Guten Morgen,
ich bin neu in diesem Forum, habe nämlich ein etwas längeres Problem. Ich fange mal vorne an. ;-)
Ich habe bis vor kurzem Jura studiert, ca 150km von meinem Heimatort entfernt. Mein Vater ist Anwalt und hat eine eigene Kanzlei mit ca 20 Angestellten. Habe noch zwei Geschwister undwir wohnten alle im Haus meiner Eltern.
Ich hatte dort einen eigenen Bereich mit Bad, Schlafzimmer etc.
Jetzt war es so, dass meine langjährige Freundin für ihr Studium weiter weg musste und wir die letzten zwei Jahre eine Fernbeziehung führten, was mit der Zeit nervte.
Ich muss ja nun mein Referendariat machen (2 Jahre), danach werde ich in die Kanzlei meines Vaters einsteigen.
Da jetzt nun meine Freundin weiter weg studiert (Berlin), habe ich mich dazu entschlossen, mein Referendariat auch dort abzuleisten (ca 500km von zu Hause entfernt).
Während meines Studiums (hatte ne eigene Studibude) bin ich jedes Wochenende nach Hause gefahren. Ich habe bei uns zu Hause sehr sehr viele Freunde, fühle mich dort pudelwohl in der Stadt und habe eine super Beziehung zu meinen Eltern.
Nur meine Freundin fehlte mir zuletzt sehr. Jetzt habe ich zusammen mit meiner Freundin eine eigene Wohnung, ist auch alles gut eigentlich, auch mein Referendariat macht mir Spaß.
Nur: Ich vermisse meine Familie unendlich und meine Familie vermisst. Ich bin halt in einem großen Haus mit riesigem Garten aufgewachsen und jetzt wohne ich in einer 80m-Wohnung mit kleinem Balkon: Das ist für mich schon eine Umstellung.
Esw ar auch nie geplantvon zu Hause wegzugehen, weil für mich da eben nie ein Bedarf für mich bestand.
Ich bin in einem großen Familienverband aufgewachsen, die Nähe der Familie war immer normal für mich. Bei uns gibt es immer große Familienfeste und wir gehen alle zusammen durch dick und dünn.
Aber meine Freundin ist mir auch sehr wichtig, und daher entschloss ich mich zu ihr zu gehen. In nicht mehr ganz zwei Jahren geht es für uns beide ja zurück in die Heimat.
Trotzdem geht es mir manchmal einfach nicht gut: Wie gesagt ich vermisse meine Familie. Gestern war ein großes Familienfest undich konnte nicht dort sein. Ich weiß auch, dass meine Eltern und meine Geschwister und meine Freunde mich sehr vermissen. Ich fahre ja auch oft in die Heimat (so alle drei Wochen), aber ich kann eben nicht immer da sein. Es ist nicht einfach für mich:
Da man im Referendariat nicht viel verdient, bekomme ich eine monatliche Unterstützung von meinen Eltern. Und ich habe Angst, dass sie sich ausgenutzt fühlen: Dass ich das Geld kassiere um mir fernab von ihnen ein schönes Leben zu machen.
Bei meiner Freundin habe ich Angst, dass sie denkt, sie sei ein "Mama"-Ersatz für mich. Weil ich meinen Eltern zeigen möchte, dass sie für mich nicht "out" sind, fahre ich ja oft nach Hause, aber ich befürchte, meine Freundin denkt dann, sie steht hinten an.
Meine Freundin und der Rest meiner Familie/Freunde/Bekannte sind eben räumlich nicht nahe und ich versuche beides unter einen Hut zu bekommen, weiß aber nicht ob es klappt.
Und irgendwie werde ich hier in Berlin auch nicht heimisch, will es ja auch nicht, da ich in ca 20 Monaten eh wieder wegziehe. Nur ich bin einfach nicht glücklich. Und weiß nicht was ich machen soll?
Ist das alles normal? Oder bin ich ein Muttersohn? Wie gesagt, ich bin in einem starken Familienverband groß geworden....
Und mein Unglücklichsein projeziere ich dann auf irgendwelche Gegenstände/Vorgänge in der Wohnung. Manchmal kann ich nicht schlafen, weil ich mir einrede, irgendwelche Geräusch ezu hören und mache die ganze Wohnung schlecht etc.
LG