Hallo,
ich muss mir hier auch mal den Frust von der Seele schreiben.
PASSIV-AGGRESSIV - habe ich beim googlen gefunden:
"... Somit steckt im Begriff der passiven Aggression psychodynamisch eine verdeckte Rebellion gegen das angeblich Mächtige, steckt Feindseligkeit und oft unangemessene Kritik gegenüber Autoritäten und/oder einem System dahinter, kann bis hin zur heimlichen Verachtung und Abwertung eines Chefs, eines Kollegen, Freundes oder Beziehungspartners gehen und ist immer verbunden mit der grundsätzlichen, inneren Annahme und Haltung, irgendwie sowieso schon latent von diesen Anderen benachteiligt worden zu sein... Eine passiv-aggressive Lebenseinstellung kann sich also in sorgsam verdeckten Gefühlen der subjektiv gefühlten Benachteiligung, Neid und Missgunst zeigen,ist nicht unbedingt sofort offensichtlich, denn so gepolte Männer nehmen nicht selten eine unbewusste Tarnung ein, indem sie ihre passive Aggressivität oder sogar Feindseligkeit hinter Schuldzuweisungen, oft auch einfach Unzulänglichkeit oder sanfter Manipulation verbergen.... Die indirekte Art ( passiv-aggressiv ) seinen Ärger oder gar Feindseligkeit zu verpacken, auch verborgen hinter der Maske der grüblerischen oder meditierenden Ruhe, verborgen auch hinter Bequemlichkeitshaltungen und gezeigter Arglosigkeit bis betonter Toleranz, lässt Frau glauben, nur sie könnte seine Bedürftigkeit sehen und die Mauern niederreißen ..Eine häufig verhängnisvolle und anstrengende Schlussfolgerung. Häufig ist einer seiner unbewussten Winkelzüge jener, dass selten oder nie gesagt wird, was wirklich gemeint ist.Folglich bekommt der Sozial-bzw. Beziehungspartner ständig gemischte bzw.doppeldeutige Botschaften...."
Nach etlichem Lesen und längerem Nachdenken bin ich zu der Ansicht gekommen, dass mein Freund (40) passiv-aggressiv ist. Er demonstriert eine permanente Gleichgültigkeit, so als ob ihm nichts an die Seele gehen könnte. Verschlossen, unnahbar, zu keinen Gefühlsregungen fähig, ob positiv oder negativ. Ich wäre froh, wenn er mal ausrasten würde, aber nicht mal das. Immer eine gleichbleibende neutrale Miene. Ärger schluckt er runter, hebt sich vernichtende Kritik dafür aber bis zu einem geeigneten Zeitpunkt auf, um sie dann geballt auf mich loszulassen. Offen äußert er sich nie, aber ich habe immer wieder das Gefühl, er rächt sich hintenrum für irgendwelche Sachen. Wenn es mir ausgesprochen gut geht oder wenn ich mal ohne ihn etwas unternehme, ist er völlig freundlich, später kommt dann aber die Quittung. Dann sucht er gezielt nach Situationen, wo er mich nieder machen kann. Er ist sich keiner Schuld bewusst. Ein "es tut mir leid" habe ich von ihm noch nicht gehört. ich habe wirklich schon angefangen, an meiner Intuition zu zweifeln, und an mir selbst. Zum Glück bin ich auf Bücher gestoßen, wo solche Themen angesprochen werden und wo eben auch gezeigt wird, dass sich die Partner dieser passiv-aggressiven Menschen schuldig fühlen, obwohl eigentlich der andere das Problem hat.
Ich habe auch gelesen, dass passiv-agressive Menschen ihre Verantwortung auf andere übertragen wollen, um nicht selbst für etwas zur Verantwortung gezogen zu werden. Ich habe oft das Gefühl bei ihm, dass er eine Situation (bewusst oder unbewusst?) in eine bestimmte Richtung lenkt, um dann ein bestimmtes Verhalten bei mir zu provozieren und damit eine bestimmte Situation zu erreichen, die er selbst will, er aber nicht derjenige sein will, der dafür die Verantwortung übernimmt. Z.B. er manipuliert mich so lange, bis ich sage ich kann nicht mehr, aber er selbst würde niemals den Schlussstrich ziehen, sonst wäre er ja der Übeltäter.
Vielleicht kennt dies jemand. Würde mich gern mit Betroffenen austauschen.
Gruß
ramira