Also, ich verstehe EUCH nicht...
Natürlich ist so eine neue Partnerschaft immer erstmal etwas, was Kinder, die sowieso schon in einer besonders schwierigen Situation leben, noch zusätzlich verdauen müssen- und ich kann es sehr gut verstehen, dass man es sich als Vater oder Mutter gut überlegt, wann man den oder die neue Partnerin vorstellt und auch am besten, wie.
Es macht sicher wenig Sinn, Kinder zusätzlich auch noch alle paar Wochen mit potentiellen neuen Partnern zu konfrontieren und ich bin selbst der Meinung, man sollte zur Genüge prüfen, ob's denn eine Partnerschaft auf Dauer werden soll, bevor man die Kinder da mit reinzieht.
Aber in obigem Fall- ich bitte euch! Die sind DREI Jahre zusammen!
Also sorry, aber das kann ich mir persönlich auch nicht vorstellen- und das hat für mich auch nichts mit Fürsorge fürs Kind zu tun, sondern mit der Nichtbewältigung einer bereits vor Ewigkeiten erfolgten Trennung. Und wär' für mich ein Trennungsgrund.
Klar ist Trennung, Scheidung und Patchwork immer schwer, ich hab mich schon zur Genüge darüber ausgelassen. Aber glaubt ihr denn ernsthaft, es hilft den Kindern langfristig, in einer künstlichen Papa-Besuchswelt ohne Alltagsbezüge zu leben?
Findet ihr nicht, dass GERADE Trennungskinder auch ein Anrecht auf ein FUNKTIONIERENDES BEZIEHUNGSMODELL haben? Darauf, irgendwo mitzubekommen, wie das eigentlich geht, in einer Partnerschaft zu leben- wie man Absprachen trifft, verhandelt, den Alltag organisiert, anderer Meinung ist und sich trotzdem zugewandt bleibt usw. usw.? Ich glaube, dass das durch nichts zu ersetzen ist und weiß für mich, dass ich alle Hebel in Bewegung setzen würde, um meinen Kindern das zu bieten- erst recht, wenn ich's mit dem anderen Elternteil nicht als funktionierende Einheit hinbekommen habe, und zwar völlig unabhängig davon, wer aus meiner Sicht daran Schuld ist.
Habt ihr euch mal überlegt, wie diese Kinder später eigene Beziehungen führen sollen??
Eure Antipathien gegen Exfrauen, neue Frauen, die Kinder selbst oder wen auch immer in allen Ehren- aber wenn man Kinder in die Welt setzt oder einen Partner mit Kindern wählt, dann geht's nicht immer darum, was einem selbst am besten in den Kram passt.
Wie soll ein Kind denn die Trennung der Eltern auch verstehen (lernen), wenn es keinen Kontakt zu den neuen Lebensumwelten hat, wenn es nicht begreifen lernen kann, dass die Eltern immer die Eltern bleiben, auch wenn diese sich als Partner getrennt haben und andere Partnerschaften führen? Ich glaube jedenfalls nicht, dass es der Tochter meines Freundes schadet, zur Oma auf dem Spielplatz zu sagen "das ist nicht meine Mama, das ist Sue, die Freundin von meinem Papa". Es ist ist mir auch schnurz, was die Oma dann davon hält. Aber einen Partner, der seine Kinder und mich dauerhaft als zwei getrennte Hälften seines Lebens abhandeln will- no way. Ich finde das feige und schräg. LG.