie im Bilderbuch klappt.
Wie denn auch???
Meine Frage an Euch: soll ich lockerlassen oder ihm deutlich machen, dass ich für vieles Verständnis habe...aber nicht damit leben kann, wenn er sich zurückzieht?
Soll ich ihn bestärken, diese Wohnung zu mieten und ihm zeigen, dass ich ihn nicht unter Druck setzte (ihm aber auch nicht hinterherrenne!)??
Er meint ja, er hat für vieles nicht mehr so die Zeit, was erfrüher hingekriegt hat und ihm fehle auch viel Kraft...
Glaub ich ja, aber seine Zeiteinteilung ist einzig und allein sein Ding...und wer, bitte, fragt mich, woher ich die Kraft nehme???
Ich hab mich noch "nebenbei" um die neue Wohnung für meinen Mann gekümmert und mit ihm den gesamten Umzug gemacht...
Irgendwie hab ich das Gefühl, dass sich mein Freund von "Befürchtungen" lenken lässt, mit mir zusammenzuziehen.
Ich liebe ihn sehr - aber ich möchte eine Grundgewissheit haben, dass er mich liebt (er sagte ,er hat im Moment Probleme, liebe Worte zu sagen?!?)und dass er sich auf sein Leben mit mir freut.
Oder braucht er echt einige Zeit, um sich über seine langjährige Beziehung klar zu werden???
WAS soll ich tun??? Ich möchte ihn nicht unter Druck setzten, aber ich möchte auch nicht die dumme kleine Gans sein...