;-)
Klingt für mich, als seist du klug und feinfühlig, aber schlecht geerdet.
Das ist kein Verbrechen oder notwendigerweise gleich "krank"; du bist in einem Lebensabschnitt, der enorm viele Entwicklungsaufgaben gleichzeitig beinhaltet- das dauert einfach, bis man ein hinreichend stabiles Fundament für sich gebildet hat!
Wenn ich dir was raten sollte, wäre es das: Trau' auf dein gut ausgeprägtes Gespür für dich und deine Intuition und richte dich weniger nach "außen"- du merkst, dass du dich in engen Bindungen schnell in Mist verstrickst, also ist DAS das Thema, an dem du arbeiten solltest.
Es ist doch völlig egal, wie nun genau die Schublade heißt, in die du es dringend für dich sortiert haben willst; Narzissmus, Borderline, whatever- das sind Persönlichkeitsstörungen; deine Persönlichkeit ist aber noch gar nicht fertig gebaut!
Das ist nicht ungewöhnlich für 19. Aber wenn du sie quasi künstlich stabiler "machen" willst, indem du dich auf andere Leute "aufstützt", fällst du in regelmäßigen Abständen damit auf die Fresse- und das SPÜRST du halt auch sehr deutlich. :-/
Das ist aber prinzipiell was Gutes! Du musst nur lernen, nach deinem Gespür zu handeln; und das ist nicht immer plüschig, weil es dich mit den Aspekten deines Selbst konfrontiert, die noch nicht so ganz "fertig" sind.
Sprich: Wenn du lügst und manipulierst, um dein Verlustangstthema zu umschiffen- kommst du langfristig nicht voran.
Egal, ob der andere das merkt oder nicht- du schädigst dich selber damit, weil DU es weißt und dich so nicht wirklich selber wertschätzen kannst.
Das ist aber die Ausgangsbasis für stabile Beziehungen- wenn du dich nur was "wert" fühlst, wenn dein Gegenüber dich vergöttert und, tut er es nicht, dafür sorgst, dass er sich scheisse fühlt, kommst du in einen total destruktiven Teufelskreis.
Am Ende geht es in die Brüche, du bist wieder auf dich selber zurückgeworfen und hast das Gefühl, mit aller geballter Anstrengung dennoch gescheitert zu sein- wenn du den Weg runter gehst, wirst du langfristig instabiler statt geerdeter werden.
Stattdessen: Lern als erstes, DICH auszuhalten und für dich selber zu sorgen- materiell, emotional und überhaupt.
DAS sollte dein Fokus sein- wie kannst du dich selber stabilisieren, wenn es dir "schlimm" geht; ohne Applaus von außen?
Was tut dir gut, was stärkt dich, was machst du gerne- was hilft dir beim Sortieren, welche Fähigkeiten an dir schätzt und magst du und was möchtest du für eine Persönlichkeit werden?
Was soll einen festen Platz in deinem Alltag haben, wie pflegst du eine Freundschaften, deinen Körper, deine Seele, wo kannst du dich so zeigen, wie du dich wirklich fühlst, worin dich gut ausdrücken, womit dich trösten, wenn alles doof ist- etc. etc.
Werde dir da selber in Ruhe klar drüber und gib' dir mehr Zeit- man kommt am schnellsten voran, wenn man sein eigenes Tempo gefunden hat und respektiert; nicht, wenn man sich an irgendwem "festsaugt" und hofft, dass man da jetzt einfach wohnen bleiben kann. Früher oder später taucht schon der passende Beziehungspartner auf, der das schätzt, was du WIRKLICH bist- und den auch du als individuellen Charakter schätzt, nicht (nur) als "Fanclub" oder "Halt" für deinen noch fragilen Selbstwert.
Und bis du so weit fertig zu Ende gebaut bist- mach' mal halblang und übe dosiert, mit dir alleine zu sein (natürlich ohne deinem Partner hintenrum unterzuschieben, dass du dich jetzt aber ganz mies fühlst, weil er immer so kalt und distanziert ist, etc. etc. ;-) ).
Das macht nämlich letztlich unabhängiger- und das fühlt sich viiel besser an als tricksen und sich-unentbehrlich-machen; believe me.
LG Sue