Liebe Community,
Ich weiß mir nicht mehr zu helfen und möchte gerne andere Meinungen als die aus meinem Freundeskreis einholen:
Meine Freundin und ich schaffen es nicht uns sexuell weiterzuentwickeln, was mir aber sehr wichtig wäre. Sie stört das nicht allzusehr, ich spreche es aber immer wieder an und sage ihr auch dass das ein Thema ist das mich weiterhin beschäftigen wird und ich da nie ganz locker lassen werde.
Zur Situation:
Wir haben im Bett immer die gleichen Stellungen: Missionar, Doggie und ab und zu bläst sie mir einen.
Was mich daran stört ist, dass es dabei nie ausschließlich um ihre Bedürfnisse geht.
Sie hat auch sehr sehr lange gebraucht, bis sie überhaupt mal locker lassen konnte und überhaupt gekommen ist.
Wir sind mittlerweile 6 Jahre zusammen und leben sogar schon ein paar Monate länger zusammen (aus Mitbewohner wurde mehr ;)).
Wenn ich das Thema während der ersten 4-5 Jahre unserer Beziehung angesprochen habe, hat sie sofort abgeblockt. Ich versuche wirklich immer sehr einfühlsam mit ihr zu reden um herauszufinden warum sie sich selbst und besonders ihren eigenen Körper so sehr hasst.
Einmal habe ich vorgeschlagen, dass wir gemeinsam zu einem Sexualtherapeuten gehen (ich habe einige Jahre Therapie hinter mir, die mir unglaublich gut getan haben - das ist jetzt aber auch schon ein paar Jahre her. Möchte nur deutlich machen wie positiv ich einer Therapie gegenüber eingestellt bin). Daraufhin ist sie wutentbrannt vor mir wegmarschiert und hat mich angeschrien, dass ich offenbar meine sie sei verrückt und hätte ein Riesenproblem, weil ja nur Menschen zum Therapeuten gehen, die psychische Probleme hätten und das was wir haben sei kein großes Problem.
Nun ja, ich habe ihr trotz ihrer starken Reaktion ganz vorsichtig gesagt, dass mich das immer beschäftigen wird und ich da nur zeitweise schweigen werde, über kurz oder lang wird das Thema aber von mir angesprochen.
Nach dieser Reaktion habe ich dann wieder ein paar Monate lang nichts gesagt und zeitweise kann ich es sogar wirklich vergessen oder darüber hinwegsehen, weil ich alles andere an ihr wirklich gerne habe. Ihr Temperament gefällt mir, ihre ganze Art, ich bin mir sicher dass sie eine sehr gute Mutter sein wird und ein absoluter Familienmensch ist. Eine Familie zu gründen ist auch eines meiner Lebensziele, also passt eigentlich alles außer eben der Sex.
Wir haben beide eine ähnliche Ausgangssituation was Sex betrifft, ich habe sie miteingeschlossen mit 3 Frauen, sie mit 2 Männern geschlafen und geknutscht haben wir ungefähr mit gleich vielen. Wir sind also beide nicht sehr umtriebig gewesen, bei mir lag es sicher auch daran, dass es mir während der Pubertät und im jungen Erwachsenenalter (oder bin ich da immer noch drin :), bin mittlerweile 31...) so schlecht ging und fürs andere Geschlecht kein Platz da war obwohl der Wunsch so groß war.
Sie ist mit ihrer ersten Beziehung im Fettnapf gelandet: Ihr Ex hat ihr ständig gesagt, dass sie abnehmen soll (obwohl sie damals eh schlank war) und trainieren gehen soll und auch ansonsten einfach schlecht behandelt (keine körperliche Gewalt).
