viana_18586767Danke fuer die Info. Sorry, bin etwas spät dran.
Das hoert sich schon horrormäßig an und hat bestimmt einen großen Einfluss auf seine Psyche. Ich kann gut nachempfinden wie es euch geht. Wir hatten das letzte Jahr eine ähnliche Situation.
Mein Mann hatte letztes Jahr im April einen Herzinfarkt und hatte danach eine Operation am offenen Herzen.
Man hat uns im Krankenhaus gut auf die psychischen und emotionalen Folgen des Infarkts und der OP vorbereitet.
Wir wussten also was auf uns zukommt. Die psychologische Betreuung, in die ich mit einbezogen war, hatte er auch von Anfang an.
Es war trotzdem schwer. Die Psyche wird wirklich in Mitleidenschaft gezogen.....dabei geht es darum dass man so massiv mit der eigenen Sterblichkeit konfrontiert wird, um die Schmerzen, um die Hilflosigkeit, und einige andere Dinge.
Obwohl wir schon im Krankenhaus und vor der OP im KH mit Ärzten und Therapeuten drueber geredet hatten, dass sich emotional fuer ihn wahrscheinlich einiges ändern wird war es nicht einfach damit umzugehen.
Mein Mann sagt immer er hat nach dem Infarkt und der OP Gefuehle empfunden, und in einer Intensität, die er vorher gar nicht kannte.
Wir mussten lernen das zu kommunizieren. Er musste lernen mir zu sagen, wenn diese Gefuehle....oft Angst, Hoffnungslosigkeit, manchmal auch Ärger ohne äußeren Grund.....kamen.
Anstatt das zu unterdrücken oder dem anderen nicht Bescheid sagen warum er wütend oder traurig ist haben wir offen darueber geredet.
Wenn ich ihn z.B. ganz normal angesprochen habe hat er mir oft geantwortet...ich kann das im Moment nicht, ich fühle mich gerade sehr verzweifelt oder ärgerlich. Es hat nichts mit dir zu tun. Dann haben wir oft lange drueber geredet, immer mit dem Wissen, dass diese Gefühle aus ihm kommen und niemand verantwortlich ist.
Wenn dein Mann diese schlimmen Schmerzen hatte und weiterhin mit der Angst lebt, dass es immer wieder passieren kann ist das im Moment vielleicht eine Art posttraumatische Belastungsstörung.
Ihm Schuld zuzuweisen? Er hat keine Schuld an seinen Gefühlen und an seinem psychischen Befinden. Aber er hat eine Verantwortung sich darum zu kümmern, dass es wieder besser wird.
Holt euch Hilfe dazu. Ich kann ganz ehrlich sagen...ohne Hilfe und ohne das Wissen woher es kommt wäre es sehr viel schwieriger fuer uns gewesen.
Mein Mann hat auch jetzt noch Tage an denen es ihm nicht so gut geht. Wenn das der Fall ist sagt er meisten....ich habe mal wieder Gefühle. :lol: Dann reden wir drüber, oft gehen wir spazieren und reden dabei.
Das hilft. Die “Gefühle” kehren zum Normalzustand zurück.
Ich würde an deiner Stelle meine Ehe nicht als gescheitert betrachten. Lass ihm seine Auszeit haben. Nehmt euch Zeit zu reden...ohne Kinder, nur ihr zwei.
Sag ihm, du bist fuer ihn da wenn er sich Hilfe holt und bereit mit ihm durch diesen Prozess zu gehen.
Das kann schon wieder werden.