artem_11870090Bei euch beiden scheint die Wahrnehmung, dass ihr nicht so ganz ideal ineinanderpasst, keine Einbahnstraße zu sein. Du schreibst ja auch, dass deine Ex deutlich enger gebaut war.
Bei euch beiden kommen also nicht unbedingt kompatible anantomische Gegebenheiten zusammen.
Kein Mann hört gern, dass "er" nicht groß und ausfüllend genug ist. Keine Frau hört gern, dass sie nicht eng genug ist. Aber bei euch ist die Wahrnehmung aber offenbar gegenseitig. Sex ist halt so ein Thema, wo man schlecht Abstriche machen kann. Der Mensch hat seinen Körper und der fordert seinen Tribut. Und jeder hat halt seinen ganz individuellen Körper, seine Bedürfnisse und anatomischen Gegebenheiten, die von einem anderen eben als sehr kompatibel oder eben nicht so kompatibel erlebt werden.
Meine persönliche Erfahrung, weil du fragst, wäre, dass manche sehr wohl besser ineinanderpassen als andere. Da geht es, meiner Einschätzung nach, aber nicht nur um Weite, Enge, Länge oder Kürze, sondern auch um Formen, Krümungen, viele kleine ananatomische Besonderheiten, die den Körper eben so ausmachen können.
Was du meiner Ansicht nach tun kannst: Das Thema ansprechen, falschen Stolz ablegen, offen sein und auch für dich ansprechen, dass du ja auch nicht so viel spürst. Das ist ja offenbar eine Tatsache. Da wäre dann eben auch die Frau gefordert, herauszufinden, wie du zur nötigen Reibung kommst. Man kann Toys zuziehen, sich eben gegenseitig anderweitig befriedigen. Wenn deine Freundin möchte, kann sie sich ja auch tatsächlich damit befassen, ihre Beckenbodenmuskulatur zu kräftigen. Und mein Tipp: Bezieh es nicht auf dich, bezieh es nicht auf sie. Für körperliche Gegebenheiten kann man nur bedingt etwas. Wenn ihr zusammen sein wollt, dann findet euren liebevollen und -hoffentlich erfüllenden- Modus.
Sollte sich allerdings herausstellen, dass euer gemeinsames Intimleben längerfristig unerfüllend ist, so wäre für mich jedenfalls sehr wohl eine Trennung legitim und verständlich. Ich denke, dass Sex genauso wichtig wie alles andere auch ist. Man möchte beispielsweise Liebe, Zuneigung oder Respekt in einer Beziehung nicht vermissen. Ich finde halt, dass man auch ein erfüllendes Sexualleben nicht vermissen sollte. Anders würde ich das nur betrachten, wenn sich in einer bestehenden Lebensgemeinschaft aufgrund von gesundheitlichen Problemen etwas verändern sollte. Aber selbst in solchen Situationen werden dem entbehrenden Partner dann manchmal Zugeständnisse gemacht oder aber man bemüht sich eben, dem Partner anders Befriedigung zu verschaffen, als es bisher möglich war, wenn man denn körperlich in der Lage dazu ist.
Insofern: Einfach in Liebe auf den anderen zugehen, dennoch ehrlich sein und den anderen für seinen Körper nicht "bestrafen", von konfrontationsbezogenen Ausdrucks- und Denkweisen und Schuldzuweisungen Abstand nehmen, einfach ansprechen, was Sache ist, wären meine Tipps.