empathieHallo Empathie, ich erkenne mich in deiner Beschreibung von dir selbst sehr gut wieder.
Was mich allerdings sorgenvoll stimmt, sind die Vorwürfe deines Freundes.
Beziehungen sind immer ein Balance-Akt. Es ist eine Kunst, zugleich mit sich selbst und mit jemandem anderen in Beziehung zu sein.
Deshalb ist es kein entweder-oder, sondern ein sowohl-als auch!
Eine gute Beziehung setzt voraus, dass man selbst als Person ganz gut dasteht und sich eben nicht auflöst im wir. Das sollte deinem Freund schleunigst klar werden!
Eine Portion Sehnsucht sollte immer bleiben in Beziehungen. Das "Du" sollte begehrt und ersehnt werden, und du beschreibst es schön, dass du Streit suchst, um diese Distanz und damit diese Möglichkeit nach Sehnsucht schaffen möchtest.
Es gibt allerdings konstruktivere Möglichkeiten als Streit. Ich habe dazu einen Buchtipp: "die Liebe neu erfinden" von Wilhelm Schmidt.
Alleine dieses Schaffen von Raum für Möglichkeiten ist schon ziemlich spannend und sollte von beiden als solches verstanden werden und nicht als Abweisung!
Ich führe eine Wochenendeziehung und wir wollen 2021 zusammen ziehen. Gleichzeitig ist uns wichtig, dass wir uns dann nicht auflösen. Wir schaffen uns Möglichkeiten, dass wir trotzdem noch Raum für uns haben können.
Corona hat da auch uns ziemlich reingepfuscht, weil es ist irgendwie "alles oder nichts", aber selbst da kann man sich erzählen, wie es einem emotional geht, oder jeder für sich den Tag verbringen und für abends ein Date ausmachen, obwohl man sich ja eh sieht. Der eine sucht den Film aus, der andere sorgt für die kulinarische Untermalung.
Ihr wollt beide das gleiche - eine schöne Beziehung. Dein Freund muss da auch deine Bedürfnisse verstehen lernen. Wie kommunizierst du das?