Letztens habe ich wieder einmal das Thema Sex angesprochen und dass mir das so wichtig ist, dass sie lernt mal nur auf ihre eigenen Bedürfnisse zu achten, überhaupt mal ihre eigenen Bedürfnisse als wichtig anzusehen weil sie das nämlich sind. Ich führe in solchen Situationen immer einen Monolog und habe das Gefühl mir hört ein kleines Mädchen zu, ich habe das Gefühl ich schaffe es wirklich durchzudringen und dass es gut ist ihr klar zu sagen worums geht, aber wissen tu ich es natürlich nicht, weshalb ich immer wieder nachfrage, ob das wirklich zutrifft was ich da rede... Bisher wars eigentlich immer so dass sie das auch so oder sehr ähnlich gesehen hat. Aber es kommt dann nie wirklich was von ihr, sie hört nur zu und ich merke wie es in ihr arbeitet, wie sehr sie innerlich gerade mit sich kämpft und irgendwie bekomme ich das Gefühl dass sie sich extrem zurückhält.
Ich habe den Eindruck dass sie nach wie vor den Aussagen von ihrem Ex glaubt: Sie sei dick, hässlich, der Körper einfach ekelerregend. Mit ihm war sie übrigens circa 4 Jahre zusammen und hat Schluss gemacht - er hat ihr dann nachgeheult.
Es ist eigenartig, weil diese Zurückhaltung überhaupt nicht zu ihrem restlichen Wesen passt. Sie ist temperamentvoll, lebenslustig, lacht herzlich und viel und eigentlich nie depri drauf.
Wir haben vor kurzem ein Haus gekauft und gemeinsam einen Kredit aufgenommen, wir arbeiten beide in fixen Jobs, ich bin Grundschullehrer und kann daher sehr gut mit Kindern und habe außerdem einen absolut sicheren Job. Also Sicherheit und gute Zukunftsaussichten gibt es in unserer Beziehung genug, was ihr auch sehr gut tut, sie ist definitv ein Mensch der viel Sicherheit braucht.
Ich habe ihr gesagt, wie wichtig es mir auch ist, dass wir uns sexuell weiterentwickeln.
Was ich mir wirklich wünsche ist dass sie ihr Temperament, dass sie in allen anderen Lebenssitationen täglich zeigt, auch im Bett mal rauslässt und sich nicht immer zurückhält.
Wie gesagt, es ist schon deutlich besser geworden, sie bricht nicht mehr in Tränen aus und geht auch nicht mehr so sehr in eine Abwehrhaltung wenn das Thema angesprochen wird, aber zurückhalten tut sie auf jeden Fall etwas.
Sie hat mir einmal auf der leeren Autobahn einen geblasen (war ein Lebensziel von mir das mal erleben zu dürfen) und auch ein oder zweimal anal versucht (auch ein Wunsch von mir), aber das ist es ja: Ich bemühe mich meine Wünsche zu äußern, was mich manchmal auch Überwindung kostet, aber sie gesteht sich noch nicht einmal Wünsche zu. Nur die Missionarsstellung, da kann sie kommen, das gefällt ihr und das wars dann aber auch.
Mir gefällt diese Stellung auch gut und oft haben wir schöne gemeinsame Erlebnisse im Bett, aber es wird eben monoton.
Auch wenn ich versuche, sie von mir aus in den Mittelpunkt zu stellen (weil von ihr verbal nichts kommt), stoße ich sofort an Grenzen: Ich darf sie nicht lecken, weil mein Bart sie kitzelt, dass ich ihn abrasiere möchte sie aber auf keinen Fall (würde ich auch nicht so gern machen, da ich uns beiden ganz gut mit Bart gefalle).
Wenn ich sie sanft am Nacken küssen möchte, hebt sie die Schultern hoch, so dass ich nicht mehr an sie herankomme, weil sie sofort am ganzen Körper eine Gänsehaut bekommt.
Ich bin ob meiner mangelnden Erfahrung sicher kein absoluter Casanova, aber deswegen versuche ich mich mit Freunden so oft es geht auszutauschen (da sind einige mit deutlich mehr Erfahrung als ich dabei) und frage euch was ihr dazu meint bzw. nach Ideen, was ich noch versuchen könnte.
Achja, einen Vibrator habe ich auch gekauft und versucht ihn mit ihr gemeinsam einzusetzen/damit zu spielen. Nach ein paar Wochen vergeblichen Versuchens liegt er jetzt schon seit längerem unberührt am Nachttisch.
Puh, allein mir das von der Seele zu schreiben hat schonmal gut getan, jetzt bin ich wirklich auf eure Antworten gespannt.