Liebe gofeminin- Gemeinde,
Ich habe ein großes vermutlich psychologisch bedingtes Problem mit meinem Exfreund.
Situation ist folgende: Ich muss mich schon schämen darüber zu reden, keine Ahnung, was mit mir los ist. Ich fang einfach mal von Anfang an und bin zu 100% ehrlich, was mir nicht ganz einfach fällt in dieser Situation.
Also erstmal: bei meinem Exfreund handelt es sich auch um einen langjährigen guten Freund. Wir hatten den gleichen Freundeskreis und er ist als einer der weniger Männer bei uns geblieben (sagen wir, ich hatte die güte diesen unmotivierten und lebensfremden Menschen bei uns aufzunehmen, der ansonsten keine Freunde gehabt hätte- das kann ich erst nach meiner Erkenntnis über ihn sagen). Wir hatten ein halbes Jahr bevor wir zusammen gekommen sind schon einmal Sex, allerdings er volltrunken und recht gut angetrunken. Das ist wirklich das einzige Mal, das ich SEHR bereue. Auf jeden Fall gab es danach dieses typische "ich habe mit meinem besten freund geschlafen" auf und ab zwischen Freunden, wie es halt so ist. Ein halbes Jahr später sind wir dann (nachdem ich zwei Monate lang eine andere Beziehung hatte- ja es ist kindisch in meinem Alter (18) zweimonatige Beziehungen zu führen, aber nachdem ich mit meinem ersten Freund (ich war damals 13, 15 als wir uns getrennt habe) getrennt habe, bzw. er mich für eine andere verlassen hat, kann ich mich nicht mehr richtig verlieben-... soweit dazu) zusammen gekommen. Es war nicht besonders spektakulär (was habe ich auch anderes erwartet). Wir haben in der Zeit unser Abitur geschrieben und es ist eben folgendes "passiert": Zum einen habe ich sehr gerne Sex und mit einem festen Freund bzw. einer guten Affaire auch gerne oft. Er ist aber psychische Jungfrau gewesen, behauptet er. Er hatte zwar schon zweimal davor Sex, hat sich aber, so wie ich sein etwas dümmlich klingendes Gestammel (sorry für meine Unsachlichkeit... die Gefühle) interpretiert habe. Auf jeden Fall haben wir dann nach knapp zwei Monaten Sex gehabt. Es tut mir leid für alle Teilnehmer und alle Leser das hier preisgeben zu müssen, aber ich denke, sonst kann mich keiner verstehen (falls das überhaupt jemand kann und ich nicht völlig abgedreht bin). Folgendes: Er ist genau das Gegenteil von dem, auf das Ich stehe. Er ist unrasiert, er schwitzt wie ein Tier (und das bei einer völlig behaarten Brust...?!) und er war nach etwa 30 Sekunden fertig, hat sich aber aufgrund seiner Schüchternheit nicht getraut was zu sagen und dann halt so weiter gemacht. Es fällt mir echt schwer das zu schreiben und ich gebe eigentlich auch nicht gern Intimitäten preis, aber es belastet mich. Sehr. Also zusammengefasst war es grauenvoll. Gott verzeihe, dass er Unerfahren ist, aber seitdem kann ich nicht mehr an ihn denken, nicht mehr mit ihm reden oder über ihn reden oder sonst irgendwas tun, was mit ihm zusammenhängt, ohne angeekelt zu sein und ihm am liebsten große Schmerzen zufügen zu wollen (okay, ich klinge wie ein Psychopat).
Wir haben uns auf jeden Fall dann getrennt (bzw. ich habe ihm verklickert dass ich das nicht mehr kann) und das kurz vor dem Abitur (Gott sei mir Gnädig). Gut, zu dem Schlechten Sex gibt es zu meiner Verteidigung noch ein paar weitere Punkte (oder zumindest einen): Seine Persönlichkeit. Wie bereits erwähnt, ist er total schüchtern. Ja, ich habe jeden ersten und auch jeden weiteren Schritt gemacht, nichtmal als wir uns getrennt haben, hat er irgendwas groß dazu gesagt (hier stellt sich die Frage: Schüchternheit oder mangelnde Intelligenz- keine Beleidigung, sondern wirklich eine Vermutung... allerdings war er auf dem Gymnasium, wenn auch nicht besonders glorreich hat er, soweit ich es mitbekommen habe, sein Abitur (ohne Bravur) bestanden). Dazu kommt, dass er noch langweiliger als davor geworden ist, als wir zusammen waren. Meistens zockt er eigentlich nur oder streichelt seine Katzen (klingt jetzt einfühlsam, ist aber in meinen Augen lange nicht so süß wie es sich anhört). Er hatte meistens wenig beizutragen, meistens wenig Interesse. Kurz und Knapp: Man kann einfach nicht anständig mit ihm reden.
Was das größere Problem ist: Er hat jetzt keine Freunde mehr und nach langen Gesprächen mit Mitgliedern meines (und seines ehemaligen) Freundeskreises (er hat sich seitdem nicht mehr gemeldet und laut Zeugenaussagen meines Bruders, der Nachhilfeunterricht bei seiner Mutter hat und gelegentlich einen Blick in sein Zimmer werfen kann, zockt er nur noch) haben wir beschlossen, anzunehmen, dass er so schnell keine neuen Freunde findet (was sich bis jetzt auch bewahrheitet hat). Und ich will und kann nicht mit ihm reden (was in meinen Augen, ohne eitel wirken zu wollen, auch seine Aufgabe ist).
Auf jeden Fall habe ich sämtlichen Kontakt abgebrochen und fühle mich nach wie vor angeekelt und abgestoßen bei dem Gedanken an ihn, sowie ich immernoch das Bedürfnis habe, ihm weh zu tun.
Jah, danke für alle, die sich da durch gequält haben und jetzt noch einen klugen Rat haben.
Liebe Grüße :BIEN: