kt, Hallo liebe Leser,
ich würde gerne einmal eure Sichtweise zu folgender Angelegenheit wollen.
Mein Freund und ich, sind nun 1,5 Jahre zusammen. Ich habe einen Sohn, 4 Jahre in die Beziehung mitgebracht, er hat drei Kinder, davon 2 erwachsen, der kleine wird in kürze 10 Jahre alt und ist bei uns alle 2 Wochen zur Übernachtung, jede Woche Mittwochs am Nachmittag bis zum Abend, ohne Übernachtung.
Jetzt ist es so: Der Junge ist es gewöhnt, zwar die Rechte eines Erwachsenen zu haben, aber nicht die Pflichten, bedeutet: Wird zwar über die Maßen verwöhnt und alle wollen, dass es für ihn recht und gut ist, aber für Konsequenzen muss nicht eingestanden werden. Das hat bei dem Kind zu einer Einstellung geführt, dass ER bestimmen darf/will, und sich alle anderen anzupassen haben.
Zu Beginn führte es dazu, dass ich versucht hatte, es ihm möglichst recht zu machen. Ich habe versucht so zu kochen, wie es IHM passt (er hat einen recht eingeschränkten Speiseplan mit eher ungesunden Essgewohnheiten -ich das Gegenteil), ihm abends bis halbzehn das TV Programm überlassen und dafür mich zurückgezogen, habe mir verkniffen, gewisse Grenzen zu setzen. Ich habe immer gemerkt, dass selbst das nicht genügend war, letztens hatte ich Würstchen angebraten, die ich aus Zeitnot nicht nach Bräunungsgrad des Jungen anbraten konnte, da habe ich gemerkt, wie er meinem Freund einen entsprechenden Blick zugeworfen hat.
Meine Einstellung zu der Sache lautet: Die Erwachsenen sind diejenigen, die letztlich die Entscheidungen treffen. Kinder dürfen sich auch etwas wünschen, aber eben nicht nach Ihrem Willen grundsätzlich bestimmen. Der Junge kennt es aber anders. Ich möchte, dass es hier gewisse Regeln gibt, z.B. dass man nicht dazwischenplappert wenn andere reden, dass der TV Konsum eingeschränkt ist, feste Schlafenszeit etc. Aber alles Dinge, die ich persönlich für ganz normale, altersgemäß nötige Grenzen halte.
Nun fuhr mein Freund den Jungen vor 14 Tagen nach Hause und fragte ihn, warum er in letzter Zeit (bzw. die Mutter) immer wieder versucht hatte Gründe zu finden, um nicht kommen zu müssen. Er sagte dann, dass er sich "komisch" fühle, weil er Dinge tun müsse, die er nicht wolle. Z.b. Pumuckl schauen. Hallo?!?!?!?!?!?!?!?!?!
Mein Sohn darf am Tag eine Pumucklfolge schauen, währenddessen hatte der Sohn meines Freundes iPad gespielt. Hatte aber stets (und ich betone stets!) auch SEINE TV Zeit mit Simpsons etc. un zusätzlich Abends noch die freie Auswahl im TV Programm.
Mein Freund reduzierte daraufhin die Übernachtungen von Freitag bis Sonntag nurnoch von Samstag auf Sonntag - was meiner Meinung nach das komplett falsche Signal war.
Die Mutter des Sohnes ist so drauf, dass sie eben, wenn der Sohn nicht will, anbietet beim Abholen, dass er, wenn er es sich mit dem Übernachten anders überlegt, dann am Abend wieder heimkommenm darf. Ich habe aber zu diesem ZEitpunkt schon geplant, dass er hier schläft, und entsprechend keine anderen Pläne gemacht bzw. auch entpsrechend eingekauft. Finde das echt unverschämt.
Andersrum will sie ja auch nicht, dass entschieden wird, wenn sie Samstagabend nicht da ist, dass das Kind dann kurzfristig nach Hause gebracht wird weil ich "keine Lust" habe.
Ich ärgere mich sehr darüber. Mein Freund will es allen recht machen, in erster Linie aber das Kind nicht "überfordern".
Naja.
Ich bin der Meinung: Entweder sind ALLE flexibel (was dann auch bedeutet, dass das Kind dann nach UNSERER Lust und Laune zurückgefahren wird oder JEDER hält sich an vormals getroffene Vereinbarungen. Ich möchte planen können. Meine Planung für das Wochenende fällt anders aus, wenn ich denke, er kommt - oder wenn ich eben denke, er kommt nicht. Ich habe selbst ein kleines Kind und muss mit der wenigen Zeit, die übrig bleibt, gut haushalten.
So ist immer nur einer derjenige, der den kürzeren zieht - ich und mein Sohn. Mein Ferund will - das verstehe ich auch irgendwie - natürlich die Tage "offenhalten" auch für den Fall, dass es wieder kurzfristig abgesagt wird - was nicht das erste Mal war sondern sehr häufig. So kann man aber bestimmte Dinge nicht planen weil ja der Platz zeitlich "besetzt" ist vom Kind, dass dann aber nach Lust und laune kurzftistig doch nicht kommt.
Ich habe hierüber schon mehrfach mit meinem Freund geredet. Es ist so, dass er sagt, er besteht darauf, dass der Umgang eingehalten wird. Dies kann er aber nicht wirklich, da ja die Mutter sich oft mit dme Kind solidarisiert und seinen Wünschen vorrang einräumt. Wenn ich sage, ich will eine klare zeitliche Regelung, bin ich "unflexibel".
Ich finde, ab einem gewissen Punkt muss man an die "neue" Familie denken und dann eben sagen OK, es klappt offenbar nicht, ab jetzt sind eben wir ALLE flexibel! Die Mutter will halt, wen sie von Samstag auf Sonntag weg fährt mit ihrem neuen Freund, dass das Kind hier gut untergebracht ist, wenn sie das nicht BRAUCHT, dann ist die nächste Priorität, dass das Kind bei Papa beschäftigt wird und nicht Zuhause (bei ihr) alleine sich beschäftigen müsste. Da will sie ja auch, dass alles zuverlässig ist.
ICh will es nicht allen anderen Recht machen. Als ich letztes mal das ERSTE Mal seit einem halben Jahr das TV Programm bestimmt habe und es nicht dem Sohn überlassen habe, wollte er nach Hause zur Mami. Ärgerlich.
Was würdet ihr tun in meiner Lage?
Auf die Mutter habe ich keinen Einfluss, auf das verzogene Kind auch nicht, und mein Freund will seinen Sohn natürlich auch sehen.
Ich ärgere mich immer wieder sehr sehr sehr, wenn es alle dem Kind recht machen wollen. Übrigens: Falls jemand meint, dass sei eben weil er ein Trennungskind sei - nein, das ist dort so schon immer usus.
Mein Sohn ist 4 und ich habe mit seinem Vater eine feste Umgangsregelung, die sehr gut funktioniert. Auch mein Sohn hatte Widerstände in Phasen, da gilt es dann aber eben genau hinzuschauen was los ist und wenn er einfach nur keine LUST hat, geht er trotzdem.
Danke mal